Motorradreise durch Nordthailand und Laos

Reisezeit: Oktober - Dezember 2008  |  von Hansjoerg Saxer

Laos: Fahrt nach Luang Prabang

Wie im vorigen Bericht schon angedeutet, koennte man wochenlang in Wang Vieng und dieser schoenen Gegend verbringen, herumwandern, Motorradfahren, Hoehlen erforschen, Kayak fahren etc. Sehr beliebt ist hier auch das Tubing. Man wird mit einem Pickup ein paar Kilometer den Fluss hochgefahren und schwimmt dann auf einem vollgepumpten Lastwagenpneu wieder zurueck.

Aber mir bleiben in Laos jetzt nur noch ungefaehr zwei Wochen, sodass ich beschliesse, heute weiterzufahren.

Wow, was fuer eine Fahrt!

Am Anfang ist die Strasse ziemlich schlecht, es ist ein richtiger Slalom um die vielen Schlagloecher herum. Ich muss mich stark konzentrieren und kann gar nicht so recht die Landschaft geniessen. Aber ich fahre jetzt einfach etwas langsamer und so geht's gut. Immer wieder gibt es Abschnitte mit (sehr fest) gestampftem Schotter, dann wieder geteerte Stuecke. Die entgegenkommenden oder ueberholenden Fahrzeuge wirbeln eine gewaltige Menge Staub auf. Die Strecke fuehrt durch ein Tal und ist ziemlich eben. Aber ringsum sind die zerkluefteten Berge zu sehen, fast wie auf einem alten chinesischen Gemaelde.

Ueberall auf den umliegenden Reisfeldern wird gearbeitet. Ich vermute, dass im Moment gerade die Reisernte stattfindet.

Reisernte

Reisernte

Nach etwa 50 Kilometern bessert sich der Zustand der Strasse stark, es ist jetzt praktisch alles gepflastert. Langsam steigt die Strasse auch in die Hoehe, die Reisfelder entlang der Strasse werden duch Mandarinen-Plantagen abgeloest. Ueberall am Rand sind kleine Staende, wo diese Fruechte verkauft werden.

Die Strasse steigt jetzt noch mehr an, die Lastwagen schnaufen wie verrueckt den Berg hoch, sind aber mit ihrem langsamen Tempo fuer meine schnelle Honda Baja kein Problem und sind blitzartig ueberholt. Insgesamt hat es aber wenig Verkehr.

Im oberen Teil des Bergrueckens sieht man die Strasse, die ich hochgefahren bin.

Im oberen Teil des Bergrueckens sieht man die Strasse, die ich hochgefahren bin.

Oben angekommen bin ich knapp 2000 Meter ueber Meer. Die Strasse fuehrt jetzt viele Kilometer den Bergruecken entlang. Ich bin auf der hoechsten Erhebung der ganzen Gegend, auf alle Seiten ist die Aussicht fantastisch, wenn auch etwas diesig.

Irgendwann gehts dann wieder abwaerts und hier werden, im Gegensatz zur anderen Seite des Bergs ueberall Bananen angebaut. Und auch hier am Strassenrand Staende, wo diese verkauft werden.

ein kleines Dorf, wo ich einen Lao-Kaffee getrunken habe.

ein kleines Dorf, wo ich einen Lao-Kaffee getrunken habe.

Nach etwa 6 Stunden Fahrt komme ich in Luang Prabang an. Mein Hinterteil tut weh, aber auch dies war wieder eine ganz tolle Strecke. Ich koennte ewig unterwegs sein! Meine Ferien sind mir ueberhaupt noch nicht verleidet und ich will eigentlich gar nicht mehr heim.

Am Stadtrand von Luang Prabang reisst mir das Kupplungskabel! Ohne Kupplung kann man zwar noch notduerftig fahren, aber anfahren geht nicht! Das heisst fuer mich, ich fahre und fahre in dieser doch recht lebhaften Stadt, rings um mich herum Mopeds, Fahrraeder, Autos, Karren, Staende und ich darf nicht anhalten. Sonst muss ich stossen. Leider finde ich auf Anhieb so kein Motorradgeschaeft, also halte ich vor einem Guesthouse direkt am Mekong River, stelle das Bike dort ab und beziehe mein Zimmer. Noch vor der Dusche gehts wieder hinaus und ich suche jemanden , der das Bike flicken kann. Schon der allererste junge Typ um die Ecke, den ich frage, kann's...

Innerhalb einer halben Stunde hat er's geschafft, und zwar mit einem Kupplungskabel, das mir der Vermieter des Motorrads in Vientiane fuer den Notfall mitgegeben hatte, und ich bin happy. Ich erzaehle meinem Retter, dass ich dies nie gekonnt haette, aber dass ich mich dafuer mit Computern ein wenig auskenne. Nun, er hat ein Problem mit seinem Computer und wirklich kann ich ihm spaeter erfolgreich das Open Office auf seinem Computer installieren. So waescht eine Hand die andere.

Im Rueckblick auf diese Fahrt muss ich wieder einmal mein unwahrscheinliches Glueck feststellen. Wenn mir das Kabel irgendwo unterwegs in der Pampa gerissen waere, waer das Ganze doch viel unangenehmer gewesen.

© Hansjoerg Saxer, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Mit einer Enduro ueber die schoensten Motorradstrassen und Offroadpisten Asiens.
Details:
Aufbruch: 11.10.2008
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 05.12.2008
Reiseziele: Thailand
Laos
Der Autor
 
Hansjoerg Saxer berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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