Frankreich calling
19.08.10: Sonne, Sonnenschein und Sonnenbrand
Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht, die vor allem gekennzeichnet war durch enorme Hitze, hervorgerufen durch Sonnenbrand, packten wir unsere Sachen und machten uns auf ins Zentrum von Montpellier.
Dort parkten wir unser Auto und merkten relativ schnell, dass wir direkt am zentralen Platz, dem Place de la Comédie, waren.
Da es uns beiden gesundheitlich allerdings irgendwie nicht allzu gut ging (ich sag nur Klimaanlage!), entschieden wir uns dazu, die Stadt nicht wie sonst üblich zu Fuß zu erkunden, sondern auf die bereits aus vorherigen Städten bekannte Bimmelbahn, welche durch das gesamte Zentrum fährt, zurückzugreifen. 6€ pro Kopf war uns der Spaß wert, dafür mussten wir aber nicht bei über 30 Grad durch Montpellier latschen.
Die Bimmelbahnen fahren übrigens im Sommer in jeder Stadt halbstündlich, so auch in Montpellier. Wir verpassten allerdings nach unserer Ankunft direkt eine, sodass wir 30 Minuten Zeit hatten, uns schonmal ein wenig umzuschauen. Als wir 20 Minuten später wieder am Abfahrtsort der Bahn ankamen die Überraschung: Die Bahn stand schon bereit und war komplett voll! Nach kurzem Dialog mit dem Schaffner besorgte uns dieser aber noch zwei Plätze, was wiederum eine ältere Dame total missfiel. Da alle Reihen wie bereits erwähnt schon besetzt waren, mussten wir uns in verschiedene Reihen noch dazwischendrücken. Die werte Madame dachte aber gar nicht daran, auch nur ein ganz bisschen Platz für Doro zu machen. Als der Schaffner die Schutzkette zu ihrem Abteil löste, machte sie diese dreisterweise direkt wieder zu, als der Schaffner sie bat durchzurutschen schüttelte sie nur den Kopf und bewegte sich kein Stück. Schließlich war sie doch damit einverstanden, dass Doro noch in das Abteil darf, jedoch nur unter der Voraussetzung, dass mein Mädchen sich auf den äußeren Platz setzt, der in diesem Moment schutzlos der Sonne ausgeliefert war. Das sich aber gleich nach der Abfahrt auch die Lichtverhältnisse ändern, hatte sie wohl nicht bedacht ... wie auch immer, letztendlich fuhr die Bimmelbahn so, dass die alte Dame den Großteil der Zeit in der knalligen Hitze verbrachte, da die Sonne bereits nach wenigen Sekunden größtenteils nur noch auf ihrer Seite ins Abteil schien. Tja, kleine Sünden werden sofort bestraft.
Die Fahrt an sich allerdings war absolut lohnenswert, so passierten wir nahezu alle sehenswerten Dinge der Stadt.
Hier ein paar Eindrücke aus Montpellier:
... hatte allerdings noch viel mehr schöne Gebäude zu bieten, wie wir auf der Stadtrundfahrt erfuhren (hier das Palais de Justice).
... auf der Rue de la Loge, wo sich neben vielen Cafés und schönen Häusern auch Unmengen von Palmen befanden.
Montpellier gefiel uns wirklich super, jedoch hatten wir ja heute noch ein wenig mehr vor. So verließen wir schließlich die Stadt (im übrigens gruseligem Verkehr - hier muss man wirklich hellwach sein, da sich alles über die engen Straßen drängelt, besonders Rollerfahrer sind hier wie die Verrückten!) Richtung Nîmes, unser zweites Ziel für heute.
In Nîmes suchten wir erstmal sofort eine Bleibe für die Nacht, da wir aus den Erlebnissen der letzten Tage gelernt hatten und diesmal frühzeitig eine Unterkunft haben wollten.
Aufs Zelten haben wir übrigens gar keine Lust mehr, nachdem wir die eine Nacht total durchnässt wurden. So bezahlen wir lieber das Doppelte für eine Nacht und haben dafür neben dem üblichen Komfort wie Internet auch ein warmes und vor allem trockenes Plätzchen sowie genug Platz für einen erholsamen Schlaf.
Zelten werden wir wohl erstmal viele viele Monate nicht mehr.
Nachdem wir schließlich ein Hotel in Nîmes bezogen hatten, wollten wir sofort los, um die stark von römischen Einflüssen durchzogene Stadt zu erkunden.
Relativ schnell tauchte vor uns das Wahrzeichen Nîmes, die Arena, auf, da sich unser Hotel direkt im Zentrum befindet. Wir suchten uns einen Parkplatz, wo man sein Auto für 2,50€ einen halben Tag abstellen kann - wieso nicht überall solche Preise?
So durchwanderten wir daraufhin das wunderschöne Zentrum, zuerst liefen wir in nördliche Richtung bis zur Porte d´ Augustine, welche damals der Ausgangspunkt der Via Domitia nach Rom war.
... erreichten wir die Porte Auguste (von der mir echt nicht ein Bild wirklich gelungen ist, sorry!)
Daraufhin ging es für uns in westliche Richtung, da wir zum Jardin de la Fontaine und Temple de Diane wollten. Der Weg durch das nördliche Zentrum von Nîmes erwies sich schon als Highlight an sich, aber seht selbst:
Viele Gärten mit Skulpturen befinden sich im Nordteil der Stadt, sodass man die schattigen Plätzchen genießen ...
Dort beeindruckte der weitläufige, von vielen Wasserbecken durchzogene Park vor allem durch seine Gepflegtheit ...
... und vielen Statuen sowie anderen Reliquien. Im Hintergrund befindet sich der Mont Cavalier, auf dessen Spitze der Tour Magne thront. Allerdings hatten wir nicht wirklich Lust auf den Aufstieg. :-p
Hier nochmal ein letztes Foto vom Jardin.
Danach ging es für uns in südöstliche Richtung des Zentrums.
Bei einer anderen Sehenswürdigkeit hatten wir sehr viel Pech: Das Maison Carée wurde gerade renoviert! Na klasse!
Da uns der Eintritt mit 5,90€ pro Kopf zu teuer war, verzichteten wir darauf, die Arena von innen zu sehen, schließlich hatte man auch von außen schon einen schönen Eindruck und konnte durch etliche "Fenster" ein wenig ins Innere schauen.
Damals wurde in der Arena vor allem Stierkampf ausgetragen, wie diese Skulptur des Torero auch beweist.
Zurück im Hotel entspannten wir noch ein bisschen, bis Doro schließlich sehr früh einschlief .
Für mich die Möglichkeit, noch ein wenig Fußball zu schauen und meine Ruhe zu genießen *hehe*.
Die nächsten Ziele lauten Arles, Avignon und evtl. Orange.
Lasst euch überraschen.
Au revoir,
Ricky
Aufbruch: | 19.07.2010 |
Dauer: | circa 4 Wochen |
Heimkehr: | August 2010 |
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