Susn und Tanja sind wieder unterwegs

Reisezeit: Mai 2009 - März 2010  |  von Susanne Schmidt

Bangkok – die letzten Tage

Bangkok, 24. - 28.03.2010

Am Mittwoch Vormittag starteten wir von Ko Mak Richtung Bangkok. Nachdem es die 3 Wochen immer schön war und es nur 1 oder 2 mal in der Nacht geregnet hatte, musste es natürlich ausgerechnet an unserem Abfahrtstag wie aus Eimern schütten. Wir wurden schon auf dem Weg von unserer Hütte zum Restaurant der Anlage pitschnass. Danach mussten wir noch die ca. 10 minütige Fahrt auf der Ladefläche des Pickups bis zum Pier irgendwie überstehen. Als wir am Pier ankamen hörte es dann auf zu regnen und irgendwie waren wir die einzigen an Bord, die bis auf die Unterwäsche durchnässt waren. Rechneten schon damit, in den letzten Tagen noch eine Erkältung zu bekommen aber das war zum Glück nicht der Fall.
Pünktlich 15 Minuten vor Abfahrtstermin des bereits gebuchten Minivan kamen wir am Festland an. Aber leider hatte es unsere Minivan-Gesellschaft doch tatsächlich irgendwie geschafft, dass sie uns vergessen. Als erstes dachten wir, dass er einfach nur zu spät kommen würde aber er kam und kam nicht. Eine nette Thailänderin hat dann für uns angerufen und gemeint, wir sollten warten. Also warteten und warteten wir. Mit knapp 2-stündiger Verspätung durften wir dann mit einem anderen Minivan (die fahren nämlich stündlich) fahren.
Am späten Nachmittag kamen wir in Bangkok an und quartierten uns wieder im selben Hotel ein. Die folgenden Tage machten wir die Straßen unsicher und kauften fast alle Straßenstände leer (ist natürlich ein bisschen übertrieben). Wirklich viel kann ich über Bangkok eigentlich nicht mehr schreiben, da man meistens das gleiche macht.

Uns hatten jedoch etliche Leute den Chatuchak-Market (auch JJ-Market genannt) am Wochenende empfohlen und den wollten wir nicht verpassen. Also schnappten wir uns am Samstag Vormittag eine Rikscha (haben sie uns mit 2 anderen Touris geteilt) und fuhren dort hin. Wir waren mehr als überwältigt. Wir haben wirklich noch nie sooo viele Shops auf einer dermaßen riesigen Fläche gesehen. Wir waren einige Stunden dort und haben auch ein bisschen was eingekauft aber so richtig gesehen haben wir ihn eigentlich nicht. Ich glaube man müsste wirklich mehrere Wochenenden damit verbringen dort von Shop zu Shop zu gehen. Es gibt wirklich alles!!
Am Abend wurde dann noch aus dem Rucksack aussortiert was möglich war und dafür die neu eingekauften Klamotten so gut es ging hinein gestopft. Wir machten uns schon Sorgen, dass wir über das Höchstgewicht kommen würden. Diese Sorgen stellten sich aber am nächsten Tag am Check-In als unnötig heraus. Wir hätten ruhig noch ein bisschen mehr einkaufen und stopfen können. Um 10.05 Uhr startete unser Flugzeug Richtung Heimat. Am Flughafen ging natürlich wieder alles ohne große Probleme und wir fuhren noch zusammen zum Bahnhof. Dort trennten sich dann unsere Wege. Die Tanja wurde von ihrem Bruder abgeholt und ich fuhr mit dem Zug weiter. Bis auf Tanjas Bruder und meine Schwester wusste keiner von unserer Ankunft und natürlich waren alle total überrascht und überglücklich.

Nun sind wir nach 10 Monaten und 7 Ländern wieder zurück in Deutschland und man muss erst mal alles so richtig verarbeiten.
Wir haben so viel schönes erlebt und haben unendlich viel gesehen.

Indien und Nepal waren die beiden Länder, die uns am besten gefallen haben und wir beide wissen, dass wir irgendwann noch einmal dorthin zurückkehren wollen.
Malaysia, Thailand, Kambodscha und Laos waren auch wunderschön aber einfach nicht ganz so interessant, farbenfroh, extrem, aufregend und anders.
Vietnam wäre eigentlich ein wunderschönes Land, wenn die Menschen ein bisschen freundlicher wären. Dort hat es uns am wenigsten gefallen und wir wissen zu 100% dass wir dort nie wieder hin wollen. Es hatten uns vorher schon einige Rucksack-Reisende gesagt, dass Vietnam für diese Art des Reisens einfach nix ist und den meisten hat es nicht gefallen. Wir wollten dem Land eine Chance geben, mussten aber feststellen, dass wir diese Meinung teilen.
In den letzten Wochen vor unserer Heimreise waren unsere Gefühle sehr gespalten. Einerseits waren wir traurig, dass nun alles vorbei ist, wir uns trennen mussten und uns wieder an den deutschen Alltag zu gewöhnen hatten. Andererseits freuten wir uns aber unendlich auf daheim. Wir hatten einfach die Schnauze voll von stundenlangen Busfahrten, aus dem Rucksack zu leben und in fremden Betten zu schlafen. Wir freuten uns auf unsere Familien, unser eigenes weiches Bett, die eigene Dusche und Toilette. Es ist einfach toll, Wasser aus dem Wasserhahn trinken zu können, 24 Stunden am Tag Strom und heißes Wasser zu haben und das Toilettenpapier in die Schüssel schmeißen zu dürfen. Auch nicht zu verachten ist ein Kleiderschrank mit mehr als 3 Outfits und Regale, in denen man seine Sachen unterbringen kann. Worauf wir uns auch sehr gefreut haben, war unsere Privatsphäre. Das soll jetzt nicht heißen, dass wir gestritten hätten oder so aber es ist einfach auch mal schön, alleine zu sein und das war in den letzten Monaten kaum möglich. Wir haben im selben Zimmer gewohnt, zusammen den Tag verbracht und zusammen gefrühstückt und zu Abend gegessen. Manchmal weiß man gar nicht mehr, was man eigentlich sagen soll, denn man macht ja eh alles zusammen. Diese lange Zeit hat uns aber sehr stark zusammen geschweißt und nun vermissen wir uns und freuen uns schon auf ein baldiges Wiedersehen.

© Susanne Schmidt, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise durch Indien, Nepal, Malaysia, Thailand, Kambodscha, Vietnam und Laos.
Details:
Aufbruch: 27.05.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 28.03.2010
Reiseziele: Indien
Nepal
Malaysia
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Susanne Schmidt berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.