One Love
summertimez
port elizabeth meinte es mit mir nicht so gut wie jbay! das hostel lag im hintersten ecken von pe, zwar in einer schönen und reichen gegend gelegen, doch ohne auto ist man hier verloren oder man läuft fast einen marathon zu einem city center, welches es eigentlich gar nicht gibt. surftechnisch blieb ich ebenfalls auf der strecke. am ersten tag hatte es super wellen, aber kein surf shop sichtbar. am nächsten tag war der surf shop gefunden, doch keine wellen mehr da. am dritten tag war ein sturm über pe, an surfen war erst am nachmittag zu denken, doch der shop war zu, weil eine militärparade am laufen war. f**k off!
aber es gibt auch positives aus pe zu berichten, nur liegt das an den leuten und nicht am spot. so habe ich 2 lustige bayrische jungs kennen gelernt, welche nahe otterfing wohnen. otterfing ist der ort, wo mein kumpel frank inkl. familie (und mein patenkind severine) wohnen. oder ein dänisches pärchen, welches gewollt schwanger (also sie zumindest) unterwegs sind. geplant war zwar unterwegs schwanger zu werden, jetzt war sie halt schon schwanger bei der abreise. meinen respekt haben diese beiden allemal, ob es aber geschickt ist, den ultraschall irgendwo in malawi zu machen, ob es angenehm ist, unterwegs jeden tag sich übergeben zu müssen oder es gesund ist, noch im 8ten monat unterwegs sein zu wollen, das sei dahingestellt.
und dann war da noch ein südafrikaner. jeden abend haute der sich die birne zu, eine flasche whisky in 2 stunden geleert und danach nur noch müll geredet. immerzu frage er mich dasselbe: von wo ich sei und wohin ich gehe. ganze zwei minuten später die gleichen fragen. was zu beginn noch lustig war, nervte mit der zeit aber nur noch und deshalb hatte ich die unterhaltung so gesteuert, dass er keine frage mehr stellen konnte:
er: where are you from?
ich: switzerland. but you should already know that!
er: ah. yes, why?
ich: you were asking me, saskia and the bavarian guys every day few times…
er: oh. ah, really? is saskia your girlfriend? (bin mit saskia einige tage zusammen gereist)
ich: no. i have a girlfriend back home. oh wait. no! no, that’s a fridge. i have a fridge back home…
(grosse verwirrte augen)
er: ah. oh. good night then
(auf nimmer wiedersehen…)
weil da in pe eben nichts lief, ging ich auf erkundungs tour, in der hoffnung, was nettes, schönes zu sehen. und siehe da! ich fand ein kleines kaffee und machte die erste erfahrungen mit kalt gebrauten kaffee. weniger bitter und stärker als der normale gepresste. echt lecker. mein persönlicher favorit war der kaffee-tonic. hell yeah, kein gin, kaffee! einfach himmlisch!
am letzten tag bzw. letzte nacht in pe war ich bereits im bett, als noch einige leute mit dem baz bus verspätet ankamen. schnell war mir klar, dass ich diese personen kenne. lisa aus österreich habe ich in jbay kennen gelernt, ja die lisa war eine sehr nette aber keine sonderlich grosse überraschung, schliesslich hat sie denselben weg vor sich wie ich. aber das andere gesicht kannte ich aus der heimat, rahel aus emmenbrücke. das reisen bringt jeden tag überraschungen mit sich und das treffen mit rahel war etwa so unvorhersehbar wie eine heroinsüchtige, die gold an den olympischen winterspielen im eiskunstlaufen holt. leider liess es ihr zeitplan nicht zu, viel länger als einige stunden im baz bus zusammen zu reisen, aber der überraschungseffekt war auf unserer seite, definitiv!
das leben ist grossartig, speziell nach solchen geschichten. aber ganz bestimmt nicht immer einfach, auch beim reisen nicht. ich wollte die gunst des guten wi-fi in pe nutzen und meine weiterreise der nächsten tage planen und buchen. east london angefragt – cintsa angefragt – baz bus gebucht. antwort east london; ausgebucht! jesus, wie ist das möglich, da läuft ja nie was? hogsback anfragen anstelle east london – hogsback auch voll ausgebucht! gut dann bleibe ich länger in cintsa – cintsa für die zusätzlichen tage auch ausgebucht. wtf??? also baz bus auch wieder stornieren. in pe kann und will ich nicht bleiben, also muss eine lösung her! einige minuten später bietet mir cintsa als übergangslösung eine abstellkammer zur verfügung für die erste nacht. nur noch baz bus umbuchen und dann wäre das mal gelöst! ihr fragt euch bestimmt, wieso ich das jetzt alles so ausführlich aufgelistet habe? neben surfen, party, neuen bekanntschaften ist reisen auch ab und zu fordernd und es muss so einiges organisiert werden. dieser bastard da unten steht also nicht ununterbrochen auf der sonnen seit des lebens… nicht immer, aber meistens!
im baz bus nach cintsa habe ich wie schon erwähnt die zeit mit rahel verbracht und ein weiteres mal saskia von holland und alexia aus frankreich getroffen. same, same: goodbye, war nett euch kennen gelernt zu haben. sniff!
die besenkammer in cintsa wurde ihrem namen gerecht; klein und muffig! aber ich hatte ein dach über dem kopf, speziell da ein heftiger sturm diese nacht über uns fegte. am folgenden tag wollten lisa und ich unbedingt aufs brett, langsam kommt eine innere unruhe auf in uns. aber wieder nix, beschissener on-shore wind. also gingen wir den strand entlang für einige kilometer spazieren, müssen die pace möglichst hoch halten, sonst werden unsere paddelarme wieder dünn. so spielten wir auch ein marathon volleyball game. es durfte nicht geflucht oder entschuldigt werden, sonst musste… weiss wein getrunken werden. und ihr könnt euch vorstellen, wie schwierig das sein kann. auch am dritten tage keine wellen. und keine lisa, sie versuchte ihr glück in coffee bay. also spulte ich mein jogging programm ab, damit ich wenigstens kein schlechtes gewissen hatte.
in cintsa hatte ich wieder einige super nette leute kennen gelernt (mike aus canada oder casper aus holland plus natalie & manu aus der schweiz), aber auch da gab es wieder einige komische gestalten: ein junge aus südafrika, der wie 16 aussah, aber wohl viel älter war, schlief im selben dorm wie ich. dass er ganze 20 stunden von 24 stunden schlief, war ja schon seltsam. er hatte unnormale energie anfälle, so sprintete er ohne ansage und grund den hügel hoch oder sprang vom balkon um sekunden später wieder durch die zimmer türe zurück in den dorm zu kommen. wenn das klo besetzt war, klopfte er an der türe und probierte die türe zu öffnen, um sich später zu entschuldigen. aufs klo musste er übrigens danach niemals gehen…
Aufbruch: | 14.11.2015 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 13.09.2016 |
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