Von der Schweinebucht nach Con Dao

Reisezeit: Juni 2009 - April 2010  |  von Trude M. Hippo

Dreißig Tage Gomera und weiter geht`s: Barranco de Argaga und was sonst noch so war

16.07.09

Hi, ihr Ungeduldigen,
Nur weil ich mal 16 Tage Urlaub mache, müsst ihr euch doch nicht gleich Sorgen machen. Ich brauchte einfach mal eine Auszeit, die Familie ist echt anstrengend! Und Bello, mein Süßer meinte: "Komm`, lass uns in die gomerianischen Berge fahren!" Gesagt, getan! Und schon waren wir weg. Dass die Familie dann gleich so `nen Aufstand macht und mich sogar entlassen wollte....- ts, ts, ts, wer will das verstehen? Aber sie können nichts machen, denn sie haben ja sonst niemanden, der ihnen die Reiseberichte schreibt. Ich bleibe euch also noch `ne ganze Weile erhalten.

So, nun zu meinem Urlaub:
Ist schnell abgehakt! War beschi.....! Ich sag` nur: "Bello!" Ist `n ganz mieser Hund! Ach, mir geht das einfach noch zu nahe - ich kann darüber nicht schreiben.

Bei den fünf Reisenden ist scheinbar gar nichts passiert. Die gammeln und drömeln den ganzen Tag - besser: die letzten 16 Tage - nur so vor sich hin. Baden, baden, baden! Und wenn sie nicht baden, dann schwimmen sie, oder Schnorcheln.

Sandbuddeln am Strand

Sandbuddeln am Strand

Mascha hat ihre Tauchmaske verloren und ist nun traurig! Ein atlantischer Wellenausläufer hat sie ihr vom Kopf gerissen. Danach war die Maske trotz aufwendiger Suchaktion nicht mehr aufzufinden gewesen.
Nun, nix Maske, nix Schnorcheln! Muss man halt wandern gehen. Am - ich weiß nicht wann - also vor ein paar Tagen - meinten Marco und Mascha, sie müssten den Barranco de Argaga hinaufwandern. Wandern ist gut gesagt! Das nennt sich wohl eher klettern! Fast 800 Meter Höhenunterschied waren zu meistern. Ein Tritt daneben und Schicht im Schacht - fünf Minuten jodeln! - Eine Minute abwärts jodeln und vier Minuten Echo! So tief waren die Schluchten. Nicht grade ungefährlich. Auf dem Weg kam ihnen keine Menschenseele entgegen, zwar gab es ein kleines Dorf auf halben Wege, doch die Einwohner machten wohl grade Siesta. Nach acht Stunden hatten sie die Tour geschafft, wobei das Wasser schon nach sieben Stunden alle war. Fotos haben die beiden keine gemacht und somit fehlt jeglicher Beweis dafür, ob die beiden diese Tour überhaupt gemacht haben.
(Die eingestellten Fotos wurden nachgestellt)
Lili hat auf alle Fälle in dieser Zeit die zwei kleinen Racker gehütet, sie versorgt und gehätschelt. Wenn das so weiter geht, kann auch Yara bald laufen.

Kirche bei Gerian (Barranco Argaga)

Kirche bei Gerian (Barranco Argaga)

Barranco Argaga

Barranco Argaga

Barranco Argaga

Barranco Argaga

Barranco Argaga

Barranco Argaga

Kirche bei Gerian

Kirche bei Gerian

Was gab es sonst noch?
Marco hat in den letzten 16 Tagen einen Fisch mit der Harpune erschossen. Mascha fand die Gedärme beim Ausnehmen ekelig und will nun nie mehr Fisch essen.
Heute hat Marco einen Mantarochen im Wasser gesehen. Auf Maschas Frage, warum er diesen nicht mit der Harpune erlegt habe, antwortete er: Ich will doch nicht so enden wie "Der alte Mann und das Meer". Der Manta hatte zwei Meter Spannweite!
Lili joggt immer noch und hat viel Spaß dabei. Regelmäßig joggt sie nach Argayall und zurück, um anschließend in den kalten Fluten des morgendlichen Atlantiks die Fische zu ärgern. Zurzeit hat Lili eine neue Freizeitbeschäftigung: Sie trainiert Lia! Stundenlang wird Lia von Lili durch Vueltas Hügellandschaft gescheucht und das nur, damit Lili demnächst nicht mehr alleine joggen muss. Das erstaunliche daran ist: Lia macht das alles mit - freiwillig - und mit Lust. Laufen, laufen, laufen! Hunde interessieren sie schon lange nicht mehr.
Yara kann das alles gar nicht mit ansehen und schickt sich an, mit Lia mitzuhalten. Also, robben über den rechten Arm war gestern. Heute wird der Hintern hoch geschwungen und an Mamas oder Papas Fingern wird Laufen geübt.

Lia joggt!

Lia joggt!

Seit zwei Tagen ist hier ein "riesiges Fest": "Fiesta del la Carmen". Das bedeutet fünf schlaflose Nächte, weil die Gomeros fünf Nächte lang bis fünf Uhr morgens zur Musik auf dem Festplatz tanzen. Gestern gab es ein wirklich grandioses Feuerwerk. Vor der imposanten 200 Meter hohen Felswand im Hafen von Vueltas war das ein wahrlich bombastisches Schauspiel. Lia und Yara glaubten allerdings, es sei jetzt der Krieg ausgebrochen. Da unsere Hütte mit nachtgeschwärzter Sonnenterrasse nur 50 Meter vom Strand, an welchem das Feuerwerk gestartet wurde, entfernt liegt, flogen uns die feindlichen Artilleriefeuer nur so um die Ohren. Dass die bereits erwähnte 200 Meter hohe Felswand die Explosion eines jeden Geschosses mit 120 Dezibel echot, muss hier dringend gesagt werden, denn es irritierte die Kinder ein wenig . Vor Schreck vergaß sie daher auch fast das Weinen.

