Frankreich calling
30.07.10: Rouen und die Seine
Heute schliefen wir erstmal ein wenig länger aus, da wir auch noch nicht ganz genau geplant hatten, was wir den Tag so tun wollen.
Als erstes entschieden wir uns aber dafür, noch eine Nacht auf diesem Zeltplatz zu bleiben, da er preislich sehr günstig, aber auch super gelegen ist und uns gut gefällt.
Wir überlegten uns daraufhin, erst nach Rouen, in die Hauptstadt der Normandie, zu fahren und danach entlang der Seine bis Tancarville zu reisen.
In der Nähe von Tancarville sollte sich ein Dorf befinden, was sich laut Reiseführer "sein mittelalterliches Bild erhalten habe". Nun gut, wir waren gespannt.
Nach circa einer Stunde Fahrt (in der Nomandie braucht man für etwa 50km eine Stunde Autofahrt, da es die Berge hoch und runter geht und man viele Dörfer nur mit 30 km/h durchfahren darf) erreichten wir Rouen. In dieser Stadt herrscht echt ein chaotischer Straßenverkehr, es gibt total irreführende Streckenführungen, viele plötzlich auftauchende Einbahnstraßen sowie extrem enge Gassen, wo man nur im Schritttempo durchfahren kann, da links und rechts Autos parken und nur eine minimal breite Durchfahrmöglichkeit offen gelassen haben. Der Fahrstil der anderen Autofahrer tat zum vollendeten Chaos noch sein übriges.
Trotzdessen retteten wir uns schadlos ins Parkhaus, welches sich zwar direkt im Zentrum befand, allerdings auch 1,50€ pro Stunde verlangte. Was solls, dachten wir uns.
Also sofort rein in das Centre, welches wie andere französische Städte zum wiederholten Male mit hübschen Fachwerkhäusern sowie riesigen Kathedralen beeindruckte. Diesmal war es mit den Kathedralen besonders heftig, so befanden sich auf etwa einem Quadratkilometer gleich vier riesig große Gotteshäuser. Uns erfreuten vor allem aber die kleinen Restaurants und Cafés am Straßenrand, die die Fußgängerzonen nur so prägten.
Eine von Rickys Lieblingsbeschäftigungen in diesem Urlaub ist ja sowieso das Schauen auf anderer Leute Teller, denn wie sagt man noch gleich: "Das Auge isst mit!". Immer wieder herrlich, manche Sachen sehen echt super aus, aber schmecken mit Sicherheit kein bisschen. Hauptsache gut präsentiert!
Des Weiteren besuchten wir in Rouen noch einen alten Pestfriedhof, den Turm von Jeanne D´arc sowie den Platz, an dem sie hingerichtet wurde und wo heute ein Denkmal zu ihren Ehren steht.
Schließlich sahen wir auch noch das Wahrzeichen der Stadt, die Gros Horloge, während wir die Rue de Gros - Horloge, die Hauptschlagader der Altstadt, durchwanderten.
Rouen an sich ist mit Sicherheit eine schöne und sehenswerte Stadt, allerdings haben uns andere schon mehr vom Hocker gerissen, sodass nachfolgend ein paar Bilder Eindrücke vermitteln sollen, bevor ich im Tagesablauf weiter voranschreiten möchte.
St. Maclou - keine 100 Meter entfernt das nächste Gotteshaus, welches ebenfalls sehr imposant erschien.
Hier sieht man die schönen Fachwerkhäuser und die erwähnten Cafés und Restaurants auf der Rue Martainville.
Der Aître St-Maclou, der Pestfriedhof, beeindruckend waren hier die den Friedhof umgebenen Holzgalerien, die mit geschnitzten Totenszenen verziert sind - von diesen haben wir aber leider kein geeignetes Foto, sorry!
Schließlich noch die Gros Horloge, das Wahrzeichen Rouens, stammend aus dem Jahr 1389 (eine Uhr mit Stundenzeiger).
Irgendwann wollten wir dann weiter zu unserem nächsten Ziel Jumièges. Diese Kleinstadt liegt an der Seine und beherbergt eine zerstörte Abtei, welche absolut sehenswert sein soll und in einem angeblich wundervollen Park liegt. Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir Jumièges.
