One Love
der grosse umweg
kapitel geschrieben inmitten aller emotionen – sorry für allfällige kraftausdrücke…
es schien, afrika versuchte alle mittel, um mich noch auf dem kontinent zu halten. zuerst regnete es 4 tage lange, als weinen mir die afrikanischen götter nach. und dann stoppte eine unglaubliche geschichte mich, eine richtige pechsträhne folgte danach. am freitag abend hatte ich ohne weitere probleme online eingecheckt. die folgende nacht war bitter kalt und ich erkältete mich irgendwie. aufgestanden und geduscht. und dann kam die hammer-meldung: swiss flug gecancelt. sorry für die umtriebe, wir halten dich auf dem laufenden. boom. was für eine meldung, was für informationen, was für ein service! nicht einmal eine info, was ich als nächstes zu tun habe. also packte ich meine sachen und machte mich auf den weg, aber wie. mein bereits bestelltes & bezahltes shuttle fuhr erst in ein paar stunden. also fuhr mich jemand vom hostel zum nächst gelegenen bahnhof und von dort aus nahm ich den zug zum flughafen. der mann hinter dem bahnschalter verlangte 150 rand, umgerechnet 10 schweizer franken, was für dieses land aussergewöhnlich teuer zu sein schien. auf meine frage, wieso so teuer, meinte er ganz locker: „gibt nur 10ner abo karten, singles existieren hier nicht“. boom, erneuter schlag ins gesicht. am flughafen angekommen, erklärte man mir, dass es sehr wohl single tickets gibt, aber man mir das geld nicht zurück erstatten kann, da bereits auf meiner kreditkarte belastet.
also war ich mal am flughafen, verschnupft und hungrig, da ich noch nichts gefrühstückt hatte. ich wollte aber trotzdem zuerst das mit dem flug klären. man schickte mich von einem punkt im west-trakt zum schalter im osten des flughafens, um mir immer wieder zu erklären, dass ich da falsch sei. im swissport schalter (wenigstens beinhaltet dieses wort „swiss“) nahm man mich nach rund 50 minuten herum irren an. jedoch war vor mir ein deutsches ehepaar, welches sich mit dem schalter personal nur auf deutsch unterhalten konnte. ich versuchte mich als dolmetscher, was die dame hinter dem schalter sehr schätzte. leider konnte ich aber schwer wissen, dass dieses pärchen nur ein kleiner teil einer grossen deutschen reisegruppe war, welche alle nicht englisch sprachen. mal blut geleckt…, über eine halbe stunde später war ich dann doch noch an der reihe. mein flug nach zürich wurde tatsächlich gecancelt. zürich? ja ich flog für 24 stunden nach hause, weil ich damit richtig viel kohle sparen konnte. ökonomisch wie ökologisch ein schwachsinn, aber bei 2000 euro differenz… eben, dieser flug war ja nun gestrichen worden, weil der flug vom vortag einen triebwerkschaden hatte und nach johannesburg zurückkehren musste. und somit wurden alle leute vom vortag mit „meinem“ flug nach hause geflogen. ich machte daraufhin der lady klar, dass ich somit meinen ersten flug vom world-around-ticket verpassen werde und dadurch das ganze ticket dann hinfällig wird. grosse augen, verständnisvoller blick; ne, da können wir nichts tun! gut, gröberes geschütz auffahren, aber immer noch im ganz netten ton wohlverstanden. vorgegaukelt, dass mein vater anwalt ist und ich mir meine 4000 euros für das verlorene ticket gerne auf richterlichem weg zurückholen werde. dies sass und veranlasste sie wenigstens, ihre vorgesetzte zu holen. die verstand dann meine situation besser und schaute nach optionen um, aber auch sie klang nicht sehr positiv.
also machten wir 6 stunden später wieder am selben schalter ab. gut, los, wieder mit ganzem gepäck weiter. aber halt, da war doch noch was? ah ja, hunger! mit letzter kraft lief ich zu einem restaurant. satte 15 minuten durfte ich warten bis jemand meine bestellung aufnahm und weitere 20 minuten bis das essen auf meinem tisch stand. nicht das, was ich bestellt hatte, aber wenigstens essen! ich war am tiefpunkt angelangt. doch in dieser situation bewahrte ich ruhe und berief mich auf meine stärken und…, ging in ein pub und schaute mir dort einige rugby spiele von super rugby an. und siehe da, es ging mir schon einiges besser!
