Motorradreise durch Nordthailand und Laos
Der Golden Triangle Loop: Schlangentag am Golden Triangle
Als ich heute morgen aufstehe, liegt unter meinen Unterhosen, die ich gestern einfach auf den Boden geschmissen hatte (ja, ja, soll man nicht, ich weiss), eine kleine Schlange. Sie ist nicht viel groesser als ein sehr grosser Regenwurm, schwarz mit weissen Ringen. Ich hab mich sehr gefreut ueber den Besuch.
Nach dem Fruestueck gehts wieder los, mein Ziel ist Chiang Khong am Mekong, an der Grenze zu Laos. Von Burma habe ich voerst die Nase voll.
Nach knapp einer Stunde bin ich beim Traum meiner pupertierenden Jugendzeit, beim Golden Triangle, angelangt. Effektiv ein totaler Touristennepp, auch wenn der Blick auf den Zusammenfluss des kleinen Flusses Ruak in den breiten Mekong wirklich sehr schoen ist. Aber entlang der Strasse ein Touristenstand und Restaurant nach dem anderen. Das Ganze ist immerhin nur ein paar Hundert Meter lang.
Nach einem Kaffee an einem kleinen Stand entlang der Strasse breche ich wieder auf und habe die Touristenzone schon bald wieder hinter mir.
Es geht entlang des breiten Mekongrivers. Immer wieder bieten sich schoene Ausblick.
Kurz nach Chiang Saen verlasse ich wieder mal die Hauptstrasse, die jetzt durchs Landesinnere fuehrt und nehme eine kleine Nebenstrasse, die 4007, weiter dem Mekong entlang. Und das lohnt sich, extrem schoene Landschaft, fast niemand unterwegs, immer wieder grosse, schwarze Felsen im Fluss, ein paar kleine, nette Doerfer, wo ich bestaunt werde. Am noerdlichsten Punkt dieser Route liegt weitab von allem ein Resort (http://www.raisaengarun.com/) wo ich auf einer Terrasse ueber dem Mekong einen wirklich richtig guten Capuccino trinke. Das Resort liegt sehr schoen direkt am Mekong. Es ist mir so ganz alleine doch etwas zu einsam hier, sonst wuerde ich eine Nacht bleiben. Aber naechstes Jahr, wenn ich mit meiner Frau wiederkomme, werde ich sicher hier Station machen. Traumhaft, diese Natur!
Und wenn mit der natuerlichen Umgebung und der Natur alles stimmt, dann gibts hier im Norden Thailand eben auch dies... Ich sitze so da und schluerfe geniesserisch meinen Kaffee, als ich durch den spitzen Schrei einer nebenan arbeitenden Gaertnerin aufgeschreckt werde. "Nguu,nguu" (Schlange!). Und wirklich, keine zwei Meter von meinem Tisch entfernt schlaengelt sich so ein Viech auf die Terrasse in meine Richtung. Ich, auf der ganzen Welt ja bekannt als "cool man", hebe doch immerhin meine Fuesse etwas vom Boden weg, bevor ich sie fotografiere. Sie ist wirklich mindestens zwei Meter lang und mit ihrer neongruenen Farbe sieht sie ziemlich giftig aus (obs stimmt?)
Dort bleibt sie dann liegen, auch ich entspanne mich und zusammen geniessen wir die Sonne und das Panorama.
Irgendwann schlaengelt sie sich wieder und auch ich bike weiter nach Chiang Khong.
Nach einer Stunde oder so erreiche ich dann Chiang Khong. Diese Stadt ist unter Travellern bekannt als Uebergang nach Laos. Von hier, resp. dem laotischen Nachbardorf, Houei Xai, starten die Flussboote nach Luang Prabang. Ich checke im Ruanthai Sopaphan Resort ein, wo ich mir zum ersten Mal seit meinen drei Wochen in Thailand Mosikito- oder Flohstiche hole. Normalerweise habe ich mit diesen Wesen ja ein Abkommen: ich lasse sie in Ruhe und sie lassen mich in Ruhe. Ich habe nicht mal ein Moskitomittel dabei. Aber hier gilt dieser Waffenstillstand offensichtlich nicht und ich werde an den Haenden und Fuessen arg zerstochen. Wahrscheinlich sind es Floehe aus dem Bett. Das Hotel ist eigentlich sehr schoen, vollstaendig aus Teakholz, was aber den Nachteil haben kann, dass die Raeume sehr ringhoerig sind. Insofern hatte ich aber wieder Glueck, denn meine Nachbarn waren ein junges Thaipaar, das die halbe Nacht sehr liebevoll miteinander umgegangen ist. Wohlverstanden, sie hatten keinen Sex miteinander, haben aber lange zaertlich miteinander gesprochen und gefluestert. Es war wirklich anruehrend und hat mich ueberhaupt nicht gestoert.
Aufbruch: | 11.10.2008 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 05.12.2008 |
Laos