Abenteuer Südamerika auf 2 Rädern
Brasilien II: Teil1 Grenze Venezuela - Manaus
5.1.2008 Sa
Heute 250 km bis zur Grenze. Um 10:45 Uhr bin ich dort und um 17:45 fertig um das Land endlich zu verlassen. Wenigstens habe ich Neto kennengelernt. Ein Brasilianer der mit mir gelitten hat. Er ist Bauunternehmer in Boa Vista und seine Frau hat ein kleines Restaurant am Fluss. Banana Pacoca heisst es. Wir verabreden uns fuer den naechsten Tag. Wie sagte der President Hugo Chavez; wem es hier nicht gefaellt, der ist nicht gezwungen zu bleiben. Das werde ich auch nicht tun und in diesem Leben auch nicht noch einmal zurueckkehren. Venezuela bietet nichts was Columbien nicht hat und dort ist das Niveau und die Bildung der Leute doch um etliches hoeher. Nie habe ich mich so unwohl gefuehlt in einem Land als hier.
Ab zur Grenze Brasil. 400m. 5 Minuten bei der Polizei und 30 Minuten beim Zoll. Fertig!
Das erst was mir hier sofort aufaellt, dass gearbeitet wird.
Nachdem es ja nun zu spaet ist bis Boa Vista (200 km ) zu fahren nehme ich hier im Grenzort Pacaraima ein Hotel. 50 Reales ~ 15 €. Das Zimmer ist gross und hat ein Doppel- und ein Einzelbett. Hauptsache draussen aus V. Es ist ein Unterschied wie von einem Regentag zu einem Tag mit Sonnenschein. Unglaublich!
6.1.2008 So 1.Feria
Die Tankstelle in Venezuela war gestern geschlossen weil sie kein Benzin hatten. Heute eine Riesenschlange von Autos. Mit meinen 10 Litern Reserve komme ich locker bis Boa Vista und so mache ich mich auf den Weg. Die Strasse ist gut und ueberwiegend geht es gerade aus uns so bin ich um 11:00 dort. Ab ins Zentrum. HOTEL IDEAL schell gefunden. Heisst nicht nur so, ist es auch fuer mich, denn ich muss meine Reifen wechseln. Auf meinem Hinterreifen brasilianischer Herstellung habe ich nun fast 13.000 km gefahren und hatte immer ein gutes Gefuehl mit ihm. Warum ich auf einem europaeischen Reifen nur max. 6.000 km schaffe, weiss ich auch noch nicht. Seltsam! Am Nachmittag die Reifen gewechselt. Dabei festgestellt das die vorderen Bremsbelaege am Ende sind. Nun die Bremsbelaege rausgeholt, die sie mir in Chile neu aufgeklebt haben. Diese waren etwas zu dick und ich musste sie abfeilen. Werde mich nach Ersatz umsehen, den in diese Belaege habe ich kein grosses Vertrauen. Wer weiss wie lange sie halten. Abends um 20:00 mit Neto und Familie getroffen. Am Fluss, wo seine Frau das Restaurant hat.
7.1.2008 Mo 2.Feria
8:00 aufstehn. Nach dem Fruehstueck kleine Rundfahrt durch die Stadt. Zuerst einen Reifenflicker gesucht der meine Motorradreifen auf den richtigen Druck bringt. Mit meiner Luftpumpe schaffe ich nur 2 bar. Danach zu einem Honda Haendler und Bremsbelaege fuer Afrika Twin gekauft. Die sind naemlich die gleichen wie ich sie auf der Suzi fahre. Fuer den Oelfilter erklaert er mir den Weg 3 Ecken weiter. Es ist ein Filter fuer die Suzuki 250. Dem Gefuehl nach koennte er passen. Da er nur 3,-- € kostet kaufe ich ihn. Auch auf die Gefahr das ich ihn wegschmeissen muss wenn er nicht passt. Mal sehen. Habe noch 3.000 km Zeit.
Es ist sehr heiss hier. Brasilien im Vergleich zu Venezuela wie Tag und Nacht. Einzig das Internet ist erschreckend langsam aber wenigstens geoeffnet. Zum Mittagessen wieder an den Fluss gefahren. Tambaqui heisst der Fisch. Er ernaehrt sich ausschliesslich von Fruechten und schmeckt hervorragend. Auch hat er so gut wie keine Kraeten. 1 Flasche Bier. 1 Liter und einen Caipirina. ~ 15,-- €.
Um 17:00 wechsele ich noch die Bremsbelaege. Es ist mir zu unsicher mit den Chilenischen auf der Strecke nach Manaus will ich kein Risiko eingehen.
8.1.2008 Di 3.Feria
Tachostand 115.915 km
Heute von Boa Vista nach Rorainopolis.
Zuerst gehts flott auf gutem Asphalt voran. Aber dann viele Schlagloecher und Sandpools. Vorsicht ist geboten. Die Loecher sind tief das glaubst du nicht. Noch schwieriger sind die Pools. Der Sand ist fein wie Puderzucker und weich. Die Fuhre schlingert durch wie ein Ozeandampfer im Sturm. Einmal sehe ich ein Schlagloch zu spaet um auszuweichen. Wumm und drueber. Nichts passiert. Glueck gehabt. Nach ca. 100 km Fotostop. 10:00 Uhr. Als ich wieder anlassen will. Nichts! Nada! Kein Strom. Verdammt! Abladen und Fehlersuche. Mein Verdacht bestaetigt sich. Die Batterie ist zusammengebrochen. Wahrscheinlich bei dem Stoss durch das Schlagloch. Schoene Schei... hier in der Pampa. Aber ich habe Glueck im Unglueck. Ein vorbeikommender Mopedfahrer sagt mir das es im naechsten Ort, Caracarai ca. 20 km,eine Batterie gibt fuer mein Moped. So brauche ich nicht zurueck nach B.V. Also alles wieder zusammen bauen. Dann warten auf Anschiebhilfe. Nichts kommt. Nur ein aelteres Paar mit Moped. Ich frage ihn ob er mich anschleppen kann und dann versuchen wir es. Es funktioniert. Jetzt nur nicht mehr ausgehen lassen. Gepaeck aufladen und ab geht die Post. In Caracarai nach laengerem Suchen die "Ferreteria" gefunden. Nach einigem Suchen dann auch die passende Batterie gefunden. Gluecklicherweise neben dem Laden ein Mopedspezialist. Wir messen die Batterie. Tot. Kein Saft. Also Batterie gekauft. 135 Reales ~ 40,-- €.
