Von der Schweinebucht nach Con Dao

Reisezeit: Juni 2009 - April 2010  |  von Trude M. Hippo

Laos - Pakxe und das Bolavenplateu: Auf dem Mekong nach Hongsa/Elefantenfestival

17.02.2010, Mittwoch

Um 7:00 Uhr waren wir bereits unterwegs zum Schiffspier, um die Tickets zu besorgen, welche man nur am Abfahrtstag bekommen kann. Nach ca. sieben Stunden Fahrt kamen wir in Thasouang an. Und nachdem wir es dann geschafft hatten, unser Gepäck und die Kinder auf dem pulversandigen Landungsstrand 50 Meter hoch und 200 Meter weit zu schleppen, wartete auch schon ein abfahrtbereites Songthew, um uns nach Hongsa zu bringen. Eineinhalb Stunden Staub schlucken auf der Schotterpiste nach Hongsa war nun angesagt.
Bereits vor einem Monat hatte Marco Kontakt zu Monica vom Jumboguesthouse aufgenommen, um ein Zimmer zu reservieren. Diese hatte uns ein Zimmer im PhongsomHotel organisiert, so dass wir keine Angst haben mussten, auf der Strasse zu kampieren. Zum Elefantenfest werden ca. 40-70000 Menschen erwartet.

18.02.2010, Donnerstag

Hongsa selber sieht recht langweilig aus. Grade Straßen, welche wohl bald asphaltiert werden. Eine recht wohlhabende Bezirkshauptstadt. Das Wetter ist diesig, so dass man von der schönen Landschaft nicht allzu viel sehen kann. Wir gingen am Morgen zuerst ins Jumboguesthouse. Monica hat uns angeboten bei ihr zu frühstücken. Und wenn man, nach Monaten der Abstinenz von Müsli, Nutella, Eiersalat und Fleischwurst, dort alles auf einmal bekommen kann, muss man einfach zugreifen. Wir hatten jedenfalls ein sehr gutes Frühstück. Auch das Angebot, am Nachmittag auf einem Elefanten zu reiten, mussten wir einfach annehmen, denn dafür sind wir ja extra hergekommen. Lia und Yara fangen beim Anblick von Elefanten immer an zu juchzen. Für 15:00 Uhr wurde also der Elefant mit seinem Mahout einbestellt, um uns Stadtmenschen durch die Gegend zu schaukeln. Nach zehn Minuten waren wir aus Hongsa heraus und hier zeigte sich uns dann auch eine wunderschöne Landschaft. In der großen Ebene um Hongsa wird allerhand angebaut - große Reisfelder, Tabak, Gemüse etc. Rundherum sind Berge. Erst Yara und dann Lia wurden nacheinander vom Mahout während des Rittes auf den Kopf des Elefanten gesetzt. Allerdings ist ihnen dieses riesige Tier doch auch immer wieder sehr unheimlich. Der einstündige Ritt auf dem Elefanten kostete 250.000 Kip (30 Dollar), was nicht ganz billig ist)

19.02.2010, Freitag

In der Frühe um 10:30....oder war es schon 11:30 Uhr wieder in Monicas Jumboguesthouse gefrühstückt. Anschließend das Festivalgelände im 5 Kilometer entfernten Ban Viengkeo besucht. Man bekommt eine Ahnung davon, was dort morgen los sein wird. Im letzten Jahr sollen ca. 70-80000 Menschen dort gewesen sein, es wird auf jeden Fall eng werden. Da der Anfahrtsweg nach Hongsa sehr schlecht ist, sind wir auf die logistische Umsetzung arg gespannt. Und natürlich freuen wir uns über die über dreißig anwesenden Elefanten.
Bereits heute konnten wir schon den einen oder anderen Elefanten erspähen.

