Frankreich calling
01.08.10: immer Richtung Großbritannien
Hallo ihr Lieben,
natürlich möchten wir erst einmal die Erlebnisse des letzten Tages berichten.
Nachdem wir unsere endlich gewaschene Wäsche sortierten und zum Frühstück leckeren Pudding kochten, probierten wir die Hüpfburg unseres Campingplatzes aus!
Anschließend gingen wir ins Schwimmbad von Pont-Audemer, was nicht so reichlich besucht ist. Für Gäste des Camping-Platzes ist der Eintritt wirklich sehr günstig (3,50€ pro Person), jedoch bietet das Schwimmbad auch keine große Abwechslung an Becken.
Eine coole Rutsche gab es aber doch!
Als sich der Tag schließlich dem Abend neigte und wir genug gebadet hatten, machten wir uns noch auf, den kleinen Ort Pont-Audemer zu entdecken. Der Ort ist ganz beschaulich und hat selbstverständlich auch wieder eine sehr große Kapelle!
Zum Abendbrot kauften wir uns ein Baguette für 0,80€, so wie Franzosen das üblicherweise tun. Schwarzbrot vermissen wir noch nicht!
Der heutige Tag begann dann wieder sehr früh, da wir ja weiter fahren wollten und uns damit auch einen neuen Zeltplatz suchen mussten.
Nachdem wir das Zelt abgebaut haben, was extrem schnell geht (Danke nochmal an Rico!) und Sack und Pack im Auto verstaut war, machten wir uns auf den Weg nach Deauville.
Dies ist eine kleine Hafenstadt, die als sehr nobel gilt. Von den Bildern her ist wahrscheinlich das Casino sehr bekannt.
Als wir den Ort erreichten, fiel uns sofort die herrschende Ebbe ins Auge. So hingen die sich im Hafenbecken befindenden Boote quasi "in der Luft" und die Möwen stürzten sich auf Fische, die umherzappelten, da sie den Weg zurück ins Meer anscheinend nicht mehr geschafft haben. Außerdem überquerten wir einen Pfad und eine provisorisch errichtete Brücke, welche zu einem späteren Moment schon wieder komplett überflutet war (wir waren ja ein wenig länger dort ). Auf jeden Fall ist Ebbe und Flut schon etwas faszinierendes :
Des Weiteren fand heute in Deauville der sonntägliche Markt statt, welcher wirklich riesig war. Die Chance für uns, das traditionelle französische Leben noch ein wenig besser kennenzulernen!
So gab es auf dem Markt wirklich den allerfrischesten Fisch, die Krebse zappelten sogar noch umher, verschiedenste Käsetheken, Wurstverkäufer, die ihre Waren zum Kosten anboten (in Erinnerung bleiben wird wohl eine Wurst, die gefühlt nur aus Fett bestand) sowie Unmengen an Obstständen, welche ihre Waren frisch aus dem Inland geliefert bekamen. Natürlich gab es auch wieder die für Frankreich üblichen Konditorwagen, welche Baguette und so weiter anboten. Neben den Nahrungsmitteln, die noch durch die obligatorischen Calvados- und Cidreverkäufer ergänzt wurden, gab es auch Kleidung, Videospiele, Schmuck und so weiter zu kaufen.
Auch wir haben uns ein wenig eingedeckt, so landeten zwei Rollmöpse, eine Galiamelone, ein Baguette sowie echter aus der Normandie stammender Camembert in unseren Taschen. Teuer das ganze, aber es hatte sich gelohnt!
Eine lustige Situation entstand schließlich noch bei dem Verkäufer der Rollmöpse, da dieser der festen Überzeugung war, dass Ricky Franzose sei. Es verwirrte ihn offensichtlich aber ein bisschen, dass mein Freund abwechselnd mit mir auf Deutsch redete, um sich dann wieder mit ihm auf Französisch zu unterhalten. Wie auch immer, das scheint doch zumindest mal ein großes Lob an Rickys Französisch zu sein, da dieses, wenn er schon für einen Einheimischen gehalten wird, ziemlich gut sein muss .
Der Rollmops schmeckte für mich etwas zu sauer, kostete mich fast schon Überwindung ihn aufzuessen, was Ricky sichtlich Spaß brachte, mir beim Essen zuzuschauen.
Aber es war eine Erfahrung wert!
Schließlich schlenderten wir noch zum Strand, da wir sowieso noch etwas Zeit hatten. Das Parkhaus kostete für 2 Stunden 1€, was sehr günstig ist im Vergleich zu anderen, die wir schon kennenlernen durften.
Nun einige Impressionen aus der Stadt Deauville:
Von Deauville fuhren wir dann erstmal noch nach Cabourg, einen weiteren Ferienort am Meer. Dort verbrachten wir aber nur eine halbe Stunde, so hier ein paar Eindrücke:
Dann fuhren wir zu unserem im Reiseführer ausgesuchten Campingplatz in Luc-sur-Mer.