Von außen sah die Abtei nicht schlecht aus, allerdings entschieden wir uns nicht hineinzugehen, da der Eintritt zur Zeit (auf Grund der Bauarbeiten) 3,50€ pro Person kostet und viel zu viele Bauzäune zu sehen waren. So wichtig war es uns dann doch nicht!
Als nächstes suchten wir uns erst mal eine Tankstelle!
Zu den Tankstellen ist zu sagen, dass die Preise für Benzin stark variieren. Die Preise bei den großen Anbietern wie Total, Shell usw. liegen zwischen 1,38 - 1,45€ pro Liter. Wenn man allerdings bei den kleinen Tankstellen tankt, kostet es zwischen 1,25 - 1,33€ pro Liter. Heute haben wir für 1,30€ getankt. Seltsam, dass hier die ganz billigen Tankstellen oftmals direkt neben ganz teuren sind, sodass oftmals innerhalb von 100 Metern Preisunterschiede von 20 Cent pro Liter für Benzin anzufinden sind. Wer tankt da noch bei den großen Anbietern?
Einige Supermarktketten bieten auch freie Zapfsäulen an. Dazu kauft man im Supermarkt eine Prepaidkarte, auf die man dann Guthaben aufladen kann. Diese kostet allerdings 2€, was wir nicht wussten, bevor wir es das erste Mal ausprobiert haben. Also muss man sich gut überlegen, ob man sich wirklich solch eine Karte kauft. Wir haben auf unsere Karte 30€ aufgeladen. Da unser Tank dann aber voll war, sind nun noch 2€ auf der Karte. Wann tankt man schon mal für 2€ und vor allem wo finden wir jetzt wieder diesen Supermarkt?
Weiter ging die Fahrt...
Von dem kleinen Örtchen Tancarville versprachen wir uns dafür ein bisschen mehr. Die Sehenswürdigkeiten dieses Ortes sind die 1410 m lange Hängebrücke (Mautpflicht 2,30€) und das direkt anschließende Dorf Marais-Vernier, welches wie schon beschrieben den mittelalterlichen Charakter beibehalten haben soll.
Die Hängebrücke namens Pont de Tancarville ist wirklich riesig und irgendwie ist es schon ein Erlebnis über sie die Seine zu überqueren.
Die Sicht auf der Brücke, hier musste unser vollbeladener Ka kämpfen - in Zukunft also weniger Fast Food
Auf dem Weg in das Dörfchen Marais-Vernier fühlten wir uns schon sehr verlassen.
Als wir in den Ort einbogen, wurden wir sofort von Einheimischen (mit Sense in der Hand!) angestarrt und der Ort an sich lohnte auch keinen Besuch. Es war einfach nur total unheimlich hier, wie im Horrorfilm! Wir wissen wirklich nicht, was dieser Ort in unserem Reiseführer zu suchen hat, aber wir trafen auf dem Dorfparkplatz einen Schweizer Campingwagen. Da hat wohl jemand den gleichen Bericht gelesen?
Stark enttäuscht machten wir uns dann auf den Heimweg, welcher glücklicherweise nicht so lang war.
Wir lassen den Abend nun mit Cidre und Spaghetti-Napoli ausklingen (Ricky beschwerte sich natürlich, dass es kein Fleisch in der Napolisauce gibt. Dabei hat er diese doch selbst ausgesucht....
Der schönste Dialog zwischen uns beiden heute war übrigens, als Ricky fragte: "Sag mal, hast du den Staublappen eigentlich absichtlich mitgenommen?" während er gerade mit meiner Socke den Bildschirm des Laptops abwischte. Da musste ich natürlich richtig lachen, der meinte das wirklich ernst und war fest davon überzeugt, einen Staublappen in der Hand zu halten, bis er sich diesen schließlich mal genauer ansah .
Für morgen haben wir einen Ganztagsbesuch im Schwimmbad geplant, weshalb es wahrscheinlich morgen keinen Bericht geben wird. Der Tag wird nämlich mal richtig entspannt und eher unspektakulär begangen. Natürlich wird noch nachgereicht, wie es uns gefallen hat, deshalb werden wir wohl erst übermorgen das nächste Mal wieder schreiben.
Wir verabschieden uns mit einem Foto unseres Abendhimmels!
Liebe Grüße an alle,
Ricky und Doro
Aufbruch: | 19.07.2010 |
Dauer: | circa 4 Wochen |
Heimkehr: | August 2010 |
Deutschland
Spanien
Monaco
Italien