Motorradreise durch Nordthailand und Laos
Der Golden Triangle Loop: Chiang Rai
Fast haette ich ohne Grund meinen Waffenstillstand mit den Moskitos gebrochen, denn diese sind immer noch brav und lassen mich in Ruhe. Nein, in Chiang Khong waren ganz eindeutig Floehe im Bett. Ich habe mittlerweile Hunderte von Flohbissen am ganzen Koerper. Zu meinem Glueck gehoere ich nicht zu denjenigen Menschen, die immer alles aufkratzen muessen. Es juckt mich zwar ungemein, aber ich bleibe hart und kratze mich nicht(oder nur selten).
Nachdem ich diese unangenehme Entdeckung gemacht habe, sattle ich wieder mein Ross und fahre in einem kurzen, schnellen Ride von etwas mehr als einer Stunde auf guter Strasse und durch schoene, flache Landschaft mit Reisfeldern nach Chiang Rai.
Nach meinen Erfahrungen mit Chiang Khong suche ich mir hier ein Luxushotel, man goennt sich ja sonst nix! Das zentral gelegene Wiang Inn Hotel (www.wianginn.com), mein Zimmer fuer 2000 Baht, ist jetzt genau das Richtige. Ich verstaue mein Gepaeck im Zimmer und los gehts auf einen kleinen Stadtbummel. Ganz nah schon sehe ich die "Bierstube", wo ich mich, vor allem wegen der schon auf den Tischen stehenden Aschenbecher, hinsetze und einen Fried Rice bestelle. Habe ich schon geschrieben, dass die Thais seit letztem Jahr ploetzlich fanatische Nichtraucher geworden sind? Ich glaube wirklich, dass dies das erste Restaurant gewesen ist, wo ich nicht um einen Aschenbecher kaempfen musste.
Nun, ich esse meinen Fried Rice und da bleibt ein aelteres Falang-Paerchen vor dem Restaurant stehen und studiert die Speisekarte. Der Mann fragt dann die Bedienung: "Do you have Eisbein?". Diese bejaht und er sagt, dass sie am Abend wiederkommen wollen. Auch ich finde ploetzlich Eisbein (Schweinshaxen) extrem verlockend und kehre also zum Abendessen noch einmal dort ein.
Das Eisbein ist dann wirklich gut, das Sauerkraut kein Sauerkraut, sondern Kohl (wahrscheinlich aus Pu Chi Fa) und auch die Bratkartoffeln schmecken. Es ist das erste Mal seit Beginn meiner Ferien, dass ich Western-Food esse. Nach dem Essen will ich bezahlen. Da fragt mich die ungefaehr 40-jaehrige Chefin, ob ich mich nicht noch ein bisschen zu ihr und zwei anderen, juengeren Thais setzen will, die im hinteren Teil des Restaurants bechern. Natuerlich will ich, ich bin oft genug alleine, und daher immer froh um nette Gesellschaft. Wir haben es dann auch sehr lustig, ich helfe noch bei der Bedienung eines anspruchsvollen Gastes, der wegen einer Allergie kein Soja-Oel vertraegt. Schoener Mist fuer ihn! Er geht dann nochmal weg und kauft sich im naechsten Seven-Eleven ein Sonnenblumenoel, mit dem ihm dann ein Steak und Pommes gebraten werden.
Wir im hinteren Teil trinken SaengSom (Thai-Schnaps)und habens lustig und irgendwann wird beschlossen, dass die ganze Bande noch in eine Disco geht. Der Pick-Up der Chefin steht hinter dem Haus, mir scheint, sie faehrt schon ein bisschen unsicher, aber die Disco ist nicht weit. Es handelt sich um ein grosses Bambusdach mit offenen Waenden, ungefaehr hundert Gaeste, ich bin der einzige Falang.
Die meisten Gaeste sind schon stark angetrunken, auf fast allen Tischen steht eine grosse Flasche SaengSom (auch bei uns) und die Stimmung ist gut. Ab und zu bitte ich die Chefin oder ihre junge Angestellte zum Tanz. Die Musik kommt von einem Tonband, nur die immer wieder wechselnden Saenger und Saengerinnen sind live. Auf der Tanzflaeche muss ich mich etwas umstellen, denn normalerweise tanze ich einen recht expressiven Stil, aber die Thais tanzen nur sehr verhalten. Mir als Falang wird immer wieder auf die Schulter geklopft oder sonst ein Zeichen des Wohlwollens gegeben. Zum Rauchen gehe ich manchmal vor den Eingang, wo es ein paar Baenke hat. Auch dort viele Betrunkene, die mit mir anstossen wollen. Die ganze Stimmung ist sehr ausgelassen, aber friedlich. Um etwa ein Uhr nachts fahren wir ziemlich betrunken wieder zurueck.
Aufbruch: | 11.10.2008 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 05.12.2008 |
Laos