Es ist heiss hier. Batterie füllen. 1/2 Stunde warten bis die gemischte Reaktion fuer die Batterie beendet ist.
9.1.2008 Mi 4. Feria
116215 km
Um 6:00 raus aber in Wirklichkeit ist es 5:00 Uhr. Ich habe noch die Zeit von Venezuela auf meiner Uhr. So fahre ich langsam los in den Sonnenaufgang. Die Strecke wie gewohnt schlecht, aber in dem Res. wird es noch schlimmer. Erst am Ende bessert sich die Sache aber es faengt stark zu regnen an und es ist kalt. Welche Ueberraschung. Haette ich hier nicht vermutet. Nach Presidente Figuera hoert es dann auf und es geht auf guter Strasse abwaerts nach Manaus. Deswegen war es so kalt. Das Res. liegt ziemlich hoch.
Um 16:00 Uhr dann Manaus am Amazonas. Im Zentrum Plaza Hotel. 120 Reales ~ 35,-- €.
In der Dusche erstmal das Gepaeck und dann mich vom Schmutz befreit. Spaeter Informationsrundgang ins Zentrum. Waesche in die Reinigung gebracht.
Super Steakhaus gefunden "Buffalo".
Da werde ich es mir heute Abend geben.
500 km.
10.1.2008 Do 5.Feria
Teatro Manaus besichtigt. Schade das zur Zeit keine Auffuehrungen stattfinden.
Danach den Mercado besucht. Hat auch schon mal bessere Zeiten gesehen. Dann zum Hafen. Hier herrscht reges Treiben. Die Fracht muss wie zu ewigen Zeiten auf den Schultern der Traeger zum Schiff gebracht werden. Ich frage nach einer Passage nach Belen. 250 Reales pro Pers., 350 Reales fuer Moto. Montag um 13:00 Uhr geht einer der Seelenverkaeufer. Das Moto muss in den Frachtraum, weil oben alles voll mit Leuten ist. Es ist Hauptreisezeit. Mal sehen, hab ja noch etwas Zeit. In der Hotelhalle dann festgestellt, dass ich hier Zugang zum Internet ueber Wireles Lan oder WiFi habe.
Die Internetverbindungen in Brasil sind furchtbar langsam. Hoffentlich wird das ausserhalb der Amazonasregion besser. Abends noch einmal ins Buffalo.
11.1.2008 Fr 6. Feria
Heute funktioniert die Internetverbindung nicht. Zum Hafen geschlendert und dem Treiben zugesehen. Hier wird sich wahrscheinlich die naechsten 100 Jahre nichts aendern. Neues Schiff nach Belen gefunden. Ist ziehmlich neu und macht einen guten Eindruck. Passage 500 Reales komplett mit Moto. Habe eine Reservierung machen lassen. Werde ich nehmen. Geht am Mi den 16. um 14:00 Uhr raus. Dann mit dem Taxi auf Oelfiltersuche. 2 Stunden durch Manaus von Ponzius bis Pilatus. Nichts gefunden. 60 Reales ~ 17,-- €. Das wird ein teurer Filter.
12.1.2008 Sa
Stadtrundgang.
13.1.2008 So 1.Feria
Heute im Zentrum Markt auf einer Avenue. Doch bald faengt es stark zu regnen an. Stell mich unter und lerne Santiago kennen. Ist hier geboren. Er ist schon leicht angetrunken. Er will mich unbedingt nach Haus einladen. Ich willige ein, um zu sehen wie sie hier so leben. Im Regen laufen wir zur Bushaltestelle. Wir fahren nach Punta Negra. Dort wohnt er. Punta Negra wurde mir schon empfohlen wegen seines Strandes. Hier gehen die Manauer baden. Dort angekommen geht er seine Frau anrufen. Angeblich ist niemand im Haus. Aber ich denke sein Frau wird nicht begeistert sein, wenn er besoffen mit einem Auslaender nach Hause kommt. So setzen wir uns noch in ein Strandrestaurant. Essen etwas was auch nicht besonders gut geschmeckt hat. Gegen 16:00 mach ich mich dann vom Hocker und fahre mit dem Bus wieder ins Zentrum. Der Rest vom Sonntag wie immer langweilig.
14.1.2008 Mo 2.Feria
Heute Passage fuers Schiff gekauft. 500 Real. Ausserdem Haengematte mit 2 Meter Strick, 22 Real.
15.1.2008 Di 3.Feria
Heute sehr viel Regen. Die Feuerwerke die ich immer geglaubt habe zu hoeren entpuppen sich als Gewitter. Es kracht wie zu Silvester. Zum Haupthafen gelaufen. Das Schiff ist schon da. Dann ins Internet und meinen Reisebericht ins Netz gestellt.
Aufbruch: | 01.01.2005 |
Dauer: | 5 Jahre |
Heimkehr: | 31.07.2009 |
Carretera Austral
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