Wenn nicht jetzt wann dann

Reisezeit: April 2008 - September 2009  |  von Sabine Salcher

Australien: 4. Cape Tribulation Tour

Tag 107 bis 114 Dienstag bis Dienstag 12. August bis 19. August 2008
Tag 13 bis 20 Australien

Da ich vor unserer Abreise noch einiges zu erledigen habe, checke ich bereits frueh aus und lasse meine Sachen im Hostel zurueck. Teele und Robert picken mich dann spaeter inklusive meines Backpacks beim Coles auf. So schreibe ich also vormittags meine letzten Mails und Eintraege in meinem Blog und treffe mich dann mit den beiden zum Grosseinkauf. Sehr Abwechslungsreich wird es nicht. Sandwichs zu Mittag und Instant Noodles zum Abendessen. Das fuer 7 Tage, zur Auflockerung einmal Dosenravioli. Das wird wohl meine guenstigeste Woche ueberhaupt. Insgesamt geben wir 88$ fuer 3 Personen und 7 Tage aus. Allerdings nochmal 90$ fuer Alkohol! Meine Verteilung waer da etwas anders gewesen, aber nun gut ich bin fuer alles offen. Nachdem wir alles verstaut haben geht es endlich los. Ich kann es gar nicht abwarten, meine erste Tour mit einem 4WD Car. Juhu!!!!!! In Port Douglas machen wir nur kurz fuer Lunch halt. Ansonsten lockt uns da nicht so viel hin. Nur grosse Villen und Ferienanlagen. Boring!!!

Der Einkauf fuer eine Woche und 3 Personen. Ohne Alkohol!

Der Einkauf fuer eine Woche und 3 Personen. Ohne Alkohol!

Schon sehr viel interessanter wird da der Kuestenabschnitt von Port Douglas hoch nach Cape Tribulation. Die Strasse fuehrt direkt entland der Kueste und die Aussicht die wir teilweise geniessen koennen nimmt einem den Atem. Kann die Great Ocean Road noch schoener sein? Robert, der bereits da war, sagt Cape Tribulation gefalle ihm besser. Und ich muss schon sagen. Die Straende sind einsam, verlassen und kilometerlang (was eigentlich sonst nicht meine Fall ist), aber hier stimmt irgendwie alles.

Die ersten Straende auf dem Weg nach Cape Tribulation. Hammergeil.

Die ersten Straende auf dem Weg nach Cape Tribulation. Hammergeil.

Als kleine Zwischeneinlage besuchen wir den Mossmann Gorge und vertreten unsere Fuesse ein wenig. Den ganzen Tag sitzen ist ja nicht so gut.

Stille Wasser sind tief...

Stille Wasser sind tief...

Wir fahren immer weiter noerdlich, ueberqueren irgendwann den Fluss zum Cape Tribulation NP und machen uns auf die Suche nach einer Uebernachtungsmoeglichkeit. Bei einem Roadhouse halten wir kurz an und fragen einfach mal bloed: Kann man hier irgendwo umsonst campen? Wir bekommen soviele Moeglichkeiten genannt. Der Wahnsinn. In Deutschland wuerde jeder patzig antworten "Was glaubt ihr denn wofuer es Campingplaetze gibt". Aber in OZ ist das anders. So entscheiden wir uns also fuer die sicherste Moeglichkeit (nicht am Wasser, aufgrund der nicht ganz zu unterschaetzenden Saltwatercrocs), direkt neben einem alten Wassertank. Von der Strasse schwer einsehbar und ohne Umweg erreichbar. Hier schlagen wir also unser Zelt auf (was bin ich froh, dass Robert mir sein Bett im Wagen ueberlaesst) und fangen an zu kochen. Oder besser gesagt Wasser heiss machen. Aber die noodles sind gar nicht mal so schlecht. Und was heisses ist gut. Wir quatschen noch einige Stunden und dann verbringe ich meine erste Nacht mit Teele im 4 WD Car

Die Nacht war ueberraschend gut. Bis auf die Muecken, die sich anscheinend nur auf mich konzentrieren. Wir entschliessen uns das Fruehstueck zu verschieben und packen erstmal unsere Sachen zusammen. Dann geht es ab zum Strand, wohl einer der schoensten Fruehstuecksplatze. Schneeweisser Sand, Regenwald im Ruecken und den Ozean vor einem. Was will man mehr?

