Motorradreise durch Nordthailand und Laos
Laos: Letzter Tag in Laos
Am Sonntag ist in Vientiane total tote Hose. Die Laoten wollen einfach ihren freien Tag, auch wenn Geschaefte und Reisebueros in den umliegenden Laendern am Sonntag geoeffnet sind. Aber nicht mit uns, sagen sich die Laoten und nehmen's am Sonntag noch gemuetlicher als sonst.
Direkt vor unserem Hotel ist so ein kleiner Stand mit Getraenken, Fruechten und Baguette-Sandwiches, wo sich die Einheimischen versorgen. Die schon etwas aeltere Besitzerin hat ein derart schoenes Laecheln drauf und ist mit Jedermann so wahnsinnig freundlich, es ist einfach unglaublich. Aber darum laueft ihr Laden auch gut! Neben ihren Stand hat sie einen kleinen Tisch mit ein paar unbequemen Stuehlen hingestellt (in Laos sind grundsaetzlich alle Stuehle unbequem), direkt an der Strasse, und dies ist tagsueber mein Stammplatz geworden. Ich sitze wirklich jeden Tag stundenlang dort und geniesse das laotische Leben, das an mir vorueberzieht. Tuktuks fuer sechs Personen, wo dann aber etwa zwoelf Leute drin sind, darunter die wildesten Typen, die man sich vorstellen kann....Huebsche Maedchen, die kichernd vorueberschlendern... Moenche mit Regenschirmen gegen die Sonne...Zum Teil uralte Autos und Busse, die knatternd vorbeifahren...
Ich liebe Laos.
Das Nachtleben in Vientiane ist kurz und intensiv. Offene Prostitution ist nicht zu sehen. Dafuer verkauft fast jeder Tuktuk-Fahrer Opium und Marihuana. Die Musikbars beginnen sich erst etwa um zehn Uhr abends zu fuellen und Schlag zwoelf Uhr ist Ladenschluss. Auch an diesem Sonntagabend sind Gary und ich wieder im "Music House" anzutreffen. Dort gefaellt's uns! Das Publikum besteht normalerweise aus etwa zwei Dritteln Einheimischen und einem Drittel Touris.
Ich kann's ja jetzt zugeben. Als ich vor gut drei Wochen Thailand verliess, um nach Laos zu fahren, war ich wirklich traurig, mein geliebtes Thailand verlassen zu muessen und ich war nahe dran, das Reiseziel Laos einfach fahren zu lassen und in Thailand zu bleiben. Zum Glueck habe ich dies nicht getan. Ich habe mit Laos ein sehr, sehr armes Land mit den tollsten Leuten kennengelernt, die ich je irgendwo getroffen habe. Richtiges Elend habe ich nirgends gesehen, niemand muss hungern. Die Laoten sind wirklich extrem gut drauf! Gluecklich in ihren bescheidenen Verhaeltnissen leben sie in den Tag hinein. Sie scheinen das Leben wirklich zu geniessen.
Aufbruch: | 11.10.2008 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 05.12.2008 |
Laos