Auf und davon...
Muang Sing und der Weg dorthin
Am Morgen frueh ging es schon wieder los. Wir fuhren mit einem kleinen Boot von Luang Prabang nach Nong Khiaw. Die erste Stunde fuhren wir auf dem Mekong, verliesen diesen dann aber und fuhren auf dem Ou weiter noerdlich.
Die ca. 7h Bootsfahrt fuehrte uns vorbei an wunderschoenen Landschaften, abgelegenen Doerfern, kleinen Stromschnellen und vielen arbeitstuechtigen laotischen Frauen.
Man beachte hier, dass das Boot ausser uns eigentlich leer war. Mehr als 3 Europaeer koennen waehrend der Trockenzeit nicht in einem Boot hochgefahren werden, da das Wasser manchmal ziemlich seicht ist.
Die Bootsfahrt war genial und die sieben Stunden vergingen im Fluge. Wir kamen am Abend in Nong Khiaw an und stellten ziemlich schnell fest, dass es in diesem Nest nicht sehr viel zu machen gibt .
Wir entschlossen uns spontan die Bootstour zu verkuerzen und nicht wie urspruenglich geplant nach Phongsali zu shippern sonder eine andere Route einzuschlagen, naemlich nach Muang Sing. So ging es am naechsten Tag mit dem Bus weiter nach Oudomxai. Der Busfahrer hatte sich irgendwie verkalkuliert und so fuhren wir in einem voellig ueberladenen Songtheo anstelle eines Busses los. Sogar die Einheimischen machten grosse Augen, als ihnen unser Gefaehrt entgegen kam. Nach einer kleinen Panne legte der Fahrer nochmals einen Zahn zu und wir waren alle froh(einmal mehr), als wir unbeschaedigt und mit qualmenden Bremsen in Oudomxai ankamen. Die Transportmittel hier in Laos sind teilweise, bzw. groesstenteils oder besser gesagt Alle, absolut kriminell und man hat teilweise schon ein wenig Angst um seine Gesundheit....!
Ok, soweit so gut, wir kamen in Oudomxai an und mussten feststellen das wir in einem, von der Naehe zu China gepraegten, Kaff gelandet waren. Wir suchten was zu Essen, was in diesem Staedchen gar nicht einfach war, gingen nach schlechter Kost wieder zurueck ins Hotel und genossen den Luxus eines Fernsehers im Zimmer. Sonst kann man hier auch nichts machen.
Am naechsten Tag ging es mit dem Minibus weiter nach Luang Namtha. Abgesehen von der masslosen Ueberfuellung des Buesslis war dies beinahe schon komfortabel. Nach ca. 5h kamen wir in Luang Namtha an und fuhren gleich weiter nach Muang Sing. Wir waren alle froh, als wir endlich ankamen, das grosse Reiseprogramm absolviert hatten und nun endlich mal wieder ein wenig relaxen konnten.
Muang Sing ist ein kleines Dorf, das ca 10km von der Chinesischen und ca. 40km von der Myanmar Grenze entfernt ist. Auch hier ist der chinesische Einfluss stark spuehrbar und auf den ersten Blick wirkt Muang Sing nicht als einer der schoensten Orte in Laos.
Der Reiz dieses Dorfes macht die Umgebung aus. Muang Sing liegt eingekesselt inmitten von Huegeln auf einer grossen Ebene. Das Spannende daran sind die verschiedenen Hill Tribes, die sich in diesen Huegeln befinden und dort ihr mehr oder weniger unabhaengiges Leben fuehren. Kaum angekommen wurden wir auch schon von den ersten Akha Frauen beschlagnahmt und gleich wie in China und Vietnam wollten sie uns wieder Armbaendeli, Taschen, sackweise Gras und Opium andrehen.
Die Lage Muang Sings sagt ja schon einiges. Wir waren dort im goldenen Dreieck, was bekanntlich die ganze Opiumprolematik mitsichbringt. Die Regierung von Laos hat den Bergvoelkern, deren Haupteinkommen hauptsaechlich vom Opiumanbau stammte, den Anbau verboten und diese somit in arge Bedraengnisse gebracht. Viele der Staemme mussten ihre Doerfer verlassen und sind in die Ebene gezogen um dort fuer 10000kip am Tag (ca 1 Dollar) auf Reisfeldern zu arbeiten oder Zuckerrohr zu schneiden. Zum Glueck hat die Regierung und auch auslaendische Hilfsorganisationen grossangelegte Hilfsprojekte gestartet, welche der aufkommenden Armut durch die ploetzliche Abhaengigkeit der Hill Tribes vom Geschehen ausserhalb der Huegel, helfen sollen.
