Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Vietnam: Ninh Binh

Fortsetzung Tag 26 Freitag, 23. Mai 2008

Nach einer sehr entspannten 2 stuendigen Fahrt, auf der ich dem Medicus lausche und die Landschaft geniesse, kommen wir gegen 15:00 in Ninh Binh an. Und werden foermlich erschlagen. Hier ist es ja noch heisser und schwueler als in Hanoi. Hatten uns eigentlich darauf gefreut auf dem Land wieder etwas angenehmere Temperaturen zu haben. Aber Pustekuchen. Der Weg zum Hostel ist dann wieder eine absolute Qual. Vergeblich suchen wir Schatten und irgendwie ist das doch alles weiter weg als gedacht. Nachdem wir beide einstimmig sagen "Wenn es die naechste Strasse nicht ist, machen wir eine Pause" erreichen wir endlich das Hostel. Wenn man denkt, man weiss was schwitzen ist, der sollte nach Asien kommen. Unbeschreiblich. Gluecklich das wir endlich die 2 km!!! geschafft haben werden wir auch schon freudig von Claudia und Steve begruesst. Und fuer mich ist hier auch zum Glueck Endstation. Kaija hat hingegen noch einiges vor sich. Sie moechte einen 50km entfernten Nationalpark besuchen und stellt dann fest, dass es von Hanoi aus genauso weit fuer sie gewesen waer.

Fuer uns heist es also mal wieder Abscheid nehmen, aber dismal zum letzten mal und auch endgueltig. Aber ein wenig freu ich mich auch darueber. Nach drei Wochen reicht es dann auch irgendwann. Und ich bin ja nicht ellein, sondern werde die naechsten Tage mit Claudia und Steve verbringen. Nach einem spaeten Lunch geniesse ich dann mein grosses Einzelzimmer. Und habe Waschtag. Ist doch einiges liegengeblieben in den letzten Tagen, so dass ich den Nachmittag zum waschen, ausruhen und Reisebericht schreiben nutze. Abends esse ich mit Claudia und Steven zu Abend und gehen dann aber auch frueh schlafen. Muessen fuer morgen fit sein.


Tag 27 Samstag, 24. Mai 2008

Ja der Tag laesst sich so beschreiben: "Et jitt kei größer Leid, als wat der Minsch sich selvs andät." Fuer alle Nichtkoelner "Es gibt kein größeres Leid, als das was sich der Mensch selber antut." Aber der Mensch waechst ja an seinen Herausforderungen. Wir machen eine 8 stuendige Fahrradtour. Ja 8 Stunden! Zwar vom Mittagessen und einer Bootstour unterbrochen aber trotzdem wird es zu einer Herausforderung fuer mich. Morgens geht es nach dem Fruehstueck um 7:30 los. Wir wollen die Morgenkuehle!!! ausnutzen, sofern es hier so etwas gibt. Am Anfang ist noch alles total entspannt. Wir verfahren uns zwar erstmal gruendlich (ja hier auf dem Land gibt es weder eindeutige Strassen geschweige denn Strassenschilder). Aber dank einer sehr netten vietnamesischen Gruppe, die zufaellig mit dem Auto an uns vorbei fahren, waehrend wir ratlos in die Karte schauen, finden wir den rechten Weg.

Wo muessen wir jetzt hin???

Wo muessen wir jetzt hin???

Die Landschaft ist traumhaft schoen und ueberall winken uns strahlende Kinder zu. Genial. Zwischendurch kaufen wir voellig ueberteuertes Obst (mit uns Touris kann man es ja machen) und kommen dann gegen 10:00 in Tam Coc an. Oder bei Tam Coc??? Egal. Hauptsache entspannen. Wir machen eine 2 stuendige Bootstour durch die zerkluefteten Felsformationen, die sich ueber einem Meer von Gruen auftuermen. Sozusagen die Halong Bay auf dem Land.

Rein in die Hoehle...

Rein in die Hoehle...

... und raus aus der Hoehle

... und raus aus der Hoehle

Zwischendurch muessen wir dann auch mal selber rudern (oder hauptsaechlich Steve). Und ich lasse mich dann auch erweichen bei der Halbzeit etwas Obst und eine Coke zu kaufen. Nach dem Handeln sind die Preise aber sehr human. Also was soll's.

In Asien kann man weder verhungern noch verdursten. Ueberall sind so nette Menschen die einem was verkaufen wollen.

In Asien kann man weder verhungern noch verdursten. Ueberall sind so nette Menschen die einem was verkaufen wollen.

Die Landschaft war ebenso atemberaubend schoen wie die Halong Bay

Die Landschaft war ebenso atemberaubend schoen wie die Halong Bay

Mittags essen wir dann im Staedtchen und staerken uns fuer den weiteren Tag. Wenn ich da gewusst haette was noch auf mich zu kommt.

Wo hat man die schoenste Aussicht? Ja von einem Berg. Und meistens gibt es da eher keinen Aufzug. 470 Stufen. Eigentlich gar nicht so viel. Waer da nicht die Sonne und der fehlende Schatten. Obwohl ich 3 Pausen einlege und viel trinke habe ich trotzdem das Gefuehl zwischendurch zu kollabieren. Sch... Kondition. Ich hasse sie. Und liebe dafuer die Aussicht umso mehr.

Was macht man nicht alles fuer eine schoene Aussicht!

Was macht man nicht alles fuer eine schoene Aussicht!

