Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Australien: 15. Great Ocean Road

Tag 144 bis 148 Donnerstag bis Montag 18. September bis 22. September 2008
Tag 50 bis 54 Australien

Mit vollem Kuehlschrank sowie Obst und Gemuese in allen moeglichen Ecken verlassen wir also Melbourne und machen uns auf nach Torquay. Dort soll das Paradies auf uns warten: Outlet Stores von Billabong & Co. zu himmlischen Preisen. Es dauert etwas und leider faengt es auch wieder an zu regnen, aber irgendwann entern wir dann den ersten Shop. Relativ schnell sind wir jedoch enttaeuscht. Die Preise unterscheiden sich nicht wirklich von den normalen Shops und sind meiner Meinung nach von himmlisch weit entfernt. Schlisslich entdecke ich dann aber ein Shirt und kaempfe stundenlang mit mir ob ich es mir nun leisten soll oder nicht. Ist schon interessant wie sich die Prioritaeten im Leben veraendern koennen. Wenn ich bedenke wieviel ich in den Monaten vor meiner Abreise geshoppt habe und wieviel Geld ich auf den Kopf gehauen hab. Jetzt ueberlege ich ob ich ein Shirt fuer 40$ wirklich brauche und ob es sich lohnt. Was waren schon 40$ in meinem alten Leben? Ich goenne mir dann also den Luxus. Und Leute das ist wirklich Luxus. Nina findet ihr Paradies im Oakley Shop. Die sollten echt nach Deutschland mit ihren Klamotten expandieren. Geile Sachen.

Jaaaa, ich liebe Oakley!!!!!

Falls dann mal ein Wintereinbruch kommt

Falls dann mal ein Wintereinbruch kommt

Nach Geschaefsschluss machen wir uns dann auf und bewundern die ganzen Pro's von den grossen Brand's bei ihrem Surftraining. Die sind aber ein wenig Faul oder die grosse Welle ist nicht so oft dabei. Jedenfalls treiben sie mehr auf ihren Brettern als zu surfen. Wir muessen uns dann auch sputen wenn wir heute noch auf unserem Koala Campingplatz ankommen wollen. Dany hat uns einen Campingplatz empfohlen wo Koala's in den Baeumen ueber einem sitzen. Das wollen wir uns natuerlich nicht entgehen lassen.

Da wo die Pro's nach der perfekten Welle suchen

Da wo die Pro's nach der perfekten Welle suchen

Great Ocean Road wir kommen

Great Ocean Road wir kommen

Ja und irgendwann sind wir dann auch "richtig" auf der Great Ocean Road. Berg rechts, Ocean links und wir mittendrin HAMMERGEIL!!! Leider daemmert es schon langsam und wir haben keine Ahnung wie weit dieser bloede Campingplatz noch ist. Wir entschliessen uns also morgen dieses Stueck nochmal zurueck zu fahren weil wir ansonsten das schoenste und aufregenste Stueck der GOR im dunkeln gefahren waeren. Und irgendwann, nachdem wir schon etwas unruhiger sind, erreichen wir dann auch den Campingplatz. Nina geht es leider nicht ganz so gut. Die Bronchities aus Deutschland meldet sich zurueck (Schüttelfrost auf nem Campingplatz ist schon was feines).

Am naechsten morgen erforschen wir erstmal alle Baeume und da sind sie tatsaechlich. Supersuess. Ich koennte sie so einpacken. Sitzen da und pennen einfach den ganzen Tag. Danach geht es noch etwas weiter den Berg hoch von wo man eine traumhafte Aussicht auf die Road und die Bucht hat und dann machen wir uns sozusagen auf den "Rueckweg".

Geniess die Sonne, lange bleibt sie nicht

Geniess die Sonne, lange bleibt sie nicht

Moechtest Du mein Freund sein?

Moechtest Du mein Freund sein?

Knutsch?

Knutsch?

Das Leben ist schon verdammt anstrengend

Das Leben ist schon verdammt anstrengend

Und ja Leute dieses Stueck ist wiklich eine Perle. Und wir koennen es zweimal fahren Juhu. Ploetzlich sehe ich meinen Wagen und ich koennte echt anfangen zu heulen. Was waer das geil bei diesem Wetter mit meinem Maexchen hier entlang zu flitzen. Aber man muss ja noch irgendwelche Traeume haben!

