Motorradreise durch Nordthailand und Laos
Der Mae Hong Son Loop: auf dem hoechsten Gipfel Thailands
Am naechsten Morgen stehe ich frueh auf, da ich weiss, dass mich heute meine bisher laengste Tour erwartet, naemlich zurueck nach Chiang Mai mit einem Abstecher ueber den Doi Inthanon, den hoechsten Berg Thailands.
Ich fahre also wieder westwaerts, wiederum eine schoene und gute Strasse, mit vielen Checkpoints der Armee, die aber im Moment meist nicht besetzt sind. Es sind rund 100 km, bis ich meinen geliebten Highway 108 verlasse und in den Highway 1088 Richtung Norden abbiege. Auf der Karte sieht der Umweg, den ich jetzt mache, nach gar nichts aus. Es scheint etwa gleich weit, wie wenn ich auf dem 108 bleiben und das vor mir liegende Bergmassiv suedlich umfahren wuerde. Mein GPS sagt mir aber, dass es so etwa 100 km mehr werden. Unterwegs sehe ich dann den Grund dafuer, es sind einfach zusaetzliche 100 km Kurven!
Die Strassenverhaeltnisse sind jetzt nicht mehr ganz so gut. Zeitweise regnet es stark und es ist so feucht, dass ich nur mit offenem Visier fahren kann. Dieses beschlaegt sonst sofort, auch wenn ich alle Luftschlitze des Helms oeffne. Also peitscht mir staendig der Regen ins Gesicht, zum Teil so stark, dass es schmerzt. Aber das macht nichts, ich habe trotzdem grossen SANUK, das gehoert einfach dazu!. Zudem habe ich ueber meine Motorrad-Kombi Plastikhosen und -Jacke angezogen, ich bin also voellig wasserdicht verpackt. Zeitweise komme ich mir vor wie der allergroesste Abenteurer aller Zeiten.
Mit der Zeit bessert sich das Wetter wieder und ich kann die Kurven geniessen. Mir faellt auf, dass im Gegensatz zu den frueheren Strecken, wo's mal bergauf und dann wieder bergab ging, es hier fast nur bergauf geht. Na ja, der Doi Inthanon ist immerhin 2565 Meter ueber Meer.
Nach Mae Chaem wird die Strasse schmaler und immer steiler, nasses Blattwerk liegt herum, ich muss mit voller Konzentration fahren. Es wird kalt, der Nebel wallt, kurzum Spass zuhauf. Nach vielen vielen vielen Kurven trifft meine kleine Strasse ploetzlich wieder auf einen grossen, breiten Highway. Es ist der 1009, der von Chiang Mai zum Doi Inthanon fuehrt. Jetzt sind es nur noch ein paar Kilometer, bis ich endlich ganz oben bin. Aussicht inexistent, da total neblig, es ist so feucht, dass es staendig nieselt. Etwa 200 m unterhalb des Gipfels hat die "glorreiche thailändische Armee mit der Hilfe des thailändischen Volkes" (Text auf einer Gedenktafel) seinem Königspaar ein Denkmal gesetzt. Es sind zwei grosse Chedis mit goldenen Daechern.
Da ich mein saemtliches Gepaeck auf dem Motorrad habe, verzichte ich auf das Besichtigen der Chedis, trinke einen heissen Kaffee (kann's gut gebrauchen!) und mache mich dann "on the road again". Die letzten 50 km nach Chiang Mai sind leicht zum Fahren, der Highway ist breit und in gutem Zustand. Todmuede komme ich in Chiang Mai an.
Fazit dieser Rundreise: Es gibt gar nicht genug Superlative und ich habe wohl waehrend meines Berichts schon viele davon gebraucht. Also mache ich jetzt keine grossen Worte mehr, ausser: Es war die tollste Motorrad-Reise, die ich bisher unternommen habe.
(geschrieben am 30.10.2008)
Aufbruch: | 11.10.2008 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 05.12.2008 |
Laos