One Love
unverhofft kommt oft
also stand ich mal da, irgendwo am flughafen in nairobi und versuchte meinen fahrer zu finden, der mich ins hotel bringen sollte. auch das dritte rauf und runter laufen half nichts, mein name war nicht auf den hochgehaltenen schildern zu finden. aber ein gewisser markus kiwange stand da geschrieben, welcher sich dann beim nachfragen als meine wenigkeit herausstellte. die erste nacht im hotel ist hier nicht zu erwähnen, sie war einfach nur schlecht. überraschung pur gab es dagegen am ersten tag. unser reiseführer sam kenn ich aus meiner afrika vergangenheit und die gruppe inklusive mir bis zanzibar ist ganze 6 personen klein. da wären mal nat und scot aus australien, welche ihren honeymoon komischerweise lieber in gesellschaft anstatt einsamkeit verbringen wollen. weiter sind da ben und morwenna, dieses liebliche englische paar ist am ende ihrer 18 monatigen weltreise angelangt. mit diesen zwei verstehe ich mich auf anhieb sehr gut, schliesslich sind die beiden weltoffene frohnaturen, die sich schwer tun, in die rolle des homespot verteidigenden kotzbrocken zu schlüpfen. und zum schluss noch cara, eine junge australieren, welche käfer und spinnen wie der teufel hasst und noch nie gecampt hat. für ihre premiere ist afrika doch ein gewagteres ziel. ab er alles in allem, top leute. könnte nicht besser sein.
gleich zu beginn der tour verabschiedeten wir uns für 3 tage richtung maasai mara. die regenzeit macht sich dem namen alle ehre, es schüttet teilweise ununterbrochen, was uns aber nicht aufhalten kann. geparden beim fressen zusehen oder löwen auf der pirsch, alles lag drin. wir besuchten ebenfalls die wasserstelle am maasai river, wo jährlich die überquerung (migration) des flusses durch die gnus und der zebras stattfindet. gefundenes fressen für die krokodile. direkt vor ort sieht es nochmals viel krasser aus als in den dokus im tv. übernachtet haben wir in einem massai camp, ein hartes pflaster für strangers. umso mehr, als man mir in der zweiten nacht an drei orten das zelt aufschnitt und versuchte mir meinen geldbeutel (oder was auch immer) zu stehlen. aufgrund des starken regens schlief ich mit earplugs und hab davon nichts mitgekriegt. die gruppe war geschockt, die campführerin war geschockt, sam war geschockt, galt dieser ort bisher als sicher. nur einer liess die aufregung ziemlich kalt: me. es lag dann sogar an mir, die anderen wieder zu beruhigen! jedenfalls wird dieser ort wohl das letzte mal von acacia afrika (anbieter) angefahren, wegen sicherheitsrisiken. dieser schwachomat, der das zelt aufschlitzte, hat nicht nur nichts gekriegt und ein hauszelt zerstört, nein, er hat sein ganzes dorf auf einen schlag arbeitslos gemacht. absolutes no-go und ein stinkefinger noch hinten nach.
zurück aus der mara haben wir uns wieder mit dem wahren leben afrikas besonders von kenias hauptstadt nairobi auseinander gesetzt. die 7 millionen metropole umfasst das zweit grösste township afrikas, wo rund 3 Millionen leute unter erbärmlichsten verhälnissen leben. bis zu 10 leuten teilen sich ein wellblech-haus in der grösse von 4-5 m2, damit die 10 us dollar miete bezahlt werden kann . doch damit nicht genug. sanitäre anlagen im ganzen camp gibt es nicht, geschweige noch von fliessendem wasser. also bloss wohin mit der ganzen scheisse? flying toilet nennt man die lösung hier und das wort hört sich einiges besser an als es wirklich ist: man tätigt sein geschäft in einen plastikbeutel und wirft ihn abends nach 20 uhr möglichst weit weg in irgendeine himmelsrichtung. wer es also bis 20 uhr nicht nach hause mag, muss auf der hut sein… hört sich irgendwie nach einer lustigen story an, ist es aber leider nicht, da realität!
nun aber genug negativen vibe verbreitet. wir haben es also tatsächlich nach 3 stunden staufahren geschafft, nairobi hinter uns zu lassen und fuhren richtung tanzania…
Aufbruch: | 14.11.2015 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 13.09.2016 |
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