Susn und Tanja sind wieder unterwegs

Reisezeit: Mai 2009 - März 2010  |  von Susanne Schmidt

Orchha - der Backofen Indiens

Orchha 05. - 09.07.2009

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Delhi, einer weiteren Busfahrt, einer außerplanmäßigen Übernachtung in Jaipur, dem Abschied vom Chetan und noch einer Busfahrt kamen wir am Sonntag (05.07.) in Orcha an. Nun sind wir knapp 6 Wochen unterwegs und haben bereits ca. 4.000 km zurück gelegt.
Als wir nach Orcha hinein fuhren, wussten wir eigentlich bereits, das es nicht unser Ort ist. Orcha ist ein kleiner verschlafener Ort und zu allem Überfluss ist es wie in einem Backofen. Wir haben noch nirgends so geschwitzt und solche Probleme mit unserem Kreislauf gehabt, wie hier.
Gestern, nachdem wir uns auf der Straße einen köstlichen Ananassaft gegönnt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Fluss in der Nähe des Dorfes. Wir stellten uns diesen natürlich wunderschön vor. Wir wurden jedoch von der Realität eingeholt. Unzähliger Müll schwamm im grünlichen Wasser des Flusses und es stank nach Urin und etlichen anderen Dingen. Vor unseren Augen setzte sich ein alter Mann ans Flussufer und verrichtete sein großes Geschäft. Kurze Zeit darauf kamen 2 Frauen und suchten in der Nähe der "Geschäftsstelle" nach Flusskrebsen. Hmmmm lecker.... Nach kurzer Zeit traten wir bereits wieder den Rückweg an. Dafür mussten wir über eine ca 4 Meter breite und ca. 50 Meter lange Brücke ohne Geländer. Kaum hatten wir die Brücke betreten, sagte die Tanja " hoffentlich kommt jetzt kein Bus". Nur Sekunden später hörten wir die Hupe eines Busses und drehten uns um. Er war nur noch ein paar Meter von der Brücke entfernt. Die Tanja ging im Stechschritt los, jedoch war der Bus schneller. Er nahm fast die ganze Breite der Brücke ein. Ich brüllte der Tanja mehrmals zu, dass sie sich gefälligst ganz rechts hinstellen sollte und hoffte inständig, dass sie nicht zu laufen anfängt. Tanja sah sich in Ihrer Panik schon in das 3 Meter unter uns liegende siffige, vermüllte Wasser stürzen. Ich zerrte sie direkt (ca. 5 cm) neben den Abgrund, damit der Bus an uns vorbei fahren konnte. Danach sagte sie mir, wenn sie allein gewesen wäre, dann wär sie jetzt vor dem Bus her gerannt wie eine Irre und hätte sich vor den Augen der Insassen zum Affen gemacht. In solchen Momenten, wo ihre panische Höhenangst kommt, muss ich sie immer anbrüllen, sonst geht sie in Ihrer Panik voll auf. Wir haben es wieder einmal überstanden.
Der Vormittags genüsslich verzehrte Ananassaft meldete sich Nachmittags in ebenso flüssiger Form wieder. Als ich die Toilette aufsuchen musste, lachte die Tanja über die Geräusche, die ich von mir gab denn ich hatte Durchfall. Abends durfte ich jedoch auch lachen, denn sie hatte es auch erwischt. Wir sollten echt auf Sachen von der Straße verzichten..... Nach unzähligen Toiletten-Gängen geht es nun zum Glück wieder bergauf mit uns. Wir sind jedoch immer noch total schlapp und an großartige Entdeckungstouren ist nicht zu denken.
Heute haben wir bereits unsere Zugtickets für die nächste Fahrt besorgt und am Donnerstag gehts weiter nach Varanasi.

© Susanne Schmidt, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise durch Indien, Nepal, Malaysia, Thailand, Kambodscha, Vietnam und Laos.
Details:
Aufbruch: 27.05.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 28.03.2010
Reiseziele: Indien
Nepal
Malaysia
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Susanne Schmidt berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.