Da haben wir morgens gefreuhstueckt.

Da haben wir morgens gefreuhstueckt.

Nach einem etwas versandeten Fruehstueck (der Wind pfeift doch ganz ordentlich) geht es frisch gestaerkt zu den ersten Walks. So verbringen wir den gesamten Tag damit verschiedene Walks durch den Regenwald zu machen und ein Mittagsschlaefchen nach einem leckeren Lunch am Strand zu halten. Robert meldet sich fuer einen Nightwalk an und Teele und ich entscheiden sich die Tiere von der Ferne aus zu geniessen. Ausserdem hatte ich ja schon einen Nightwalk in Malaysia. Nach einem Abendspaziergang am Strand, immer weit genug von der Edge weg, schlagen wir unsere Zelte wieder an der gleichen Stelle wie letzte Nacht auf.

Auf einem unserer Boardwalks mitten in den Mangroven

Auf einem unserer Boardwalks mitten in den Mangroven

Wir essen gemeinsam zu Abend und dann macht Robert sich auf zu seinem Nightwalk. Mit dem Wagen!!! Teele und ich halten es genau 30 Minuten alleine im Stockdunklen mit den ganzen ungewohnten raschelnden Geraeuschen draussen aus. Die restlichen Stunden warten wir dann im Zelt auf Robert und schauen ungefaehr alle 15 Minuten auf die Uhr. Die totalen Angsthasen. Was sind wir froh als wir endlich das Wagengeraeusch hoeren. Im Zelt schlafen waer jedenfalls nichts fuer uns.

Unser Campingspot fuer die ersten beiden Naechte. Instant noodles ich komme

Unser Campingspot fuer die ersten beiden Naechte. Instant noodles ich komme

Die Mueckenstiche treiben mich noch in den Wahnsinn. Warum werde nur ich attackiert und vorallem wie? Ich habe jede Nacht lange Sachen an, da es doch ein wenig frischer ist. Trotzdem bin ich jeden Morgen mit neuen Stichen gesegnet. Und sie jucken wie Sau. Robert meinte schon aus Spass vielleicht sind es ja Bedbucks. Haha. Super toll. Nachdem wir gefruehstueckt und alles gepackt haben geht es auf zu unserer grossen Mission: einen vierstunden Walk hoch zum Mt. Sorrow. Ueberall, im Lonely Planet, Visitor Center, am Anfang vom Walk und alle die wir so treffen sagen, dass man diesen Walk nur mit sehr guter Fitness machen soll. HAHA. Sehr guter Fitness. Bei Robert kann man vielleicht von sehr guter Fitness reden, aber bei Teele oder gar mir!!!!!!! Wir entschliessen uns es einfach zu versuchen und wenn es wirklich nicht geht kann man ja umkehren. So starten wir also mit genuegend Wasser und Proviant. Und bereits nach 15 Minuten koennte ich zum Massenmoerder mutieren. Es geht nur Steil bergauf. Meine Waden brennen und ich hasse meine Kamera. Alleine die wiegt wahrscheinlich 2 kg. Dazu noch Wasser und Essen. Zuviel Gewicht. Aber da ist dieses kleine Maennchen das mich nicht abbrechen laesst. Zu diesem Zeitpunkt denke ich, dass ich auf jeden Fall eine Stunde laufen moechte. Egal was kommt. Und dann wieder zurueck. Nach dem ersten harten Stueck wird es ein wenig angenehmer. Hoch, runter, flach. Allerdings denke ich mir jedesmal "Was ich hier gerade runter laufe musss ich auch wieder hoch!" Nach einer Stunde denke ich mir dann "Ach komm noch ein kleines Stueck" und nachdem uns irgendwann andere Leute entgegen kommen und mir sagen es waer nur noch 45 Minuten bis zum Top, ja da packt mich dann der Ehrgeiz. Diese bleoden 45 Minuten schaffst du jetzt auch noch!!! Am Ende sind es SEHR lange 1,5 Stunden. Der letzte Kilometer geht nur noch so steil bergauf, dass man sich ueberall festhalten muss um nicht runterzurutschen. Alle 10 Minuten muss ich eine Pause machen. Ich hasse es. Das einzige was mich vorrantreibt sind die mir entgegen kommenden Leute die einen schon fast anfeuern. "Nur noch 20 Minuten!!!!!" Das hat mir der andere vor 10 Minuten auch schon gesagt!!! Irgendwann, nachdem ich es schon fast nicht mehr glauben kann, erreiche ich mit einiger Verspaetung den Top und das fuehlt sich einfach nur GEIL an. Ich habs geschafft und die Aussicht belohnt fuer jeden Meter. Leider ist es nur abartig windig und entsprechend kalt. Total durchgeschwitzt, aber happy geniesse ich also die Aussicht mit Teele und Robert, entschliessen uns aber nicht allzu lange zu bleiben. Sonst lieg ich morgen mit Lungenentzuendung im Bett.

