Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Australien: 18. Back to Darwin

Tag 154 bis 159 Sonntag bis Freitag 28. September bis 03. Oktober 2008
Tag 60 bis 65 Australien

Well, da simmer also wieder zurueck in Darwin, einer "Stadt" die mir beim letzten mal, vor zwei Monaten eigentlich gar nicht gefallen hat (natuerlich bis auf den Sunset Market) und wo ich auch nicht gedacht habe noch mal zurueck zu kommen. Das beste war meine Ma, die mich als sie von meinen Plaenen erfahren hat, nochmal nach Darwin zurueck zu kommen meinte "Wie da warste doch schon???" Jaaaaaa Ma ich weiss! Wenn ich vorher gewusst haette, das ich nicht wie gaplant 2 Monate sondern 8!!! Monate in Ozzi bleibe, dann waer auch alles anders gekommen. Aber wann weiss man schon im Leben was noch so alles passiert. Nicht umsonst heisst es "Das Leben ist eine Pralinenschachel. Man weiss nie was man bekommt."

Total bepackt komme ich also in meinem, diesmal vorreservierten Hostel an und als ich mich auf den Weg zu meinem Zimmer mache strahlt mich eine total nette Gruppe an und zwei Minuten spaeter sitze ich dazwischen. Genau der perfekte Empfang fuer meine etwas depressive Seele. Ich verbringe also den restlichen Abend mit Tom & Co. zuerst bei ein paar Bierchen (nein ich nicht, ich darf ja noch mein zweites Antibiotika geniessen) im Hosel und dann beim spaeeren Sunset Market. Juhu, ein zweites mal

Am naechsten Morgen mache ich mich dann also auf die Suche nach einem Lift bzw. alternativ nach einer Tour. Und da wird mir dann einfach nur schlecht. Die Touren nach WA ueber die Kimberleys sind dermassen teuer, in meiner aktuellen finanziellen Situation einfach nicht zu bezahlen. Ich kann nur beten, dass ich einen Lift finde. Sogar dieser bloede Greyhound Bus ist unverschaemt teuer. Aber selbstverstaendlich laesst mich auch dieses mal mein Schutzengel nicht allein. Ich finde vier verschiedene Liftangebote. Zwei kann ich erreichen. Eine Franzoesin mit der ich mich morgen treffen will und einen deutschen. Ebenfalls fuer morgen geplant. Die anderen sind nicht erreichbar bzw. wollen einen Boy haben, da sonst 3 Maedels im Auto sind. Den restlichen Tag verbringe ich dann mit Lesen, chillen und versuchen wieder gesund zu werden.

Nachdem ich morgens schoen ausgeschlafen habe und ein wenig durch Darwin gebummelt bin meldet sich nachmitags Severine, die Franzoesin. 10 Minuen spaeter trefen wir uns und es ist sofort Liebe auf den ersten Blick. Wir verstehen uns auf Anhieb super und haben einen sehr aehnlichen Plan wie wir unsere naechsten Wochen verbringen wollen. Nachdem ich irgendwann ein wenig meine Nervosiaet ablege (ich komm mir ein wenig wie bei einem Vorstellungsgespraech vor "Bitte, bitte nimm mich mit nach WA!!!" sagt Severine "Nee, das steht schon fest, Dich nehm ich auf jeden Fall mit!" Mir fallen ganze Mountains von den Schultern. Juhu, ich hab ein neues zu Hause gefunden Wir quatschen also noch ein wenig und irgendwann mache ich mich dann zurueck zum Hostel. Kochen ist angesagt. Wenn ihr mich hier sehen koenntet. Sabine mit den zwei linken Haenden beim Kochen hat doch tatsaechlich gelernt mehr als nur zu ueberleben sondern sogar etwas zu schaffen was man tasaechlich ein Dinner nennen koennte. Man waechst mit seinen Aufgaben. Abends treffe ich mich dann noch mit dem Deutschen, wobei ich mir da sofort 20 Jahre aelter vorkomme. Wie seine Mutter. 19 Jahre alt und sooooooooooooo jung vom Verhalten. Wir sagen allerdings das wir in Kontakt bleiben. Wenn ich da gewusst haette was er noch fuer ein Theater macht, als ich ihm absage.

Mittwochs verbringe ich dann den Tag im Australischen Museum von Darwin. Super interessant und total empfehlenswet nur leider ist es da dermassen kalt, das ich am naechsten Tag mit Halsschmerzen wach werde. Die naechste Runde Krankheit. Ich komme mir vor, als wenn ich bei den Erkaeltungen & Co. dreimal HIER geschrien hab.