Endlich oben angekommen relaxe ich erstmal und genisse das Atmen. Danach entscheide ich heute nirgends, ausser zurueck nach Ninh Binh, mehr hinzufahren. Eigentlich wollten wir noch nach Hao Lu, die alte vietnamesische Hauptstadt, aber so schoen kann es da gar nicht sein, dass ich motiviert waer weiter zu ziehen. Die anderen beiden sehen dass dann auch so.

Na ist das was? Dafuer hat es sich gelohnt, auch wenn ich zwischendruch gedacht habe, hier sterbe ich.

Na ist das was? Dafuer hat es sich gelohnt, auch wenn ich zwischendruch gedacht habe, hier sterbe ich.

Gluecklich und durchnaesst.

Gluecklich und durchnaesst.

Selbstausloeser auf dem Rueckweg.

Selbstausloeser auf dem Rueckweg.

Gemuetlich fahren wir also zurueck und nie habe ich eine kalte Dusche mehr genossen. Wir lassen den Tag also entspannt ausklingen, ich schreib noch ein wenig an Euch, fahr nochmal zum Bahnhof um die Abfahrtzeiten nach Hanoi zu erfahren und nach dem Abendessen und Banana Pancake fallen wir hundemuede ins Bett.

Unsere Mountainbikes!!!

Unsere Mountainbikes!!!

Ach ja halte die ganze Zeit nach Dulux Shops ausschau und bin auch schon mit dem Bus an bestimmt 20 vorbei gefahren. War aber nie schnell genug um ein Foto zu machen. Hier also eines aus Ninh Binh. Vom Fahrrad aus! Da kann man ja anhalten.

Hier mal was fuer meine treuen Leser von ICI

Hier mal was fuer meine treuen Leser von ICI

Tag 28 Sonntag, 25. Mai 2008

So gut wie gedacht habe ich dann doch nicht geschlafen. Obwohl ich normalerweise sehr gut ohne AC auskomme ist es hier definitiv zu warm. Aber dafuer habe ich ein grosses Zimmer! Heute werde ich wieder boese sein Und ich freu mich wahnsinnig darauf. Ich werde den Tag auf einem Motorrad verbringen. Juhuuh. Besser als Fahrradfahren. Ich glaub in Deutschland mach ich erstmal den Motorradfuehrerschein. Hallo Herr Contzen! Kundschaft.

Ja Claudia, Steve und ich machen heute eine Motorradtour um den Cuc Phuong Nationalpark zu besuchen. Den gleichen wo Kaija vorgestern hin ist. Die Fahrt ist wieder HAMMER GEIL. Habe diesmal nicht nur einen guten sondern auch mal einen netten Fahrer. Und so vergehen die 1,5 Stunden zum Nationalpark dann auch leider wie im Flug.

Pineappel mal in der freien Natur.

Pineappel mal in der freien Natur.

Ich lebe...

Ich lebe...

... und ich fliege.

... und ich fliege.

Zuerst besuchen wir das Endangered Primate Rescue Center, wo 14 Gibbon und Langurenarten leben. In Thailand fand ich es allerdings schoener die Affen wildlebend zu beobachten.

Im Endangered Primate Rescue Center des Cuc Phuon Nationalparks

Im Endangered Primate Rescue Center des Cuc Phuon Nationalparks

Dann besuchen wir eine Hoehle, die ich mir aber nur von aussen ansehe, weil es diesmal eine ohne Tageslicht ist und sich meine Panik meldet. Und nach einer leckeren Pho (Vietnamesische Suppe) geht es auf zur naechsten Herausforderung.

Mitten im Dschungel auf dem Rueckweg von der Hoehle.

Mitten im Dschungel auf dem Rueckweg von der Hoehle.

6km durch den Dschungel zum 1000 Jaehrigen Baum wandern. Das schlaucht mich dann zwar auch, aber nicht so sehr wie der gestrige Aufstieg. Nach 2,5 Stunden erreichen wir das Camp und machen uns auch sofert auf den Rueckweg. Fuer heute Nachmittag wurde Regen und Sturm gemeldet, so dass wir uns etwas beeilen muessen.

Da merkt man erst wie klein man ist.

Da merkt man erst wie klein man ist.

Binchen allein im Dschungel.

Binchen allein im Dschungel.

Die erste Stunde ist noch wunderschoen sonnig, aber am Horizont erkennt man schon was da noch kommt. Und natuerlich erreichen wir das Hostel nicht trocken. Als es anfangt zu regnen fluechten Mr Hang und ich zu einer Bauersfamilie, die uns neugierig aufnimmt. Hab ich doch noch meine Homestay. Allerdings nur fuer eine dreiviertel Stunde. Nachdem es nicht aufhoert entscheiden wir mit Regencapes bewaffnet weiterzufahren. Und irgendwann ist es dann auch egal das es regent. Nasser als nass geht nicht. Und wieder komme ich an den Punk wo man einfach nur noch grinsen muss.

Vor dem Sturm.

Vor dem Sturm.

Mein kurzfristiges Homestay.

Mein kurzfristiges Homestay.

Mr Hang (mein Fahrer) und ich nach einer leicht nassen Fahrt!

Mr Hang (mein Fahrer) und ich nach einer leicht nassen Fahrt!

Wir fahren noch schnell am Bahnhof vorbei, wo ich mein Ticket fuer morgen kaufe und dann geht es schnurstracks unter die heisse Dusche. Wie ich meine Schuhe allerdings bis morgen wieder trocken bekommen soll ist mir ein Raetsel. Abends verbringe ich dann den letzten Abend mit Claudia und Steve. Aber da ich um 4:30 schon raus muss geht es wieder frueh ins Bett.

© Sabine Salcher, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.