Motorradreise durch Nordthailand und Laos
Laos: Reise nach Vang Vieng
An meinem letzten Abend in Chiang Mai wollte ich kulinarisch noch einmal so richtig zuschlagen. Auf dem Nachtmarkt fand ich ein grosses Restaurant, das schoene, grosse Riverprawns vor dem Eingang ausgestellt hatte. Die wollte ich! Dazu bestellte ich Gemuese in Austernsauce und Reis, ein richtiges Festessen also. Nachdem ich die ersten sechs Krabben vertilgt hatte, wurde ich von der Bedienung gefragt, ob ich noch mehr wollte. Die Dinger waren so gut und vor allem die Knoblauch-Oel-Sauce dazu, dass ich nur kurz zoegerte und dann bestellte ich nochmals eine Portion.
Nun, das war zuviel, ich habe dann die ganze Nacht gekotzt, wahrscheinlich vor allem wegen der oeligen Knoblauchsauce. Ich weiss ja eigentlich, dass ich immer Schwierigkeiten nach dem Genuss von rohem Knoblauch kriege. Um vier Uhr morgens, als eigentlich nach meinem Empfinden nichts mehr in meinem Magen haette sein duerfen, kamm noch einmal ein Riesenschwall und damit wars dann ueberstanden. Ich schlief den Rest der Nacht und am Morgen wars mir wieder pudelwohl.
Gegen Mittag fuhr ich an den Flughafen, wo ich erfuhr, dass mein Flug ueberbucht sei. Die Lao Air hat anscheinend nur drei groessere Flugzeuge und eines davon war kaputt. Das gibt natuerlich Probleme. Ich durfte also mit Thai Airways nach Bangkok fliegen und von dort mit Lao Air nach Vientiane. Da mein urspruenglicher Flug auch eine Zwischenlandung (in Luang Prabang) vorgesehen hatte, dauerte mein Umweg aber nur eine Stunde laenger, sodass ich um halb neun Uhr abends in Vientiane gelandet bin und dort dann mein schon im voraus gebuchtes Hotel "Beau Rivage Mekong" (http://www.hbrm.com/) bezogen habe. Es handelt sich hier um ein echtes, etwas eigenwilliges Schmuckstueck.
Da mein Zimmer mir nur fuer eine Nacht zur Verfuegung stand, habe ich mich am Morgen schon frueh auf den Weg gemacht, um mir wieder eine Honda Baja 250 ccm zu mieten, was dann auch gelang bei PVO, direkt am Mekong gelegen.
Ich werde also meiner alten Liebe untreu und fahre jetzt eine andere Baja mit 66'000 km drauf, eine etwas aeltere Lady also. Sie kostet mich 700 Baht pro Tag, 300 weniger als das Thaigirl.
Sofort mache ich mich auf den Weg nach Norden, ohne etwas von Vientiane gesehen zu haben. Da ich die Maschine aber wieder dorthin zurueckbringen muss, werde ich das spaeter nachholen.
Ich habe gut die Haelfte meines Gepaecks in Chiang Mai zurueckgelassen, einerseits weil ich gemerkt hatte, dass ich gar nicht soviel brauche und anderseits, weil das Ganze doch recht schwer gewesen ist. Das Bepacken meines Rosses faellt jetzt viel leichter. Ich habe nun also nur noch eine relativ kleine Reisetasche mit mir. Auch zurueckgelassen habe ich mein Navigeraet, weil fuer Laos leider keine Karten erhaeltlich sind. Das tut mir mehr weh als das Gepaeck.
Ich fahre quer durch Vientiane nach Norden, ich hoffe es auf jeden Fall! Ich bin nicht ganz sicher, ich fahre einfach. Die Strasse ist breit und hat viel Verkehr, viele stinkende Lastwagen, Schilder gibt es keine. Bald schon muss ich tanken und der Junge dort bestaetigt dann, dass ich auf dem rechten Weg bin.
Nach etwa 50 Kilometern wird die Gegend laendlich und es gibt jetzt auch ab und zu Kilometersteine am Strassenrand, wo schoen gross die Nummer 13 draufsteht, also bin ich immer noch auf der richtigen Strasse. Das war schon etwas anderes mit dem Navigeraet, wo man sich seines Weges immer sicher sein konnte.
Nach der Stadt Phon Hong wird die Landschaft richtig schoen und ich fange an, die Fahrt wieder zu geniessen.
Ich bin also wieder unterwegs!
Nach ungefaehr 150 Kilometern stehen entlang der Strasse wieder mehr Gebaeude, auch eine Zementfabrik steht in der Gegend und vom Kilometerstand her weiss ich, dass ich jetzt dann bald am Ziel bin. Eine erste Tankstelle taucht auf, ich bin froh! Der junge Tankwart schlaeft allerdings, ich raeuspere mich, nichts passiert, er wacht nicht auf. Also hupe ich mal, da schaut er muede auf und bedeutet mir, dass kein Benzin vorhanden sei. Kein Bezin in einer Tankstelle? Nun, ich bin in Laos, da kann das halt vorkommen. Auf dem weiteren Weg nach Wang Vieng passiere ich noch zwei weitere Tankstellen, die aber schon von vornherein mit Plastikbaendern verschlossen sind. Was ist denn hier los?
Gut, das Benzin reicht auf jeden Fall bis zum meinem Tagesziel, also fahre ich weiter bis Vang Vieng. Es sieht hier ziemlich anders aus als unterwegs, viele Touristen, Steinhaeuser, Restaurants und Bungalow-Anlagen. Ich finde das "Le Jarding Organique" (http://www.vang-vieng-hotels.com/Le_Jardin_Organique_Bungalows), wo ich mir fuer 10 Dollar ein Bungalow direkt am Fluss miete.
Am Abend dann geniesse ich mein erstes Lao-Essen, wobei ich danach ziemlich suchen muss, weil sich die Restaurants hier offensichtlich total auf den Touri-Geschmack eingestellt haben. Aber ich finde dann Gehacktes mit Pfefferminz, dazu Klebreis, also doch noch richtiges Lao-Essen. Spaeter erkundige ich dann das Staedtlein. Bei den Touris faellt mir auf, dass es wahnsinnig viel blonde Zwanzigjaehrige Maedels gibt, viele uebergewichtig, mit denen ich nicht viel anfangen kann. Ich stehe ja eigentlich nur auf meine Frau in der Schweiz und dann vielleicht noch, aber nur zum Gucken, auf zierliche Asiatinnen. Naja, mal sehen, ich muss ja nicht hier bleiben. Obwohl, die Gegend ist sehr schoen, die Kalkstein-Berge sehen ziemlich krass aus. Schroff ragen sie aus der Fluss-Ebene.
Aufbruch: | 11.10.2008 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 05.12.2008 |
Laos