um 7 uhr war der nächste termin und immer noch konnte man in viele verzweifelte schweizer und deutsche gesichter schauen. viele wütende fratzen waren auch dabei und manch einer machte sich luft beim sehr unglücklich agierenden bodenpersonal. ich indes blieb immer noch ruhig und besonnen und das bemerkte auch ein typ hinter dem schalter, welchem ich schon am nachmittag meine story erzählen musste. ich gab ihm auch zu verstehen, dass ich über frankfurt zurück nach zürich fliegen würde. halbe stunde vor dem geplanten abflug kam dieser herr zu mir und fragte nach meinem passport. eine einzige person vom vortag hatte ihren sitzplatz sausen lassen, welches mein glück bedeutete. gute halbe stunde für personen kontrolle, pass kontrolle und rennen zum gate. aber ich war ziemlich gut darin. der letzte der das flugzeug bestieg und natürlich kriegte ich den schlechtesten platz im ganzen jet; 5er reihe hinten, mitte, alles grossgewachsene kerle neben mir. ich war eingequetscht wie eine presswurst und hatte ganze 10 stunden flug vor mir. naja, kein auge zugetan, aber wenigstens auf dem weg nach hause.
in zürich holte mich dann nicole und ihr sohnemann ammon ab, fuhren direkt zu dänu und fabi für einen ausgiebigen brunch, danke nochmals an dieser stelle. endlich wieder mal richtiges brot, endlich wieder mal richtiger käse! etwa zur gleichen zeit informierte mich swiss international per sms über das weitere vorgehen. flug johannesburg nach amsterdam, dann amsterdam nach zürich. ankunft in zürich, montag nachmittag. zeit des brunches: sonntag morgen. liebe swiss, ihr könnt langsam das antidepressiva absetzen, diese alternative hätte nicht gereicht und zudem war ich schon lange zu hause!
die zeit zuhause verbrachte ich wie folgt; waschen, neu packen, finanzen überprüfen, schlafen, einkaufen, von stu/conny/claudia plus kids/mimi/hp/esthi zum abendessen überrascht werden (auch hier herzlichen dank! ) und mit bam essen gehen.
welch grosse hürden mir auch in den weg gelegt wurden, ich flog nach neuseeland. mit swiss nach hong kong, und siehe da, plötzlich war das glück auf meiner seite. der flug war nicht voll und so ergatterte ich mir den besten sitz gleich beim ausgang. beine strecken und guten, langen schlaf. und dann war da noch eine reisegruppe im flugzeug, rund 60 schwedische studenten, vornehmlich weiblich. aweeee. haben wir doch in südafrika immer auf die ankunft des schwedischen frauen volleyball teams gewartet, kam dies schon bedenklich nahe an unsere utopie…
4 stunden aufenthalt in hong kong schlug ich mit lesen und mit schnausen von schweizer schokolade tod, schliesslich hatte es dort ganze geschäfte nur mit schweizer schokolade. der weiterflug mit air neuseeland von hong kong nach auckland war pünktlich gestartet und auch pünktlich gelandet. wie nichts anders erwartet, waren ausser mir praktisch alles chinesen auf dem flug. komisches volk, diese chinesen! alle brachten ihre eigenen pantoffeln mit, liefen die ganze zeit herum, standen beim starten oder landen auf oder trugen brillen ohne gläser, dafür kontaktlinsen, was in dieser kombination gar keinen sinn macht. jedenfalls auckland ohne weiter erwähnenswerte zwischenfälle erreicht. auch mein gepäck war da. das nenn ich mal einen erfolgreichen und ereignislosen trip.
die kontrollen waren stark. mehrmals befragt, ob ich auch tatsächlich nur reise und nicht arbeiten will und ob meine wanderschuhe und mein zelt auch wirklich nicht gebraucht sind. aber ich war in neuseeland. haramai!
Aufbruch: | 14.11.2015 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | 13.09.2016 |
Kenia
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