Susn und Tanja sind wieder unterwegs

Reisezeit: Mai 2009 - März 2010  |  von Susanne Schmidt

Manali/Vashisht - die kühlen Berge

Vashisht 26.06. - 02.07.2009

Am 25.06. starteten wir unseren langen Trip nach Manali. Wir mussten zuerst mit dem Zug 4 Stunden nach Chandigarh und von dort aus nahmen wir einen Bus nach Manali. Leider gab es keine Sleeper-Busse und wir bekamen Sitze in der letzten Reihe eines Sitzbusses. Inszwischen waren wir zu viert unterwegs. Die Verena, der Chetan (kam ein paar Tage zuvor), die Tanja und ich. Die Verena entschied sich jedoch in Chandigarh für einen A/C-Bus, was für uns nicht in Frage kam. Also saßen wir zu dritt auf vier Plätzen in der letzten Reihe und versuchten uns es so gut es ging gemütlich zu machen. Nachdem die Tanja mehrmals versucht hatte, sich auf zwei Sitze zu legen, ohne den Tourist neben dem freien Platz zu berühren und dabei kläglich gescheitert ist, beschlossen wir, uns übereinander zu legen. Was auch recht gut funktionierte. Der Chetan saß, ich legte meinen Kopf auf seine Beine, die Tanja sich auf meine Hüften und meine Beine wieder auf der Tanja ihre Beine. Sah bestimmt total bescheiden aus aber es war einigermaßen bequem und wir konnten auch ein bisschen schlafen. Während der Fahrt, hielt der Bus auf einmal abrupt an und ein Mann stürmte raus und ein paar Meter hinter den Bus. Dort lag ein Mann auf der Straße und der andere zerrte ihn hoch und hievte in auf den Gehsteig. Wir waren fassungslos. Wir dachten, der Bus hätte den Mann angefahren. Immer mehr Leute gingen aus dem Bus und halfen. Die Tanja sagte zu dem Touristen neben sich, dass man sofort einen Arzt rufen müsste. Der meinte nur, dass der Mann selber Schuld wär, weil er getrunken hatte. Da waren wir komplett aus dem Häuschen. Kurze Zeit später hielt noch ein Wagen und die Polizei war auch bald zur Stelle. Nach knapp 10 Minuten ging unsere Fahrt wieder weiter. Wir, noch immer in der Annahme, dass der Mann von unserem Bus angefahren wurde, waren total bestürzt, dass kein Protokoll aufgenommen wurde oder sonst irgendwas passierte. Erst einen Tag später, als die Tanja und ich wieder darüber sprachen, erklärte uns der Chetan, dass der Mann nur betrunken war und vom Gehsteig auf die Straße fiel und das eine Frau aus dem Bus beobachtet hatte und wir deshalb anhielten. Also alles halb so schlimm.

