Von der Schweinebucht nach Con Dao

Reisezeit: Juni 2009 - April 2010  |  von Trude M. Hippo

Laos - Pakxe und das Bolavenplateu: Phongsali und die Flussfahrt auf dem Nam Ou

06.02.2010, Samstag

Wir waren alle sehr gespannt auf diesen Flug nach Phongsali. Um 7:30 holte uns der Taxifahrer vom Hotel ab und brachte uns zum Flughafen. Lili hatte eine etwas größere Maschine erwartet. Der russische Pilot begrüßte jeden Fahrgast persönlich. Zuvor wurden wir noch gewogen und auf unser Übergepäck, wegen der Unmengen an Windeln, wurde eine Zusatzgebühr von 20000 Kip berechnet. Da die Maschine sehr tief flog, hatten wir einen fantastischen Blick auf die laotische Bergwelt. Das Flugzeug landete dann auch tatsächlich ohne übermäßiges Rumpeln auf dem kleinen Flughafen von Boun Neua (40 km von Phonsali entfernt). Ein Franzose, welcher auch mitflog meinte, es gäbe in Boun Neua keine Tuk Tuks oder ähnliche Gefährte, welche einen bis zum zwei Kilometer entfernten Busbahnhof bringen würden - man müsse also laufen! Aber wie das so ist, wenn man mit zwei Kindern unterwegs ist - man braucht auch etwas Glück - stand dann doch ein Songtheaw da und wir organisierten unsere Mitnahme. Die 40 Kilometer Serpentinenfahrt nach Phongsali war dann eine spannende Fortsetzung unseres Cessna-Fluges. In Phongsali haben wir auch gleich ein gutes Guesthouse gefunden. Die Familie dort hatte auch vier Kinder, so das Lia und Yara gleich in die Familie integriert werden konnte. Kleinen Kinder etwas zu Essen zu geben, nennt man auch Raubtierfütterung!

Abends wird es im Norden zurzeit sehr kalt. Wir brauchten zwei Pullover mehr, um uns warm zu halten. Bei 15 Grad "Kälte" konnten wir es gut nachempfinden, wie es derzeit im weitentfernten Deutschland zugehen muss. Auch wir benötigen hier dicke Decken für die Nacht.

Frau ist noch müde. Sie hatte das Flugzeug noch nicht gesehen.

Frau ist noch müde. Sie hatte das Flugzeug noch nicht gesehen.

Laos von oben.

Laos von oben.

Flug wurde glücklich überstanden.

Flug wurde glücklich überstanden.

Yara allein in Phongsali.

Yara allein in Phongsali.

Guesthouse mit Familienanbindung.

Guesthouse mit Familienanbindung.

07.02.2010, Sonntag

Marco hatte sich ein Motorbike ausgeliehen, was gar nicht einfach war, da ein Motorbike beim Touristenoffice satte 150.000 Kip kosten sollte. Nach langem Suchen fand Marco dann ein Bike für 130.000 Kip für zwei Tage. Einziges Handicap war: Das Motorbike war eine Nummer zu groß für ihn. Das hieß, er musste erst einmal lernen, mit dieser Maschine umzugehen. (Kupplung ziehen, Gang eindrücken etc.) Eigentlich benötigt man dafür einen Führerschein. Marco ist dann ins 17 km entfernte Ban Komaen gefahren. Dort gab es 400 Jahre alte Teebäume. Die Fahrt dahin war arg abenteuerlich, mit dem Effekt, das Marco jetzt Motorrad fahren kann. Lili hütete derweil die Kinder.

Phongsali

Phongsali

Dorf (Phongsali im Hintergrund)

Dorf (Phongsali im Hintergrund)

Ban Komaen

Ban Komaen

Dorf mit Teeplantagen, Ban Komaen

Dorf mit Teeplantagen, Ban Komaen

Kinder in Ban Komaen

Kinder in Ban Komaen

Berge bei Phongsali

Berge bei Phongsali

08.02.2010, Montag

Das Motorrad wollte am Morgen gar nicht anspringen. Letztlich lag es an Marco, der es einfach nicht lassen konnte den Gasgriff zu betätigen. Ok, nachdem er nun gelernt hatte, das weniger manchmal mehr sein kann, fuhr die Maschine dann auch. Zwar hätte man den einen Kilometer zum Aufstieg des Phou Fa auch zu Fuß zurücklegen können, aber die Kinder sind halt schwer und deshalb sind wir mit dem Motorbike dort hin gefahren. Wir wissen nicht genau, wie viele Treppenstufen es auf den Berg waren, aber Marco musste, als er oben ankam sein T-Shirt auswringen. Von hier oben hatten wir eine phantastische Aussicht auf Phongsali und die umliegenden Berge. Die Kinder haben während des gesamten Aufstiegs geschlafen und sind erst oben aufgewacht. Nachdem wir wieder in unserem Hotel zurück waren, fuhr Marco mit dem Belgier Pierre ins 20 Km entfernte Hat Sa. Von hier gehen die Boote nach Muong Khua los. Es war eine abenteuerliche Schotterpiste.
Abends im Restaurant der Chinesen gegessen - einfach bestens, dieses Chinese-Food.
Unser Boot nach Muong Khua soll morgen um 9:00 Uhr starten.

Aufstieg auf den Phou Fa (Phongsali)

Aufstieg auf den Phou Fa (Phongsali)

Phongsali von oben

Phongsali von oben

Marco übt fliegen.

Marco übt fliegen.

