One Love
i need vitamin sea
neue freunde habe ich auch gemacht - nach der surfsession schaute ich den anderen beim surfen zu und hund hat auf herrchen gewartet, der ebenfalls draussen in den wellen war...
und weiter ging es auf der nord insel neuseelands. die überfahrt mit der fähre war gleich erlebenswert wie die hinfahrt. habe die 3 stündige überquerung wieder auf deck bei wind und sonne genossen. herrliche sache, so eine bootsfahrt. ich wollte nicht in wellington übernachten, also habe ich dasselbe hostel gebucht, wo ich livia vor einigen wochen abgesetzt hatte. ein altes, rustikales backpackers, aber heimelig eingerichtet. dort traf ich auch auf george und adam, zwei englische surfer, die die gleiche strecke wie ich vor sich hatten, leider ein bisschen mehr zeit als ich. und ich war ungeduldig. mit george und adam hatten wir am vorabend den wellenforecast angeschaut und die wellen sollten feuern was das zeug hält! wir sind wie heroinsüchtige, denn egal wie viel man bereits hatte, es wird nie genug sein. also bretterten wir in zwei autos so schnell wie nur möglich nach new plymouth. viele lastwagen, wenige überholungs möglichkeiten hinderten uns daran. gerade zu direkt an den strand gefahren und wir erspähten wellen, riesige wellen sogar. keine ahnung, aber von neuseeland hätte ich mir das kaum vorgestellt. drei meter bestimmt und das war dann für einen anfänger wie mich doch zu riskant. adam und george wagten sich trotzdem rein, wurden aber das eine und andere mal so richtig übel durchgereicht, so dass sie nach kurzer zeit neben mir sassen und den locals beim surfen zusahen. wir wussten, dass am folgenden tag bessere konditionen für unser bescheidenes können herrschen werden, also hielten wir uns besonnen zurück.
kaum kitzelten uns am nächsten morgen die ersten sonnenstrahlen an der nase, waren wir schon auf, mit grosser vorfreude auf den kommenden, hoffentlich perfekten tag. ich ging zu surf shop, holte mir board und anzug und fuhr gleich zur fitzroy beach. harmlosere wellen als tags zuvor, also nix wie los in die fluten. meine englischen freunde versuchten es weiter nördlich, sie hatten von einem insider einen tip gekriegt. ich aber blieb dem fitzroy treu, beim anderen spot vermutete ich viele locals. also paddelte ich los, raus in den ozean und bemerkte schon bald, dass ich nicht viel trainiert hatte in den letzten wochen. dennoch paddelte ich um mein leben, kriegte wenige wellen ganz gut, manche weniger gut und zwei wiederum fantastisch. aber das war zweitrangig, für mich zählte das gefühl der freiheit zurück zu haben, welches ich lange vermisst hatte. das innere glänzen und die euphorie dieser session dauerte noch einige tage an. es mögen vielleicht die freigesetzten ionen der meeresgischt sein, die ich bei jeder session einatme und meinen gefühls spiegel beflügeln. oder der taucheffekt, bei dem kalten wasser im gesicht automatisch meinen puls senkt und mich entspannen lässt. oder ist es doch der gefährlich gesunde schritt ins ungewisse? fest steht – surfen macht mich happy und surfen & reisen macht gesund. jedenfalls erzählt doch thomas d was ähnliches in seinem lied „rückenwind“, nicht?
also surfte ich nach 2 stunden fitzroy noch eine halbe stunde am east end beach, bis ich noch kaum die arme hoch kriegte und das surfboard halten konnte. aber ich war stoked! so fest, dass ich den grossen berg taranaki erst beim verlassen der stadt bemerkte. einige werden jetzt den kopf schütteln, new plymouth bietet nämlich neben super wellen auch eine der schönsten wanderungen an. tja, ihr seht also, wo mein fokus zurzeit liegt…
und diesen eigentlich schon perfekte tag beendete ich noch perfekter mit george & adam und eva & nina aus deutschland bei einem saulustigen abend in der küche des backpackers. man man, was haben wir gelacht und mist erzählt, so hätte es ruhig jeden abend in neuseeland sein können!
der weg nach norden erwies sich als eher langweilig. ich bolzte reihenweise hunderte kilometer pro tag, kämpfte mit lastwagen und wohnmobilen und hörte musik aus dem radio. und auf einmal schaltete ich auf einen radiosender um, der gerade die 300 besten songs aus den 90er laufen liess, also meine jugendzeit! culture beat mit mr. vain, dr. alban oder captain hollywood project, sie brachten alle hits! herrlich! ich schwelgte so in meiner jungend und die zeit verfloss nur dahin. übrigens gewann venga boys mit „we like to party“…
hamilton war nur zwischenstopp für eine nacht. ging mit dave, einem engländer im selben dorm, zwei rugby spiele im pub anschauen. wir hatten zusätzlich einen neuseeländer im zimmer, der kaum noch zähne hatte und welcher seit tagen keine dusche gesehen haben musste. er stinkte abartig! und der vierte im bunde, ein deutscher, kriegte wegen bedbugs kaum ein auge zu. tja, mehr zum ort hamilton gibt es leider nicht zu erzählen.