Morgens gegen 7.00 Uhr kamen wir bei eiskalten 18 Grad!!! in Manali an. Hatten zum Glück unsere Schals im Handgepäck und konnten und etwas zudecken. Von Manali fuhren wir mit der Rikscha nach Vashisht, ein kleines Dorf oberhalb. Dort angekommen, legten wir unser Gepäck nieder, die Tanja setzte sich daneben und der Chetan und ich machten uns auf die Suche nach einem Guesthouse. Nachdem wir 6 abgeklappert hatten, hatten wir endlich ein gutes mit super Ausblick auf die Berge gefunden. Vashisht liegt unterhalb von Kashmir aber bereits total schön eingebettet in den Bergen. Von unserem Guesthouse hatten wir einen traumhaften Blick auf Apfelplantagen, die langsam in Kiefer- und Zedernwälder übergingen. Oberhalb der Baumgrenze ragten majestätisch die Berge mit schneebedeckten Gipfeln des Himalaya-Gebirges empor (Tanjas Beschreibung eines wunderschönen Anblicks). Deshalb war es auch von Abends bis Morgens immer saukalt. Tagsüber hatten wir dafür um so angenehmere Temperaturen und man konnte richtig viel unternehmen. Mal waren wir bei den Wasserfällen, mal in Manali bummeln, mal haben wir uns einen Tempel angesehen und die Tanja saß auf einem Yak. Wir haben einfach jeden einzelnen Tag voll ausgenutzt und hatten wahnsinnig viel Spaß. Am zweiten Tag lernten wir einen total verrückten Iraner kennen, mit dem wir dann zum Wasserfall gingen. Dort mussten wir einen bescheidenen kleinen, steinigen und steilen Weg rauf. War anstrengend aber es hat sich voll gelohnt. Der Michael (Iraner) hatte irgendwie total einen an der Klatsche. Schon auf dem Hinweg hatte er auf andere Touristen die uns entgegenkamen geziehlt, so getan als würd er schießen und dann gesagt, jetzt seid ihr tot und hat wie ein Irrer gelacht. Total bescheuert. Als wir später wieder den Abstieg vom Wasserfall antraten, fragte er die Tanja, ob sie lieber leben würd oder sterben. Was für eine Frage??? Danach meinte sie zu mir: "Jetzt spür ich wahrscheinlich gleich nen Stoß im Rücken und fall den Abhang runter". Außerdem hatte Michael auch noch ein Auge auf Tanja geworfen und zeigte das auch immer wieder mit eindeutigen Gesten. Nach diesem Nachmittag traten wir auch gleich einen Rückzug an, von Michael.

der verrückte Michael

der verrückte Michael

Am dritten Abend machten wir zusammen mit dem Manu und dem Babu (beides Inder) auf dem Dach ein BBQ. Es wurde ein großes Stück Wellblech auf das Flachdach des Hotels gelegt und darauf wurde das Feuer angezündet. Das BBQ bestand aus einem Hühnchen am Stück, eingewickelt in Alufolie. Bereits während des Garens rätselten die Tanja und ich, ob denn wohl die Innereien entnommen wurden. Tanja bekam ein undankbares Stück aus Knochen und Knorpeln an dessen Ende ein undefinierbarer Klumpen baumelte. Wir kamen zu dem Schluss, dass die Innereien nicht entnommen wurden. Es war aber ein total lustiger Abend.
Die Tage und Abende vergingen wie im Flug und wir waren richtig traurig, als wir am 02.07. die Fahrt nach Delhi antraten. Inzwischen bereuen wir zutiefst, dass wir so schnell aus Vashisht abgereist sind. Wir vermissen die wunderschöne Landschaft und das tolle Klima. Nur eine Sache vermissen wir ganz und garnicht. Wir hatten bereits in der ersten Nacht eine Riesenspinne (ca. 10 cm Durchmesser) in unseren Badezimmern. Dazu muss ich sagen, dass durch Tanjas Badezimmer ein Riesenloch in unser Badezimmer führte und die Spinne wechselte zwischen unseren Badezimmern. Am selben Tag wurde sie kurzerhand vom Chetan entfernt. Zwei Tage später hatte die Tanja nochmals eine solche Riesenspinne in Ihrem Zimmer und seitdem trägt sie ein Trauma davon. Danach musste sie jeden Tag mindesten 20 mal das Zimmer mit Ihren Augen nach Spinnen absuchen. Wer weiß, was uns als nächstes erwartet.....

© Susanne Schmidt, 2009
Du bist hier : Startseite Asien Indien Manali/Vashisht - die kühlen Berge
Die Reise
 
Worum geht's?:
Unsere Reise durch Indien, Nepal, Malaysia, Thailand, Kambodscha, Vietnam und Laos.
Details:
Aufbruch: 27.05.2009
Dauer: 10 Monate
Heimkehr: 28.03.2010
Reiseziele: Indien
Nepal
Malaysia
Thailand
Laos
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Susanne Schmidt berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.