Wir fahren bis zum naechst groesseren Ort zurueck wo das schoene Stueck angefangen hat und suchen den im Reisefeuhrer empfohlenen Aussichtspunkt. Endlich entdecken wir ein Schild, parken und wandern los. Nur um dann 20 Minuten spaeter zu realisieren, dass wir mit unserem Schnucki auch bis zum Aussichtspunkt haetten fahren koennen. Aber ein wenig Bewegung tut ja bekanntlich gut. Ja da stehen wir dann also bei strahlendem Sonnenschein, schoen warm und in kurzen Sommerklamotten. Was haben wir fuer ein Glueck mit dem Wetter, sagen wir noch. Haetten wir zu dem Zeitpunkt gewusst in was fuer ein wetter wir an diesem Tag noch reinfahren werden, ich waer da geblieben. Wir machen uns dann aber auf den Weg, da wir zum Sonnenuntergang bei den 12 Aposteln sein wollen.

Die perfekte Aussicht

Die perfekte Aussicht

DAS ist uns

DAS ist uns

Desto weiter westlicher wir fahren desto schlechter wird das Wetter und desto mehr Klamotten ziehen wir an. Bis ich irgendwann wieder lange Hose, dicken Pullover, Jacke. Schal und Muetze trage. Von irgendwoher muss das Sprichwort "In Melbourne und Umgebung kann man alle vier Jahreszeiten an einem Tag haben" schliesslich kommen. Und wir haben an diesem Tag alles. Ausser Schnee. Aber ich glaub dann haetten wir auch unseren Gun aufeinmal leer getrunken!!! Der restliche Tag steht unter einem unguten Stern. Es regnet in Stroemen und sturemt wie bloed. Wir fahren also zum Cape Otway um da den Leutturm zu besuchen. Entschliessen uns aber, als sich das Wetter nicht bessert und die Eintritt verlangen, das ganze Ausfallen zu lassen. Nach dem Lunch geht es also weiter zum Canopy Walk Center. Dort gibt es dann die naechste Enttaeuschung. Die letzte Tour ist gerade vor 10 Minuten los. Nina das war echt nicht Dein Tag!

Nicht nur das die Eintritt verlangt haben, bei diesem absolut genielen Wetter hätten wir auch noch ewig lange zudem Leuchtturm wandern müssen. Wäre ja o.k. gewesen, aber nicht bei Sturm inkl. strömendem Regen.

Lunch bei Regen am Cape Otway. Hauptsache Mango

Lunch bei Regen am Cape Otway. Hauptsache Mango

Vor lauter Frust geht es ab zum naechsten Roadhaus Waffeln essen Und das war dann mal wieder Schicksal. Von dem Besitzer erfahren wir das der Canopy Walk shit ist und wir viel besser fuenf Minuten von hier einen Walk durch den Regenwald machen sollen. Umsonst! Das machen wir dann also auch, egal was fuer ein Wetter ist und egal wieviel es regnet. Dick eingepackt geht es also los und es ist fantastisch. Wir haben den ganzen Regenwald fuer uns, von ueberall tropft es von den Farnen und grossen Baeumen.

Neben dem ca. 300 Jahre alten Eukalyptus-Baum (war es doch, oder) kamen wir uns ziemlich klein vor.

5 Stunden spaeter!!!!!!!!!!

5 Stunden spaeter!!!!!!!!!!

Danach muessen wir richtig Gas geben. Der Sonnenuntergang ist nicht mehr weit und wir haben noch ein gutes Stueck bis zu den 12 Aposteln. Auf diesem Stueck begehe ich so ziemlich jede Geschwindigkeitsueberschreitung die man nur machen kann. Wie die kleinen Rennfahrer heizen wir Richtung Kueste. Und wir kommen keine Sekunde zu frueh an. Just in time mal wieder. 12 Aposteln wir sind da. Das hat schon was.

Just in Time

Just in Time

Eigentlich hatten wir vor gehabt auch den Sonnenaufgang bei den 12 Aposteln zu verbringen, aber Nina geht es echt Sch... Ihr geht es hundeelend und kann das meiste von diesem Tag leider nicht mitmachen. Nachdem wir alles zusammengepackt haben geht es zum Fruehstueck erstmal ab an die Klippen. Wenn man schonmal an so einer wunderschoenen Kueste ist muss man auch jede Sekunde ausnutzen. Und was gibt es besseres als ein fruehstueck mit dieser Aussicht.