20.02.2010, Samstag

Um sechs Uhr fünfzehn ging bereits der Wecker. Draußen ist es noch dunkel. Ein paar Minuten dösen wir noch im Bett, draußen wird es schon heller. Heute beginnt das zweitägige "Elephant-Festival", welches nun schon zum vierten Mal ausgerichtet wird. Der Ort dieses Spektakels ist Viengkeo, fünf Kilometer von Hongsa entfernt. Selbst in unseren Hotel gibt es zur Feier des Tages ein Frühstücksbuffet, so dass wir nicht ganz so hungrig zum Elefantenfest gehen müssen. Schnell die Kinder, die beinahe noch schlafen, unter den Arm geklemmt, machen wir uns vom Hotel auf den Weg zur Hauptstraße, um ein vorbeifahrendes Auto anzuhalten, welches uns nach Viengkeo bringen soll. Im letzten Jahr waren 70.000 Menschen auf dem Festival, was bei uns die Befürchtung aufkommen ließ, dass es ein arges Gedrängel werden könnte. Da das Gelände weitläufig ist, verteilte sich die Masse jedoch, wodurch sich das Gedränge angenehm in Grenzen hält. Die über dreißig Elefanten sind bunt geschmückt und versammeln sich auf einem Seitenplatz, bereit für die große Prozession über die 500 Meter lange Straße zum Festplatz hin. Es gehen verschiedene, teils in Landestrachten gekleidete Gruppen, musizierend und singend dem Elefantenzug voraus. Dann kommen diese prächtigen, großen Tiere daher, auf deren Nacken ihr Mahout sitzt, und sammeln sich auf dem Festivalplatz. Der Elefant des Jahres wird gekürt. Nebenan zeigen sich zwanzig Elefanten hautnah dem staunenden Publikum. Auch Yara darf sich auf einen Elefanten setzen, so dass ich einige Fotos machen kann. Lia hat zuviel Respekt vor diesen Dickhäutern und lehnt lachend mit einem "Nein, nein, nein" ab, während sie mit dem Zeigefinger gleichzeitig eine verneinende Geste macht.
Masseweise Essensstände reihen sich aneinander. Verkaufstände mit Produkten der Region und Waren des täglichen Gebrauchs, nebst Kinderspielzeug geben ein buntes Bild. Ein Kinderkarussell und eine Hüpfburg für die Kleinsten, daneben die Stände der verschiedenen Sponsoren mit ihren lauten Musiklautsprechern, aus denen laute laotische Musik dröhnt. Ein Stand mit exotischem Krabbeltier - in Öl gebacken - zum Knabbern für zwischendurch.
Zum Mittag findet ein großes Elefantenbaden satt. In den kleinen aufgestauten See werden einige Elefanten geführt, in welchem sie sich erst nass spritzen, um anschließend ganz im Wasser unter zu tauchen. Ein Babyelefant ist die Attraktion.
Daneben werden auch Lia und Yara immer wieder zur Attraktion. Immer wieder versammeln sich kleine Trauben von Menschen um uns und versuchen Lia und Yara anzufassen oder sie auf den Arm zu nehmen. Handys werden gezückt, um ein Foto zu machen. Manchmal artet es in Arbeit aus, die beiden vor diesen vielen Menschen zu schützen.
Nach 12 Stunden eines anstrengenden Tages beenden wir dieses Spektakel für heute am späten Nachmittag. Zwar findet noch eine "Elephants on fire-Show" mit anschließendem großem Feuerwerk statt, doch wir sind einfach zu müde und erschöpft und begeben uns auf den Rückweg in unser Hotel.
Und während ich diese Zeilen schreibe, erhellt sich in der Ferne der Himmel, das Feuerwerk beginnt.

21.02.2010, Sonntag
Die letzte Nacht verlief etwas unruhig. Lili hatte Fieber, einen Dröhnekopf, Gliederschmerzen und Übelkeit. Dank einer Ibuprofen ging es ihr dann wieder besser. Wir fuhren erst gegen 9 Uhr zum Elefantenfest. Leider nahm uns niemand mit und wir mussten ein Songthew nehmen. Erstaunlich leer war es auf dem Festplatz. Wir hatten mehr Personen erwartet. Es war nur halb so viel los wie gestern. Vielleicht wurde gestern Abend zu viel gefeiert!?
Wir sahen uns die Elefantenshow an. Es war faszinierend zu sehen, wie diese Dickhäuter große Baumstämme mit einer Leichtigkeit bewegen können. Die Elefanten präsentierten ihre kleinen gelernten Kunststücke. Wir waren begeistert und konnten viele gute Fotos schießen. Leider bekamen wir das Elefantenbaden nicht mehr mit. Den Elefanten ist es wohl heute zu heiß geworden, denn sie baden bereits eine Stunde früher. Wir warteten im Schatten vor dem Elefantenbad, in der Hoffnung, noch einen Nachzügler zu sehen. Doch es kamen keine Elefanten mehr.
Gegen Nachmittag verließen wir das Fest. Genug ist genug und die Sonne tut ihr übriges. Es war doch arg heiß heute. Wir wollten noch etwas in Hongsa relaxen, bevor unsere Fahrt morgen weiter über die thailändische Grenze geht.

© Trude M. Hippo, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 04.06.2009 geit los: Der Flieger ins Kanarenmekka Teneriffa kappt die Taue und legt ab. Gomera ruft uns! Was werden bloß die Kinder dazu sagen. Egal! Denn es kommt noch schlimmer: Sieben Monate in Thailand, Vietnam, Kambodscha und Laos. Trude wird`s schon richten. Wir verlassen uns auf sie.
Details:
Aufbruch: 04.06.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 15.04.2010
Reiseziele: Spanien
Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Trude M. Hippo berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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