die fahrt nach paihia hatte es dann in sich. eine lange fahrt mit super viel verkehr, obwohl samstag war. ich hatte den herbstferien beginn verpennt und deshalb total falsch geplant. als ich dann gerade gangsters paradise von coolio im radio hörte und ich so schön mitsang, blitze es. in der euphorie ein bisschen zu schnell gefahren. naja, wenigstens gib es ein lustiges selfie. 2 stunden später kriegte ich plötzlich Rock FM rein, dieser sender spielte nur rock, metal und punk. als ac/dc gespielt wurde, bemerkte ich bei einem rotlicht, dass die leute im wagen hinter mir wohl denselben sender hören mussten. einer spielte schlagzeug mit dem lenkrad, seine partnerin sang sich die kehle aus dem leibe und der dritte, der bangte schliesslich um sein leben! nach wangarei setzte regen ein und man merkte sofort, wenn der fahrer vor dir ein neuer touri ist – rechter blinker an ohne eine abzweigung zu haben. ist halt alles auf der anderen seite hier im auto!
kurz darauf hatte ich eine schrecksekunde zu überstehen. die strassen hier sind bei regen teilweise aalglatt. und auch wenn ich vorsichtig fuhr, schleuderte es mich bei einem neu bearbeiteten strassenstück, wo die steine noch lose waren, auf die gegenseite. zum glück kam niemand entgegen und somit kann ich mich bei meinen beiden schutzengel daniel und nicole bedanken, dass nichts weiteres passiert ist.
in paihia hatte es ununterbrochen geregnet, teilweise richtig heftig. weder an surfen noch an umgebung erkunden war zu denken. naja. ich hatte ja sonst viel glück mit dem wetter hier. und mit eliane und iris traf ich zwei super nette schweizer geschwister. wir haben uns so richtig verquatscht und es war extrem lustig. auch lustig, dass ich am ende meines trips auf viele nette menschen treffe. also ob jemand mein nörgeln über kiwi experience gehört hätte! folgender morgen stolperte ich über zwei weitere schweizerinnen, eine davon kennt sogar freunde von mir und wird bald in emmen zu arbeiten beginnen.
den weg hoch nach ahipara ging ich gemächlich an, das schleudern vom vortag hat seine spuren hinterlassen. es regnete immer noch aus einem guss und einige kilometer nachdem ich losgefahren bin, sah ich ein auto neben einer kurve liegen, überschlagen, total schaden. ich stoppte, fuhr zurück und wollte sicher gehen, dass da nicht noch jemand drin lag. alle anderen fahrzeuge fuhren einfach daran vorbei, ohne zu halten. kurze zeit später fuhr ein abschlepp-lastwagen vor. der fahrer bedankte sich bei mir für mein anhalten und meinte, dass es abends zuvor passiert sei!
die endless summer lodge im hohen norden von neuseeland sah genau so aus, wie ich es mir vorgestellt hatte. altes haus im kolonialstil, abgelegen und unmittelbar am meer. man fühlte sich sofort heimisch. die wellen liessen aber auf sich warten! der forecast verkündete besserung auf den nächsten tag. und das warten behagte mir gar nicht. sicherlich über ein dutzend mal rannte ich zum ausblick gleich über die strasse, ob da wirklich keine surfbaren wellen sind. wir sind doch alle an sich gehende, sprechende beutel voller salzwasser, wir gehören mehr zum ozean als unser geist es ja wahrhaben will. jedenfalls war es auch am nächsten morgen vor dem hostel flach, also nahm ich mein gemietetes surfboard und fuhr aus dem dorf zum nächsten surfspot und siehe da, ziemlich gute, aber nicht sonderlich hohe wellen. peferkt um dort zweieinhalb stunden aufs board zu steigen, zu paddeln und eine welle nach der anderen zu surfen… oder vom brett zu fallen. was auch immer, ich hatte eine menge spass da draussen und im nachhinein bereute ich, hier nicht länger geblieben zu sein. also fuhr ich wieder zurück richtung auckland. tja, leider musste ich mein auto zurück bringen und damit ich nicht sinnlos viele nächte in auckland verbrachte, machte ich einen letzten stopp in whangarei. praller sonnenschein, als ich losfuhr, heftige regenfälle unterwegs. und weil sich erneut einige beim fahren überschätzt hatten, passierte ich eine massen karambolage mit einem halb dutzend fahrzeugen und verzweifelte leuten. nichts desto trotz klebten mir danach die üblichen einheimischen am arsch. naja!
auckland, ein ort wo auch mein abenteuer auf neuseeland sein ende nahm. sehr traurig darüber, denn das land hatte es so richtig gut mit mir gemeint. schöne landschaften, tiefe weiten und unglaubliche seen, strände und fjorde. ich habe schon immer gesagt, schottland wäre nicht dasselbe ohne die schotten, und das gleiche trifft auch auf neuseeland zu. die menschen hier, egal ob maoris oder europäer, sind so freundlich, es ist schon fast beschämend. gegen ende meines aufenthaltes wurde ich allmählich reise müde, weil ich so viel gesehen hatte und jeden tag unterwegs war. die aufnahmefähigkeit nahm etwas ab, aber dafür kann ja neuseeland nichts! ich werde mich immer gerne an die zeit hier zurück erinnern. einzig drei sachen werden mir nicht fehlen: das teure essen, die schlechten strassen und die (beschissenen) all-blacks shops und ihre utensilien…
hier noch einige details zum auto:
km gefahren total: 5‘466 km
liter petrol total: 351.87 l
total benzinkosten: 661.82 $
./. preis pro liter: 1.88 $
l/100km: 6.43 l
Aufbruch: | 14.11.2015 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 13.09.2016 |
Kenia
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