Ich bin dreitausend Tode auf dem Weg zu diesem Foto gestorben, aber wenn man's dann geschafft hat.

Ich bin dreitausend Tode auf dem Weg zu diesem Foto gestorben, aber wenn man's dann geschafft hat.

DER Abstieg... das kommt auf den Fotos nie rueber!

DER Abstieg... das kommt auf den Fotos nie rueber!

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwar die Erfahrung gemacht, dass auch ein Abstieg anstrengend ist, aber was mich hier erwartet uebertrifft alles. Bereits nach 10 Minuten zittern meine Beine dermassen, dass ich zwischendurch echt denke, was machst du denn wenn du nicht mehr weitergehen kannst. Die Schmerzen in meinen Knien werden mit jedem Schritt schlimmer und zwischendurch rutsche ich mehr den steilen Berg runter als alles andere. Teele und Robert sind mal wieder auf und davon. Also mache ich genau wie beim Aufstieg immer wieder Pausen um meine Beine zu beruhigen. Dieser Walk bringt mich an meine koerperlichen Grenzen. Irgendwann will ich einfach nur noch ankommen und die mich die naechsten Tage nicht mehr bewegen. Zum Glueck treffe ich unterwegs immer wieder ein paar Leute die mich durch ein wenig quatschen ablenken. Diesmal bin ich diejenige, die anfeuert und angiebt wie weit es noch ist. Den Vogel schiesst ein junges deutsches Maedel ab. Allein unterwegs und mit einfachen Turnschuhen ausgestattet fragt sie mich total verzweifelt wie weit es denn noch waer und ob ich was Wasser fuer sie haette. Sie haellt mir ihre 600ml Flasche!!! Wie naiv und bloed muss man sein einen anstrengenden 4 Stunden Marsch mit 600ml Wasser zu starten??? Sie hat noch nciht mal Halbzeit zu diesem Zeitpunkt!! Weiter unten treffe ich dann einen Israeli, den ich sowohl am Parkplatz als auch weiter oben getroffen habe. Er laeuft mir entgegen und fragt mich ob ich hoch laufe? Nein, runter wir haben uns doch schon zweimal getroffen, antworte ich. Er ist jedoch der Meinung ich wuerde hoch laufen. Gemeinsam machen wir uns also auf dem Weg zum Parkplatz. Und haben nach weiteren 3 Minuten absolut keine Ahnung mehr wo wir hin muessen. Wir gehen in die eine Richtung, dann in die andere Richtung und alles scheint irgendwie fremd. Ich bin dermassen muede, ich hab nicht die Kraft jetzt auch noch stundenlang Umwege zu gehen und den richtigen Weg zu suchen. Vorallem verstehe ich nicht wie das passieren konnte. Ueberall sind kleine Stofffetzen an den Bueschen und Baeumen, so dass ich auf dem Hinweg schon gescherzt habe, wie bloed man sein muss um sich hier zu verlaufen. Ja irgendwie geht es anscheinend. Nach ewig langem hin- und hergelaufe wissen wir auf einmal wieder wo wir sind und wo wir hin muessen. Und kurze Zeit spaeter kommt uns auch der Freund von meinem Begleiter entgegen, der ihn schon die ganze Zeit gesucht hat. Am Parkplatz machen sich schon alle Sorgen wo wir denn bleiben. Nach einer weiteren Ewigkeit erreichen wir dann endlich den Wagen. Ich kann euch gar nicht sagen wie froh ich bin die anderen zu sehen und zu wissen "heute muss ich nicht mehr laufen"