Wenn man nur im Dorf herumsitzt, bekommt man von all dem nichts mit, so entschlossen wir uns einen 2 taegigen Trek (Eco Tours) in die Huegel zu verschieden Akha Doerfer zu machen, um uns ein Bild ueber das Leben dieser Leute machen zu koennen.
Zwei Tage, eine Nacht in den Huegeln, ein Local Guide, einen Akha Guida, ein Ami und wir drei.
Wir besuchten zuerst Doerfer, welche von den Huegeln in die Ebene umgesiedelt sind und dort ihr eher trauriges Leben leben (natuerlich subjektiv betrachtet). Das Verbot des Opiumanbaus hat den Leuten hier schwer zugesetzt und das Kultivieren von verschiedenen Gemuesen in den Huegeln ist teilweise schwierig bis unmoeglich. So blieb ihnen fast keine andere Wahl als in die Ebene zu ziehen und dort ihre Geschaefte zu betreiben.
Wir gingen weiter in die Huegel und watschelten stundenlang bergauf und bergab. Sahen wunderschoene Waelder und abgerodete Waldstuecke welche den Hilltribes als Ackerland dienen.
Nach ca. 6h Fussmarsch kamen wir in einem kleinen Akha Dorf in den Huegeln an. Hier wirkt das Leben noch ganz anders und abgesehen von den von Hilfsorganisationen gebauten Brunnen und kleinen Kinder in chinesischen billig Kleidern, scheint hier keine Abhaengigkeit von einer vom geldgepraegten Gesellschaft zu sein. Extrem urspruenglich und extrem schoen.
Waehrend der Dorfbesichtigung wurden wir von neugierigen Kindern, Huehner, Schweinen und was sonst noch so alles dort herumschwirrt verfolgt und genaustens inspiziert.
Zudem wurden wir auch noch zu einem, bzw. einigen Glaesern LaoLao eingeladen, welcher in ca. 40 verschiedenen Kraeuter aus der Umgebung eingelegt wurde . Dazu gabs lecker Bueffelhaut zum knabbern!
Wir gesellten uns auf dem Dorfplatz noch zu den Akhas und spielten ein wenig Hochhaelterlis mit ihnen. Es war eine riesige Attraktion, welche sich weder Alt noch Jung entgehen lassen wollte.
Am Abend gab es noch eine Akha Massage. Einige Dorfladies kamen zu unserem Haus und massierten uns. Eigentlich komisch, doch nach einigen Ueberlegungen eine Gute Sache. Die Frauen haben waehrend der Massage mehr verdient als bei einem Tag arbeiten auf den Feldern um Muang Sing.
Die Massage war verglichen mit Thai Massagen nicht sehr kreativ, jedoch erwarteten wir auch nicht mehr. Das schoene daran war eigentlich zu sehen, das dieses Dorf starke Unterstuetzung von ausserhalb bekommt, um ihr Leben in ihrer Form weiter fuehren zu koennen. Fuer jede Leistung, die sie uns erbrachten, wurden sie bezahlt. Wir waren froh zu sehen, dass das Geld, das wir ausgegeben hatten fuer einmal, zu einem grossen Teil, in die richtigen Haende gefallen ist.
Dane bei der Massage (hoffentlich war bei der Akha Lady nicht alles so schmutzig wie ihre Fuesse...)
Am naechsten Morgen ging es wieder zurueck nach Muang Sing. Ein ca. 5h Marsch hoch und runter fuehrte uns wieder durch die schoenen Waelder zurueck.
Wieder in Muang Sing angekommen gab es erst mal eine Dusche, danach versuchten wir irgendwie das Gesehene zu verarbeiten und zu verstehen.
Opiumanbau hin oder her, es ist fuer uns schwer zu sagen, ob der von der Regierung eingeschlagene Weg der Richtige ist, sicher nicht fuer alle, aber ist es das ueberhaupt einmal? Es ist schoen zu sehen, das etwas fuer die schwer Opiumabhaengigen gemacht wird und dass man mit dem Tourismus versucht den Bergvoelkern zu helfen.
Hoffentlich werden die Menschen hier den bestmoeglichen Weg finden, um ihr Leben zu leben und ihre Traditionen nicht zu verlieren.
Wir haben nun noch 5 Tage Laos vor uns, bevor es wieder zurueck nach Thailand geht. Es steht noch Einiges auf dem Programm. 1 Monat Laos ist viel zu wenig, um dieses wunderschoene Land zu erkunden.
Bis bald
Sorry fuer den langen Bericht, ich hoffe ihr seit noch wach...
mfg
DaMaLe
still on the road
Aufbruch: | 06.07.2007 |
Dauer: | 14 Monate |
Heimkehr: | 04.09.2008 |
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