Es ist ein 4-Sterne-Campingplatz, davon haben wir aber noch nicht so viel gemerkt. Das Personal ist wirklich sehr unfreundlich und desinteressiert und bisher haben wir noch nicht einmal Duschen gefunden.
Dafür ist der Platz allerdings sehr günstig (15€ für uns beide inkl. Stellplatz und Auto) und wir haben Internet.
Wir haben nur vor eine Nacht hier zu bleiben, also ist das okay.
Nachdem wir uns hier eingerichtet haben, wollten wir noch die Côte de Nacre kennenlernen, welche vor allem dadurch bekannt ist, dass hier im Zweiten Weltkrieg die Alliierten landeten. Es ist alles sehr historisch hier und auf die Geschichte bedacht, was das ganze wahnsinnig interessant macht!
Das Cinema Circulaire wurde uns wärmstens empfohlen, so war dies unser erster Stop. Von der Steilküste konnte man bereits auf den künstlichen Hafen, die zurückgebliebenen "Mulberrys", sehen. Während wir diese betrachteten, fiel uns auf, dass sich neben uns deutsche Kriegsveteranen unterhielten, die genau am D-Day in der Normandie kämpften. Es war wirklich unfassbar interessant, ihren Erzählungen zu lauschen. Allgemein ist zu sagen, dass sich hier an diesem Ort gefühlte 3/4 Deutsche befanden - überall konnte man unsere bekannte Sprache hören.
Schließlich gingen wir ins Cinema Circulaire, welches sich für 3,70€ pro Person wirklich lohnte. Dies ist ein Kino, in dem die Leinwand sich 360° um die Personen befindet. Man steht in diesem Kino, sodass man sich stets umdrehen kann. Es wurde nicht gesprochen, sondern nur Videosequenzen von damals gemischt mit welchen der Gegenwart gezeigt, die einen unglaublichen Eindruck auf den D-Day gaben. Dieses Kino ist wirklich sehr beeindruckend und für jeden, der hier irgendwann mal Urlaub macht, mehr als nur empfehlenswert!
Links der Ort Arromanches und im Hintergrund die bekannten Klippen, die sowohl aus Dokumentationen als auch Computerspielen bekannt sein dürften
Weiter führte uns die Reise zum berühmten Omaha Beach, dem Ort, wo damals die Amerikaner landeten. Am Omaha Beach findet man heute neben Monumenten, Denkmälern und Erklärungstafeln zu Schützengräben usw. außerdem noch alte Bunkeranlagen und Geschützstellungen der Nazis, die man teilweise auch begehen kann. Auch dies war wieder mehr als nur interessant und vor allem Ricky als angehender Geschichtsstudent war Feuer und Flamme.
Manche Dinge sind echt gut erhalten und der Gedanke, dass hier vor einigen Jahrzehnten Krieg mit tausenden Toten stattfand, ist kaum vorstellbar.
Überwältigt von diesen Eindrücken stiegen wir letztendlich ins Auto, um zum Zelplatz zu fahren.
Unterwegs trafen wir noch auf den kanadischen Gedenkfriedhof in Gedenken an die Kanadier, die bei der Invasion am 6.6.1944 ums Leben gekommen sind.
Insgesamt 2048 Gräber befinden sich an dieser Ruhestätte.
Schließlich hatten wir wirklich genug und kehrten auf den Zeltplatz zurück.
Mit der Zeit schafften wir es auch wieder ein wenig fröhlicher zu werden, was nach diesen beklemmenden Eindrücken wirklich nicht einfach war.
So meinte Ricky, dass er das Gefühl habe, der schnellste Fahrer auf Frankreichs Straßen zu sein, weil hier wirklich jeder etwa 5km/h unter dem Limit fährt, was Ricky natürlich ständig dazu animiert, alles und jeden zu überholen. Er fährt wirklich nicht zu schnell und auch nicht risikoreich, aber manche Franzosen kriechen über die Straßen, dass es unglaublich ist .
Erheiternd war auch das Abendessen, so gab es frischgemachte Pizza, die mir wirklich sehr geschmeckt hat! Unglaublich lecker, aber auch schwierig zu essen ohne Messer und Gabel sowie ungeschnitten.
Insofern verabschieden wir uns, da wir jetzt ins Bett gehen. Morgen wird wieder ein langer Tag, so wollen wir nochmal nach Omaha Beach zum Amerikanischen Soldatenfriedhof, daraufhin geht es nach Bayeux und nachmittags kommt dann ein absolutes Highlight des Urlaubes: Der Mont St. Michel!
Außerdem werden wir den Zeltplatz wieder wechseln, da wir noch näher an die Bretagne heranfahren wollen, welche wir ab übermorgen besuchen. Natürlich hält uns hier aufgrund der Unfreundlichkeit der Rezeptionistinnen auch nicht allzu viel .
Bis dahin liebe Grüße,
Doro
Aufbruch: | 19.07.2010 |
Dauer: | circa 4 Wochen |
Heimkehr: | August 2010 |
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