Gibt es etwas schoeneres als einsame Straende?

Gibt es etwas schoeneres als einsame Straende?

Wer hat die Kokosnuss?

Wer hat die Kokosnuss?

Nachdem ich schnell meinen Lunch verschlungen habe und den anderen leider einen Korb geben mussten, auf unsere Wanderung einen trinken zu gehen, machen wir uns auf Richtung Cooktown. Wir haben noch 120km vor uns. Klingt nicht soviel, sind aber 4WD-Roads und das kann auch schonmal 4-5 Stunden dauern. Meine erste 4WD Road! Der Anfang ist noch ganz easy und ich bin schon fast ein wenig enttaeuscht, aber dann erreichen wir unseren ersten Fluss. Der Hammer, sag ich Euch. Ich will mehr ...und jeder Fluss ist wie ein Spielplatz. Die Landschaft durch die wir fahren setzt noch einen oebn drauf. Was bin ich forh, dass ich das alles erleben darf. Nach etlichen Stunden kommen wir dann in Cooktown an und machen uns, nachdem wir unsere Vorraete etwas aufgefuellt haben auf die Suche nach einer Uebernachtungsmoeglichkeit. Diesmal hilft uns ein Maedel von der Tankstelle wieter und verraet uns die kostenlosen Moeglichkeiten.

An diesem Abend feiern wir unseren erfolgreichen Tag mit einigem Alkohol und nie waren noodles besser...

Unsere Amy hat uns brav durch jeden noch so tiefen Fluss gebracht.

Unsere Amy hat uns brav durch jeden noch so tiefen Fluss gebracht.

Am naechsten Morgen fuehlen wir uns wie bei "Lord of the Flies". Wir haben neben einer Art Muellkippe uebernachtet und die ganzen Fliegen freuen sich sehr ueber unsere Anwesenheit. Entsprechend schnell fruehstuecken wir und ergreifen die Flucht. Wir nehmen jedoch nicht den gleichen Weg, sondern versuchen die kuerzere Variante. Wie ihr vielleicht wisst ist die kuerzeste Variante nicht unbedingt immer die beste. So kommt es also, dass wir mit relativ wenig Schwung versuchen einen verhaeltnissmaessig grossen Erdhuegel zu erklimmen. Ja und da streikt unser treues 4WD Car dann. Und bleibt mitten auf dem Erdhuegel stecken. Es geht weder vor noch zurueck, die vorderen Raeder haengen komplett in der Luft und die hinteren graben sich mit jedem Versuch nur noch tiefer in die Erde. Ohne fremde Hilfe geht jetzt gar nichts mehr. Kurze Zeit spaeter kommt Robert sowohl mit einer langen Leine als auch mit Hilfe in Form von einem Farmer mit seinem 4WD Car zurueck. Beim ersten Versuch passiert absolut gar nichts, bis auf das die Leine reisst!!! Alles schoen auf Video festgehalten. Der zweite Versuch ist dann schon erfolgreicher und schwups sind wir wieder frei. Zum Glueck ist nichts weiter passiert, so dass wir beruhight weiter fahren koennen.