09.02.2010, Dienstag

Heute früh sind wir bereits um 5:30 Uhr von den auf volle Lautstärke geschalteten Lautsprechern des Phongsali-Gouvernments geweckt worden. Neben irgendwelchem Palaver, welches wir nicht verstanden, dudelte laute Musik in unser nachtschlafendes Ohr. Um 7:30 standen wir bereits an der Straße, in der Hoffnung, der Bus käme am Hotel vorbei. Der Hotelbesitzer sagte uns, dass dem nicht so wäre und fuhr uns zum Busbahnhof. Nach einer Stunde Fahrt und grandiosem Ausblick auf das Wolkenmeer zwischen den Bergen, kamen wir in Ha Sa an. Nach dem Ticketkauf für 90000 Kip hatten wir kaum noch Zeit für kleine Einkäufe. Ohne Frühstück mit ein paar Keksen im Gepäck und einigen Litern Wasser ging die Bootsfahrt dann los. Und....es war eine tolle Tour. Mit dem Boot auf dem türkisblauen Fluss, links und rechts die grün bewaldeten Berge und immer wieder kleine laotische Dörfer in den Hängen. Die Kinder spielten im oder am Wasser und winkten uns mit einem "Sabaidee" zu. Immer wieder waren kleine Herden von Wasserbüffeln zu sehen. Die Stromschnellen wurden von den Bootsführern gut gemeistert, wobei oft eine Ladung Wasser auf den dadurch sehr erschreckten Passagieren landete. Da wir hinten saßen, hatten wir das Glück, nicht so oft geduscht zu werden.
Bei einem längeren Stopp aufgrund einer defekten Motorschraube konnten wir im eiskalten Wasser des Nam Ou baden, was herrlich erfrischend war. Tja, und wie es dann so sein sollte, tollten auch Lia und Yara am Strand herum. Lili sagte noch zu Yara: Pass auf! Und da Yara ein Dickkopf ist, machte sie natürlich das, was sie will. Einen kleinen Kinderschritt Richtung Wasser.....einmal das Gleichgewicht verloren und schon lag sie in voller Montur kopfunter im Wasser. Marco betrachtete grade vom anderen Ufer zurück schwimmend dieses "Schauspiel": Yara fällt - großes Geschrei - Lilis schneller Griff an Yaras Pullover und Schwupp war das Kind wieder gerettet - alles in Bruchteilen einer Sekunde. Doch der Schreck saß Lili noch Stunden danach im Nacken. Yara schien das jedenfalls nicht sehr viel ausgemacht zu haben. Gegen fünf kamen wir dann endlich in Muong Khua an, da es noch einige kleinere Panne mit dem Boot gab. Morgen früh wird es gleich mit dem Boot nach Muong Ngoi weitergehen.

Hat Sa am Morgen.

Hat Sa am Morgen.

Hmongfrau mit Kind in Hat Sa.

Hmongfrau mit Kind in Hat Sa.

Bootspause auf dem Nam Ou

Bootspause auf dem Nam Ou

Wasserbüffel am Nam Ou

Wasserbüffel am Nam Ou

10.02.2010, Mittwoch

Außer uns warteten heute morgen zahlreiche Touristen auf das Boot in Richtung Muong Ngoi (4 Stunden Fahrt). Einige von ihnen saßen bereits gestern mit uns im Boot. Anfangs war die Fahrt nicht so spektakulär. Aber nach der Hälfte der Fahrzeit veränderte sich die Landschaft enorm. Viele, zum Teil dicht bewaldete, Berge umsäumten den Fluss. Einige Wasserbüffel badeten davor im Fluss. Eine unbeschreiblich schöne Landschaft. Auch diese Flussfahrt ist zu empfehlen, wenn auch die erste Fahrt von Hat Sa nach Muang Khua die abenteuerlichere war.
Muong Ngoi ist ein wunderschönes Dorf am Nam Ou. Hier fahren keine Tuk Tuks, Autos und Motorräder. Auf den Wegen laufen die Hühner mit ihren Kücken und einige Schweine herum. Der Tourismus bestimmt hier mittlerweile stark das Dorfleben. An der Flussseite befinden sich die Guesthäuser, bei der Hauptstraße die Restaurants und Einkaufsläden und in den hinteren drei Reihen wohnen die Einheimischen. Wir finden ein nettes Zimmer. Später erkunden wir dass Dorf. Lia und Yara sind mal wieder begeistert. So viele Hühner und Kücken auf "freier Wildbahn" - das haben sie schon lange nicht mehr gesehen.

Nam Ou

Nam Ou

Gärten während der Trockenzeit am Ufer des Nam Ou

Gärten während der Trockenzeit am Ufer des Nam Ou

Mädchen....

Mädchen....

......bei der Produktion von Besen.

......bei der Produktion von Besen.

Nam Ou kurz vor Muang Gnoi

Nam Ou kurz vor Muang Gnoi

Muang Gnoi

Muang Gnoi

Bei der Abfahrt am frühen Morgen.

Bei der Abfahrt am frühen Morgen.

© Trude M. Hippo, 2009
Du bist hier : Startseite Asien Laos Phongsali und die Flussfahrt auf dem Nam Ou
Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 04.06.2009 geit los: Der Flieger ins Kanarenmekka Teneriffa kappt die Taue und legt ab. Gomera ruft uns! Was werden bloß die Kinder dazu sagen. Egal! Denn es kommt noch schlimmer: Sieben Monate in Thailand, Vietnam, Kambodscha und Laos. Trude wird`s schon richten. Wir verlassen uns auf sie.
Details:
Aufbruch: 04.06.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 15.04.2010
Reiseziele: Spanien
Thailand
Vietnam
Kambodscha
Laos
Der Autor
 
Trude M. Hippo berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors