Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Australien: 24. Mein Favorit: Karijini NP

14.10 Broome - Somewhere (Tag 170 / 76)

Dafuer das wir heute Broome verlassen wollten ist es schon ziemlich spaet im Tag, so dass wir es dann irgendwann nicht weiter rauszoegern koennen und um 17Uhr wieder raus ins Outback duesen. Port Hedland mit "Staircase to the Moon" wir kommen. Wie ihr Euch natuerlich denken koennt sind wir an diesem Tag nicht mehr weit gekommen und vorallem nicht bis nach Port Hedland, 580km von Broome entfernt. Wir schlafen also wieder "somewhere"

15.10 Somewhere - Port Hedland (Tag 171 / 77)

Am heutigen Vormittag reissen wir die restlichen 480km nach Port Hedland ab, wo wir punektlich zum Lunch ankommen. Die Straende sind allerdings nicht ganz so erwaehnenswert hier. Ich verbringe den restlichen Nachmittag damit ein wenig Chaos in Port Hedland anzurichten. Aber hier die ganze Story. Wie ich Euch ja gestern erzaehlt habe muss meine Kamera schnellstmoeglich nach Sydney. Heute ist es also soweit. Der erste Schritt ist jedoch meine Fotos zu sichern und auf CD zu brennen. Da es kein Internetcafe gibt versuche ich es in einem Fotogeschaeft und das stellt sich auch als unproblematisch raus. Ich geb also meinen Stick ab und wander mit meiner Kamera zum Postoffice. Dort wird es dann schon komplizierter. Welche Paketgroesse. Das eine Paket passt gerade so, aber es ist kein Platz mehr fuer Packmaterial und in das andere passt meine Kamera 2,5mal. Nach langem hin und her nehm ich die grosse Variante und darf mich erstmal auf die Suche nach Packmaterial machen. Zeitungen und so. Das haben die naemlich nicht in einem Postoffice in OZ!Hier hab ich dann Glueck, sofort vor dem Postoffice sind gaaaaaaaaaaaanz viele Supermarktflyer, die ich jetzt alle Zweckentfremde und auf den Weg zu Nikon schicke. Es dauert eine halbe Ewigkeit aber irgendwann ist dann alles schoen abgepolstert und ich geb mein Paket auf. Natuerlich registriert und versichert. Happy will ich meinen Stick und die gebrannten CD's abholen und hoere dort das der Stick beschaedigt und nicht lesbar ist. Nicht das die ganzen Probleme gar nichts mit der Kamera zu tun haben???!!! Ich also wieder zum Postoffice mein Paket abholen und damit zum Fotogeschaeft, damit die einen neuen Stick einschieben koennen um zu testen ob es daran liegt. Aber nein, sie funktioniert nach wie vor nicht. Also Paket wieder verpacken, zurueck zum Postoffice und ein weiteres mal tschuess sagen. Danach treffe ich die anderen wieder und es geht entnervt zum Supermarkteinkauf. Nachdem alles eingekauft ist und ich nur noch an der Kasse stehe um fuer uns Gun zu kaufen stell ich fest, dass mein Portemonai weg ist. Hilfe!!!!!!!!!!!! Panisch geht es zum Wagen aber egal wie oft ich meine Tasche durchwuehle es ist nicht da. Nicht das mir das vor lauter Chaos ins Paket gefallen ist. Na lacht ihr schon Traenen? Nein das ist kein Witz, ist alles wirklich passiert. Beim Portemonaisuchen stell ich dann fest das mein Handy auch weg ist. Na toll. Also zurueck zum Postoffice. Um Zeit zu sparen, da es 5 Minuten vor Ladenschluss ist, geht Kristina ins Postoffice und ich in den Kameraladen. Sie erzaehlt mir spaeter, das sie jeden zerknuellten Flyer in der Hand hatte um ja sicher zu gehen, das sie keine Ecke uebersehen hat. Und das waren einige, sag ich Euch. Ich renne derzeit vor verschlossene Tueren beim Kameraladen. Aber mein gegen die Scheibehaemmern hat Erfolg. Und ratet mal was dort am Counter liegt? Mein Portemonai und mein Handy!!!

Nach diesem Drama kaufen wir zunaechst den Gun und suchen dann eine Uebernachtungsmoeglichkeit. Schnell stellt sich heraus das wir um einen Campingplatz nicht herumkommen, so dass wir den Stellplatz buchen und dann zum Strand fahren, um den heissersehnten Staircase to the Moon zu sehen. Diese "Treppenstufen zum Mond" sind eine Phaenomen, dass man nur 6 Monate im Jahr und in diesen nur einmal im Monat zu einer bestimmten Uhrzeit (Zeitfenster (30Minuten) bei Vollmond und zeitgleichem Niedrigwasser sehen kann. Und nur zwischen Port Hedland und Broome. Quasi was Besonderes mit Seltenheitswert. Extra einfliegen lassen wuerde ich mich dafuer dann aber doch nicht, so atemberaubend war es nicht, aber es war schon was einmaliges. Leider sind Fotos im Dunkeln mit meiner alten Kamera nicht ganz so einfach, vondaher "Augen zu und vorstellen". Danach gibt es DAS grosse Waterbattle und es dauert ein wenig bis wir zum Campground zurueck fahren und irgendwann in der Nacht anfangen zu kochen.

16.10 Port Hedland - Karijini NP (Tag 172 / 78)

Heute stehen wir extra frueh auf, da wir so schnell wie moeglich beim angeblichen Highlight der Westkueste ankommen moechten (und wir haben noch so ca. 350km vor uns): KARIJINI NP. Von allen hab ich gehoert, das man alles auslassen kann aber nicht das. Entsprechend hoch sind die Erwartungen. Wir nehmen also diesen riesigen Umweg auf uns (der NP liegt im landesinnern und somit zwar nicht in komplett anderer Richtung aber schon ab vom Schuss) Und man sollte alles dabei haben vorallem Fuel wie uns die letzte Fuelstation sagt, da es in Tom Price manchmal nichts mehr gibt! Gegen 14Uhr erreichen wir dann erstmal das Visitorcenter (das schoenste, jedenfalls von innen, was ich je gesehen habe) um den optimalen Plan zu entwickeln was wir uns alles anschauen sollten. Es stellt sich heraus, dass wir doch mehr Zeit als gedacht haben und uns in Ruhe alles anschauen koennen. Da es noch frueh ist koennen wir unseren ersten Walk heute noch machen, runter in den Gorge und dann ueber die roten Steinplatten zum ersten Pool hin. Wieder mal haben wir alles ganz fuer uns allein und koennen die kuehle Erfrischung geniessen. Nach zweieinhalb Stunden machen wir uns dann so langsam Gedanken darueber wo wir heute Nacht schlafen. Auf die Empfehlung von einem Ozzi der hier schon oft war schlagen wir unser Zelt einfach hier beim Carpark auf. Dort gibt es alles was wir brauchen. Genuegend Platz, einen Tisch und sogar Toiletten.

Da es noch frueh ist koennen wir unseren ersten Walk heute noch machen, runter in den Gorge und dann ueber die roten Steinplatten zum ersten Pool hin. Wieder mal haben wir alles ganz fuer uns allein und koennen die kuehle Erfrischung geniessen. Nach zweieinhalb Stunden machen wir uns dann so langsam Gedanken darueber wo wir heute Nacht schlafen. Auf die Empfehlung von einem Ozzi der hier schon oft war schlagen wir unser Zelt einfach hier beim Carpark auf. Dort gibt es alles was wir brauchen. Genuegend Platz, einen Tisch und sogar Toiletten.

17.10 Karijini NP (Tag 173 / 79)

Heute ist unser Adventure Tag. Bereits am fruehen morgen wandern wir zu zwei Lakes hin die total einsam in den Schluchten des Hancock Gorges sind auch ins Wasser aber fuer uns ist es noch zu frueh zum schwimmen.