Unsere Amy will nicht mehr weiter reiten...

Unsere Amy will nicht mehr weiter reiten...

Aufgebockt

Aufgebockt

Nach diesem Schrecken ist unsere Mittagsbeschaeftigung genau das Richtige. Auf dem Weg Richtung Lakefield NP kommen wir an einem Roadhouse mit Campgrounds und einem See vorbei wo man schwimmen kann. Robert und ich sind im Paradies. Ich glaub mir waer es egal wie kalt dieses Wasser jetzt ist, hauptsache rein und danach ein wenig sauberer fuehlen. Teele dagegen kann sich nicht ueberwinden. Dafuer bleiben Robert und ich doppelt lange drin und geniessen das kuehle nass

Unsere einzige Dusche in 7 Tagen. Ihr koennt euch nicht vorstellen wie wir dieses Wasser am vierten Tag genossen haben.

Unsere einzige Dusche in 7 Tagen. Ihr koennt euch nicht vorstellen wie wir dieses Wasser am vierten Tag genossen haben.

Vorfreude ist doch die beste Freude.

Vorfreude ist doch die beste Freude.

Nach einem kurzen asphaltierten Stueck geht es wieder auf die Funpiste: die naechste 4WD Road in Richtung Lakefield NP. Angeblich soll die Tierwelt dort unuebertrefflich sein. Und diese Strasse hat es echt wieder in sich. Zwischendurch machen wir ein kleines Fotoshooting, stoppen fuer Lunch an einem Fluss und kommen dann irgendwann am spaeten Nachmittag im Lakefield NP an.

Ich werde hier noch zum Sportfotografen...

Ich werde hier noch zum Sportfotografen...

Lunchplatz im Lakefield NP. Essen geht immer und ueberall.

Lunchplatz im Lakefield NP. Essen geht immer und ueberall.

Wir entschliessen uns hier die Nacht zu verbringen und dann aber nicht weiter noerdlich zu fahren sondern morgen so langsam den Heimweg anzutreten. Nachdem wir brav unsere NP Uebernachtungsgebuehr bezahlt haben fahren wir zu unsrem einsamen Campground, direkt neben einem Wasserloch. Teele und Robert sind nach wie vor geil darauf endlich Crocs zu sehen, aber auch an diesem Abend werden sie enttaeuscht. Dafuer sehen wir eine Wildschweinfamily, die um das Wasserloch rumwandert. Und ich werde in der Nacht von 50 Mueckenstichen an jedem Oberschenkel beglueckt. Den ganzen Abend wunder ich mich warum meine Oberschenkel unter der langen Hose und Decke!! so jucken.

Chillen bei Sonnenuntergang und Didgeridoo Musik im Lakefield NP - Crocs haben wir leider (oder zum Glueck, je nachdem wie man es sehen will) nicht gesehen

Chillen bei Sonnenuntergang und Didgeridoo Musik im Lakefield NP - Crocs haben wir leider (oder zum Glueck, je nachdem wie man es sehen will) nicht gesehen

Am naechsten morgen weiss ich es. Ich hab noch nie solche Schwellungen gesehen! Wenn das weiter so ist in OZ, dann ist das nicht mein Land! Nach einem langen und entspannten Fruehstueck packen wir so langsam zusammen und machen uns auf in den Sueden. Wir verbringen den Tag hauptsaechlich mit fahren, halten fuer unseren obligatorischen Lunchbreak irgendwo am Strassenrand und kommen dann Abends in Daintree an. Wir koennen nicht nach Cairns zurueck ohne Saltwatercrocs gesehen zu haben, so dass wir doch nochmal hier halt machen und uns nach den Bootstouren erkundigen, wo man angeblich garantiert Crocs sieht. Von wegen Cape Tribulation und Lakefield NP die Gebiete mit der hoechsten Tierdichte. Da hab ich bisher ueberall mehr gesehen und gehoert als dort. Wir buchen also unsere Bootstour fuer morgen frueh und campen auf dem Gruenstreifen direkt hinterm Strand.

Als ich morgens die Augen oeffne blicke ich auf den Pazifischen Ozean. Ist das was? Palmen vor der Nase, das Meerrauschen und wie immer Sonne. Bevor die anderen aufstehen mache ich erstmal einen Strandspaziergang. Menschenleer. Nur ich. Mmmmhhhhhhhhhhh. Eine besondere Atmosphaere. Spaeter stoesst Teele zu mir und wir wollen hier eigentlich gar nicht weg.

Auf diesen Strand habe ich morgens beim Augenaufschlagen geschaut

Auf diesen Strand habe ich morgens beim Augenaufschlagen geschaut

Allerdings rufen die Crocs, so dass wir fruehstuecken und uns dann ins Abendteuer stuerzen. Und tatsaechlich. Sie haben nicht zuviel versprochen. Bereits nach 2 Minuten sehen wir die ersten Crocs. In allen moeglichen groessen und Positionen. In der Sonne liegens oder schwimmend. Wachend oder schlafend. Sehr beeindruckend. Und wir sind ganz nah dran. Dank meiner Cam sogar noch etwas naeher Nachdem wir unsere Gier nach Crocs gestillt haben machen wir uns auf Richtung Kuranda. Dort wollen wir die kommende Nacht verbringen bevor es morgen xzurueck nach Cairns geht. Ein weiterer Nachmittag vergeht also mit fahren, traumhaften Aussichten und Musik hoeren, bevor wir vor Sonnenuntergang in Kuranda ankommen. Unterhalb von der Seilbahn schlagen wir unsere Zelte auf und verbringen unseren letzten Abend mit Geraeusche lauschen, noodles essen und quatschen.

Aus sicherer Entfernung und sicherem Boot haben wir sie dann doch noch beobachten koennen.

Aus sicherer Entfernung und sicherem Boot haben wir sie dann doch noch beobachten koennen.

Ein wenig traurig bin ich schon, dass heute unser letzter Tag ist. Mittlerweile sind wir ein so eingespieltes Team, jeder weiss genau was er zu tun hat und wo was hinkommt. Aber auf der anderen Seite freu ich mich auf mein eigenes normales Bett und ganz besonders auf eine heisse Dusche. Nach einer Woche wieder duschen... Abgesehen von dem schwimmen haben wir nur etwas Wasser beim Zaehne putzen gesehen. Katzenwaesche waer luxus gewesen. Wir fruehstuecken also, besichtigen ein wenig Kuranda, was eher was fuer normale Touris ist. Schon ganz nett, ein paar suesse Geschaefte, aber ansonsten Souveniers rauf und runter und vorallem ueberteuert. Bevor es nach Cairns geht schauen wir uns noch einen Wasserfall an, der allerdings aufgrund der Trockenzeit nur wenig Wasser fuehrt und entsprechend nicht so beeindruckend ist.

Guten morgen

Guten morgen

Nachmittags erreichen wir dann das Hostel und gehen zu allererst gaaaaaaaaaaaaaaaanz lange duschen. Da wir eh noch auf einchecken warten muessen haben wir genuegend Zeit eine extra lange Dusche zu nehmen. Und ich muss sagen, das war die bisher beste Dusche in meinem Leben. Dann organisier ich ein wenig meinen ganzen Kram und gehe frueh zu Bett.