Unser Fruehstuecksspot

Unser Fruehstuecksspot

Danach mache ich mich auf und besuche die 12 Aposteln bei wunderschoenem Sonnenschein aber verdammt viel Wind. Ich hab Probleme meine Kamera ruhig zu halten so windig ist es.

Biencjem flieg nicht weg

Biencjem flieg nicht weg

1A Brandung

1A Brandung

Der naechste Spot ist der Loch Ard Gorge und fuer mich das Highlight von den ganzen Spots die wir an diesem Tag besuchen. Klar sind die 12 Aposteln atemberaubend und man muss da gewesen sein, aber fuer mich hat der Loch Ard Gorge und Umgebung irgendwie mehr Flair. Ist weniger touristisch, mehr verwinkelt und hat ein paar einzigartige Aussichtspunkte. Ich verbringe also einige Zeit dort und kehre erst zum Camper zurueck als es wieder anfaengt zu regnen. Kennt ihr diese Tage wo man von einer Regenpause zur naechsten huepft? Ja so einen Tag haben wir heute. Jedes blaues Stueck Himmel wird ausgenutzt, jeder Sonnenstrahl sofort eingefangen.

Mein Highlight: Loch Ard Gorge

Mein Highlight: Loch Ard Gorge

Hier haette ich Tage verbringen koennen

Hier haette ich Tage verbringen koennen

Ist das was?

Ist das was?

Nach einem Lunchbreak besuchen wir gemeinsam The Arch und die London Bridge und so langsam faengt es an, dass ich mich auch unwohl und ein wenig kraenklich finde. Ich hoffe ich hab mich nicht angesteckt. Nachts bekomme ich dann Fieber!

Nachdem ich die ersten beiden Spots ausgelassen habe und Penicillin&Ibos gefuttert habe ging es mir ab da wieder besser-leider ging es ab hier Sabine ziemlich sch.....

The Arch

The Arch

London Bridge

London Bridge

Am naechsten Morgen geht es Nina etwas besser, dafuer fuehle ich mich hundeelend. Die ganze Nacht gefiebert, dreimal umgezogen weil alles pitschnass war und zum ersten mal das volle Programm von einem Husten in meinem Leben gehabt. Ich will einfach nur im Bett liegen bleiben. Da ich keine richtigen Medikamente fuer eine Bronchities hab und mein Brustkorb beim Atmen schmerzt entscheiden wir uns das naechste Krankenhaus aufzusuchen. Dort werden wir beide (Gruppenrabatt dann mit allem versorgt, was wir so brauchen und machen uns danach auf die Suche nach einem Campingplatz. Ausruhen ist angesagt.

Die naechste Nacht war nicht wirklich besser. Weiterhin hab ich Fieber und will nur im Bett bleiben. So verbringe ich den Tag dann auf der Rueckbank, dick eingepackt in Bettdecke und Kissen, und Nina heizt das ganze Stueck von GOR zur Fleuieu Peninsula, von wo wir nach Kangaroo Island uebersetzen wollen. Nachmittags, nach einem langen Tag fahren, ruft Nina von Victor Harbour aus die Faehre an, um dann zu erfahren, dass sie fuer morgen frueh ausgebucht sind. So ein shit. Morgen abend erst zu fahren lohnt kaum, dafuer ist die Faehre zu teuer. Unsere letzte Idee ist dann heute Nacht die letzte Faehre zu nehmen. Und es klappt. Wir bekommen noch einen Platz und heizen runter nach Cape Jervis. Die Faehre faehrt in 1,5 Stunden.

Ich wundere mich immer noch, dass wir keine Post von KEA mit Speed Tickets (ja, der Plural ist bewusst gewählt) bekommen haben Aber wir haben es geschafft 5 Minuten bevor die vorletzte Fähre fährt, anzukommen und haben sogar noch einen Platz bekommen. Ach ja....rückwärts auf ne Fähre fahren und nur auf den Einweiser achten zu dürfen (und nicht in die Spiegel oder zurück sehen zu dürfen) war echt hart

© Sabine Salcher, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.