Danach geht es eiter zur angeblich schoensten Aussicht in OZ, zum Oxer Lookout und wow das macht einen echt sprachlos. Wie sich die vier Gorge hier treffen und man von oben hinunter in die tiefen roten Schluchten schauen kann. Severine hat diese Aussicht zu einem ganz besonderen Erlebniss gemacht. Ich musste meine Augen bereits am Carpark schliessen und sie hat mich von da aus gefuehrt. Ueber Stock und Stein, ca 10 Minuten Entengang, keine Ahnung was mich erwartet und dann"Open your eyes" Ich brauch Euch wohl nicht zu sagen wie gut das war.

Danach geht es weiter zum Junction Pool Lookout. Was die Natur nicht alles schafft. Nach einem Lunch der mich Karijini NP fast fluchtartig verlassen laesst (die Fliegen sind abartig) geht es zu unserem Highlight.

Im Gorge zum sogenannten Amphitheatre, Spider Walk und zu Kermits Pool. DER Spielplatz fuer grosse sozusagen. Noch jetzt, Monate nach Karijini NP, kann ich sagen, das ist mein persoenliches Highlight von Australien, Traumhafte Landschaft, Wasser, Abenteuer, Nervenkitzel. Alles faengt ganz langsam an. Die ersten 5 Minuten laeuft man in den Gorge runter, also bergab. Danach geht es durch bereits wunderschoene Felsformationen, mit Baeumen, Straeuchern und ein wenig Wasser. Dann faengt es schon an etwas trickiger zu werden. Die ersten Stuecke wo man entweder durch ueberkniehohes Wasser laeuft oder entlang der Felswand klettert. Aber alles noch harmlos. Dann kommt irgendwann der Punkt wo man merkt mit Klamotten, Gepaeck und Kamera komme ich hier (jedenfalls trocken) nicht weiter. Oder ich werde zum Rockclimber.

Also ab in den Bikini, alles zurueck lassen und durch einen schmalen Tunnel (nach oben offen) schwimmen. Dann erreicht man das Amphitheatre (entweder schwimmen oder laufen) und schliesslich den Spider Walk. Warum heisst dieser wohl so? Nein zum Glueck nicht wegen Spidern, sondern weil man wie eine Spinne zwischen den Felsen weiterkrabelt. Und ueberall Wasser! Zwischendurch kann man auch diese Art natuerlich Rutsche einfach runterrutschen. Genial gut. Dann erreicht man irgendwann Kermits Pool. Eingeschlossen von Felswaenden sieht man ausser Rot und blauem Himmel nichts. Runter in Kermits Pool muss man sich ein Stueck abseilen (Seil vorhanden) und dann das kuele Nass geniessen. Hier waer eigentlich Ende aber wir sind weiter Nicht bis zum Junction Pool, das geht dann wirklich irgendwann nur noch mit Equipment, aber bis Regans Pool. Leider gibt es von 60% dieser Tour und dem geilsten Stueck keine Fotos, da wir alle keine Unterwasser Kamera dabei hatten. Aber ich werde nie auch nur einen Moment und einen Eindruck vergessen. Also erkundet es selbst

Abends zieht ein Gewitter auf, ein ganz besonderes Erlebniss im Outback. Ueberall die rote Erde und rote Felsen, schwarz-grauer Himmel, Blitze und Donner und schlisslich Regen (den fanden wir dann nicht so toll). In dieser Nacht ist es nicht ganz so einfach mit unserem Zelt, aber dafuer umso lustiger. Ich, die an der linken Zeltseite schlaeft habe das Vergnuegen, dass die Zeltwand durch den starken Wind komplett ueber mich gedrueckt. Ihr haettet meinen Schrei hoeren muessen. Und danach das Gegacker! Wir muessen also unser Zelt im Regen Sturmfest machen, aber wir haben einen sauspass dabei

© Sabine Salcher, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.