Heute ist einer dieser Organisationstage. Mein Tag beginnt damit, dass ich mich auf die Suche nach einer schoenen Whitsunday Island Tour mache, da das mein naechster Trip ist. Gefolgt von der Fraser Island Tour. N der Ostkueste muss man echt ueberall bluten und eine Tour machen. Mein Budget wird ganz schoen strapaziert. Nach langem hin und her entscheide ich mich fuer eine dreitages Tour auf der Enid von Donnerstag bis Samstag. Es haette mich zwar auch gereizt mal so einen Racer zu segeln, aber das sind meistens die Partyboote mit den 19jaehrigen Abiturienten. Das muss dann doch nicht sein. Und Fraser ist von Rainbow Beach aus geplant. Desweiteren hab ich mich dann doch fuer ein Greyhound Ticket bis nach Sydney entschieden. Da ich mich heute von Teele und Robert verabschiede, sprich wieder allein und ohne Auto unterwegs bin ist das die einfachste Moeglichkeit. Ausserdem hab ich leider nicht sooo viel Ziet fuer die Ostkueste um mich jedesmal nach einem Lift umzusehen. Also geh ich den klassischen Weg.

Den restlichen Tag verbringe ich damit nach einem neuem und diesmal vernuenftigen Rucksack auf die Suche zu gehen. Und wie wir Frauen das immer so machen kauft man natuerlich nicht den ersten den man sieht und eigentlich fuer gut befindet. Es koennte ja noch einen besseren oder vielleicht guenstigeren geben. So ziehe ich also von einem Geschaeft zum naechsten, bon mir total unschluessig welche Variante denn jetzt die beste ist und gehe nach 2 Stunden in den ersten Laden zurueck um mir dort den Rucksack zu kaufen. Leider wird gerade in dem Moment wo ich den Laden betrete genau dieser verkauft und selbstverstaendlich war dies das letzte Modell. Murphys Law sagt der Verkaeufer nur. Ich entscheide mich daraufhin Geld zu sparen, mir hier jetzt nur eine ganz einfache und guenstige Variante zu kaufen, mit der ich die naechsten Wochen leben kann und mir dann von Nina in 3 Wochen meinen Fahrradrucksack, den ich nie grossartig gebraucht habe, mitbringen zu lassen. So kommt das teure Teil wenigstens auch noch zum Einsatz. Aber das teuer nicht immer gleich gut bedeutet hab ich ja mit meinem bisherigen Rucksack gelernt. 90Euro fuer ein wasserdichtes bzw. wasserabweisendes Teil von Salewa, wo dann nach 4 Wochen Einsatz die Naehte am Reisverschluss aufreissen. Liebes Salewa-Team, ihr verkauft Sch... Vielleicht in einer Vitrine ganz schoen, aber fuer einen Outdoor Einsatz geschweige denn Backpacking (um die Welt) voellig ungeeignet und schlecht verarbeitet. Seitdem ich unterwegs bin, sprich fast 4 Monate, hab ich mich nur ueber dieses Teil geaegert und es gibt nichts befreienderes als ich den Rucksack Abends in die Muelltonne schmeisse. Nie mehr Salewa!!! So das musste ich mal loswerden.

Nachdem alles organisiert ist, die letzten emails geschrieben sind und mein Backpack gepackt ist machen wir uns auf Richtung City. Heute Abend ist Partymachen angesagt. Und es wird so spaet, dass ich mir die Kosten fuer das Hostel auch haette sparen koennen. Die zwei Stunden Schlaf haben es dann auch nicht gebracht.

© Sabine Salcher, 2008
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wieviele Chancen braucht der Mensch um sich seinen Traum zu erfüllen? Bei mir sind aller guten Dinge drei. Ende April geht es los. In 9 Monaten allein um die Welt. Im Gepäck die eigene Courage und die ungestillte Lust mittendrin statt nur dabei zu sein
Details:
Aufbruch: 28.04.2008
Dauer: 17 Monate
Heimkehr: 18.09.2009
Reiseziele: Vietnam
Thailand
Laos
Kambodscha
Malaysia
Indonesien
Australien
Der Autor
 
Sabine Salcher berichtet seit 16 Jahren auf umdiewelt.