Donnerstags treffen wir uns dann alle zum grossen Einkauen und zu meiner Ueberraschung sind wir zu fuenft!!! Severine- France, Gayoung-Japan, Kristina- Kanada und unser Hahn im Korb David- Spain oder besser gesagt Catalonia. Eine geniale Gruppe und verstehen uns von der ersten Sekunde an. Und vorallem kein anderer Deutscher. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ich mittlerweil deutsche meide, weil man wieder sein Englisch vernachlaessigt und es in internationalen Gruppen immer am besten ist. Zuviele von der gleichen Nation is immer Mist.

Nachdem wir also brav fuer unsere ersten Tage alles eingekauft haben verabschieden wir uns und ich verabrede mich mit Severine fuer den Abend um auf Didgeridoo Suche zu gehen. So treffe ich mich also spaeter mit ihr und unserem persoenlichen exlusiv Berater, einem Australier, der in einem Didgeridoo Shop arbeitet und uns dabei helfen moechte, das fuer unseren Mund richtige Didge zu finden.

So verbringen wir dann also die naechsten Stunden damit in die Welt der australischen Urtoene zu tauchen und ich im besonderen damit ueberhaupt einen Ton aus diesem verdammten Ding zu bringen. Severine hat schon einige Uebung aber ich versuche verzweifelt den Mund so zu formen und so zu atmen wie es mir mein neuer Meister versucht beizubringen. Ich scheine ein fast hoffnungsloser Fall zu sein und ueberlege schon ob ich ueberhaupt das Geld von ca. 160$ investieren sollte (wenn man meine Finanzlage bedenkt). Lohnt sich ein Didge nur so als Dekogegenstand an der Wand??? (ja)

Mein Ehrgeiz wird dann jedoch geweckt als mir unser Didgeteacher sagt, dass mein Problem im Leben ist zu entspannen. Warum weiss dieser Mann, der mich seit 3 Stunden kennt, sowas??? Na warte! Diesem bloeden Didge werde ich's noch zeigen. Und kaufe es! Fuer genau 140$, da heute 10% off ist. Mein ganz persoenlicher Mount Everest den ich mit diesem Kauf besteige. Und ich kann euch sagen, ein wahres Schaetzchen hab ich da erstanden. Voellig plain und unschuldig. Ohne diesen ganzen bloeden Touristenmalereien, wo man sich jedesmal fragt "Wer findet so etwas schoen und kauft es?" Ich habe dann mal wieder das Glueck der Unschuldigen. Unser Didgemeister ist nicht nur ein Verkaeufer und Teacher sondern auch noch ein Kuenstler. Und so kommt es dann, dass ich mir mein ganz persoenliches und einmaliges Design wuenschen darf. Schlicht, aesthetisch und klassisch.

Mein neues Baby wird bepinselt

Mein neues Baby wird bepinselt

Unser geduldiger Berater und mein persoenlicher Kuenstler

Unser geduldiger Berater und mein persoenlicher Kuenstler

Ich bin dermassen Stolz auf meinen neuen Begleiter, dass ich ihn nur schwer bei Severine im Auto lassen moechte, aber mittlerweile ist es schon 22:00 Uhr, um mein Bett rum is das reinste Chaos (ja soooooooo organisiert bin ich nicht mehr) und ich muss irgendwie noch alles in mein Backack bekommen. Das wird die naechsten Stunden noch in Anspruch nehmen. DAS ist der Plan. Und wisst ihr noch wie das hier in Australien mit Plaenen ist? Ja genau. Sie werden ueber den Haufen geworfen. Nachdem ich mich von Severine verabschiedet hab und im Hosel ankomme erwartet mich Tom (aus Estonia) und Ann Marie (aus UK) schon mit einem kalten Bier. Und da ich ja heute meinen letzten Abend hier hab (und kein Antibiotika mehr nehme) muss der natuerlich noch begossen werden. Naja bei einem Bier bleibt es dann nicht und Tom meint dann irgendwann dass wir ja auf jeden Fall heute noch Party machen muessen bevor ich abhau. Tom ist also "in", Ann Marie auch und ich??? Auch Wir haben einen der genialsten Naechte ueberhaupt und ich gehe dann just in time zu meinem Hostel zurueck um noch schnell zu duschen und meine Sachen zu packen Komme also frueh zurueck! Knie muessen schlisslich gepflegt werden, nee Nina

© Sabine Salcher, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.