Zum Fest werden die Boote geschmückt.

Zum Fest werden die Boote geschmückt.

Fest in Vueltas

Fest in Vueltas

Fest im Hafen von Vueltas

Fest im Hafen von Vueltas

Mascha und Yara beim Fest

Mascha und Yara beim Fest

20.07.09
Hi, mich gibt es immer noch, Eure Trude ist back und nun wird wieder in die Tasten gehauen.
Nur noch drei Tage - dann fliegt Mascha zurück nach Bremen - leider! Die Zeit ist viel zu schnell herum gegangen! Aber das geplante Highlight liegt noch vor uns: "Whalewatching"! Oder, um es mit Maschas Worten zu übersetzen: "Wellenbeobachtung"! Zuvor geht es heute aber nochmals zum Strand nach La Playa mit anschließendem Pizzaessen.
Man hatte sich für heute mal etwas ganz besonderes ausgedacht und der Kreativität freien Lauf gelassen. Marco kam auf die glorreiche Idee - wie kreativ! - eine Sandburg zu bauen. Dass dieses Monstrum von Sandburg am Ende eher dem Teide von Teneriffa ähnelte, konnte ja keiner ahnen. Yara und Lia zeigten an Marcos Größenwahn keinerlei Interesse. Erst, nachdem durch den "Teide" ein langer Tunnel gegraben wurde, durch den ein kleiner Ball rollen sollte, aber leider kläglich stecken blieb, kam kurzzeitig ein wenig Freude bei den Beiden auf. Man versuchte noch durch den Tunnel zu brüllen und sich gegenseitig zu entdecken, doch schon war es Abend und die Eltern meinten, nun sei Essenszeit. Also wurden schnell die Kinder entsandet und ab in die Pizzeria. Ganz neue Erkenntnisse taten sich hier allen Beteiligten auf - ein wahres Erlebnis. Es war das erste einigermaßen ruhige Essen in einem Restaurant. Die Pizza schmeckte allen und selbst Lia und Yara konnten einmal selbständig essen - Mascha natürlich auch!

21.07.09
Das Aufstehen fiel heute allen wieder mal sehr schwer. Mussten wir doch schon um 10:00 Uhr im Hafen sein, um Tickets für die "Wellenbeobachtung" zu besorgen. Außer den Walen kann man dabei auch viele Delphine sehen. Die Dame, welche die Tickets verkaufte, machte uns einen guten Familienpreis von 100 Euro. Und schon ging`s los mit der "Tina", unserem Schiff. Zwanzig Minuten später - die ersten Delphine. Dann wurden es immer mehr. Die ganzen Flippers schwammen in nur wenigen Metern Entfernung vom Boot. Yara sprang vor Freude fast aus selbigem. Nur Lia hatte scheinbar kein Interesse - sie schlief. Ja, und dann stellte sich heraus, dass das Kind sein Desinteresse nur vorgetäuscht hatte, denn ihr war eher "kotzübel" zumute!!! Ein Schwall aus Lias Mageninhalt, ausreichend für die Kleidung von mindestens zwei Erwachsenen, entleerte sich von Marcos Schulter abwärts fließend über seine Hose bis zu den Schuhen. Nun, Lia jedenfalls war von nun an wieder an Delphinen interessiert, was seine Eltern sichtlich erfreute. Wale haben wir keine gesehen. Bald schon wurde dann der Grill angeschmissen und der leckere Duft brutzelnder Thunfischsteaks überdeckte den Geruch von Marcos Hose. Mascha fand die Tour "gut". Den Kleinen hat es wohl auch gefallen und Lili sagte noch: Von Fisch hab ich jetzt fürs erste genug!
Ja, liebe Leser, nur ich, Eure Trude bin wieder mal entsetzt und stinkesauer: Denn Geschriebenes habe ich komplett aus den Erzählungen meiner lieben Familie zusammenreimen müssen. Nur weil ich mir mal für zwei Wochen ein bisschen Urlaub gegönnt habe, meinten die, mich in der Wohnung lassen zu müssen.

Mascha und Yara beim Wellenbeobachten

Mascha und Yara beim Wellenbeobachten

Lili und Lia beim Whalewatching

Lili und Lia beim Whalewatching

22.07.09
Hallo, ihr Leseratten,
Der geplante Wanderausflug von Mascha und Lili ist ausgefallen. Da habe ich echt Glück gehabt - muss ich doch somit nicht soviel schreiben. Maschas Bein tat irgendwie weh. Da aber so rein gar nichts mit diesem Bein passiert ist, außer, dass es an Maschas Popo hängt und ab und zu mal läuft, nahmen wir an, es seien Muskelschmerzen. Es wurde beschlossen, dass das nichts Schlimmes sein kann. Ein wenig Ruhe und natürlich keine Wanderungen wurden ihr für heute verordnet. Mascha war einverstanden und der weitere Verlauf des Tages ist nun auch noch schnell erzählt:
Strand - baden - Burg bauen - Pizza essen.

Blick auf die Schweinebucht

Blick auf die Schweinebucht

© Trude M. Hippo, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 04.06.2009 geit los: Der Flieger ins Kanarenmekka Teneriffa kappt die Taue und legt ab. Gomera ruft uns! Was werden bloß die Kinder dazu sagen. Egal! Denn es kommt noch schlimmer: Sieben Monate in Thailand, Vietnam, Kambodscha und Laos. Trude wird`s schon richten. Wir verlassen uns auf sie.
Details:
Aufbruch: 04.06.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 15.04.2010
Reiseziele: Spanien
Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Trude M. Hippo berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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