Über Indien zu den hohen Bergen in Nepal und zurück!

Reisezeit: März - August 2009  |  von Jan Schäfer

In den Bergen von Uttaranchal

Tja wie soll ich nur anfangen...

Schon in Agra haben wir beschlossen, in eine Kommune zu gehen. Und so gings los. Nur Rahel, Robin, ich und ein Stueck Papier auf dem 3 Ortsnahmen standen.

Der Weg nach Haldwani

Ich beginne mit dem Abendteuer wo ich im letzten Kapitel aufgehoert habe. In Delhi.
An diesem ungemuetlich kalten und verregneten Abend an der Old Delhi Railwaystation. Mit Sack und Pack standen wir drei mal wieder an einem Bahnsteig, wo wir uns nicht so ganz sicher waren, wo denn unser Zug ankommen wuerde, denn das wird in Indien anscheinend immer spontan entschieden, wenn der Zug in den Bahnhof einfaehrt.
Neben uns quollen die Ratten aus den Loechern im Bahnhofsboden.

leider unscharf aber wahr: die Ratten quollen wirklich aus allen Loechern

leider unscharf aber wahr: die Ratten quollen wirklich aus allen Loechern

Der Zug fuhr dann zum Glueck auf dem Gleis an der anderen Seite des Bahnsteiges.
Wir hatten AC 3 gebucht. Quasi die Luxus-Sleeper-Class. Es war zwar der selbe Wagonaufbau wie im Sleeper, doch mit Fenstern (das heisst keine Muecken!), extra Decken, Kopfkissen und sogar ohne Schaben. Welch Luxus!

Da der Zug (wie hier fast immer) ein bisschen Verspaetung hatte, fragten wir extra nochmal den Schaffner, wann denn der Zug in Haldwani (nicht mit Haridwar verwechseln) sein wurde. Der Schaffner erzaehlte uns, dass der Zug etwa um zwanzig nach 6 in Haldwani ankommen muesste. Somit habe ich den Wecker auf 20 vor 6 gestellt.
Gut, dass wir so aufmerksame Mitreisende hatten, die uns um halb sechs weckten, da der Zug schon laengere Zeit am Bahnnof in Haldwani stand. Fast in Panik packten wir unsere Schlafsaecke zusammen um noch rechtzeitig aus dem Zug zu kommen. Der Zug verliess den Bahnhof genau um zwanzig vor 6 und mein Handywecker klingelte in meiner Hose. Dass war mal wieder knapp!

Der Sonnenaufgang in Haldwani

Der Sonnenaufgang in Haldwani

Als wir uns durch das Schleppergewusel hindurchgekaempft hatten, erkundeten wir etwas den Ortskern der kleinen Stadt. Fast keine Hotels und keine Touristen. In einem typisch indischem "Restaurant" nahmen wir unser Fruehstueck ein. Da die ganzen Saucen und anderen Gerichte morgens doch ein bisschen heftig gewesen waeren, blieben wir alle nur bei Reis und einem Chai, waehrend die Schaben auf unserem Tisch herumliefen. Der Besitzer wollte 100 Rupies fuer dieses Mini-Fruehstueck! 50 hat er bekommen und das war noch viel zu viel. Am Busstand mussten wir wieder einmal ueber viele Umwege in Erfahrung bringen, welcher Bus denn unsere naechste Destination anfaehrt. Wir drei quetschten uns, zum Missfallen vieler neu einsteigenden Inder, mit unseren Rucksaecken in die letzte Reihe, um die Rucksaecke nicht auf das Dach packen zu muessen.

Der Weg zur Kommune

Dann ging es 3 Stunden durch den aufsteigenden Himalaya. Vor uns sassen 3 Sadhus mit ihren orangenen Stirnbaendern, ihren langen Baerten und einem Dreizack.
Der Weg fuehrte ueber all diese kleinen Bergdoerfer, die man hier oben ueberall findet und an jeder "Station" halten Leute den Arm raus, um den Bus anzuhalten. Sogar wenn jemand mal aufs Klo muss, haelt der Busfahrer und wartet.
Dann probierte es der Busfahrer auch mal mit ein bisschen Hindipopmusik. Anfangs empfand ich das ganze noch als passend und sehr schoen, doch leider haben auch die indischen Musikproduzenten diesen Stimmverzerrer (hoert man bei Cheer's "do you believe in live after love" oder so..., oder bei Blue) entdeckt und reizen ihn in ihrer Musik bis zum Nervenriss aus. Am Strassenrand konnte man schon die ersten bluehenden Rhododendronbaeume erkennen.

Dann waren wir endlich in unserem Bergdoerfchen. Hier deckten wir uns mit einer Plane (4 mal 2 Meter), Essschuesseln, Wasser und Keksen ein. (Viel zu wenig, im Nachhinein betrachtet).
Dann besorgten wir uns einen netten Jeepfahrer, der uns fuer 20 Rupies pro Person zu dem letzten Ort auf unserem Reisezettel fuhr. Der klapprige Jeep fuhr in langen Serpentinen die terrassierten Berghaenge hinauf und hielt an jedem zweiten Haus an der Strasse, um Milch, Post oder andere Personen mitzunehmen oder abzuliefern. Wir waren alle bester Laune und witterten schon die Wildniss und die Freiheit, die auf uns warten wuerde.

Aie! Jeepfahren ist geil!

Aie! Jeepfahren ist geil!

Die wunderschoene Stasse endete an einem kleinen Bergbauernhof, wo der Rittersporn in voller Bluete stand und sich Maultiere am Heu satt assen. Ein kleiner, mit runden Steinen, gepflasterter Weg fuehrte den Berg weiter hinauf. Zum ersten Mal stoehnten wir unter dem Gewicht unserer Rucksaecke.

Der Ausblick vom Aufstieg

Der Ausblick vom Aufstieg

Wir kahmen an vielen kleineren Hoefen vorbei, wo uns die Kinder schon von Weitem mit Namaste! und Hello! gegruessten. Zwischen den Weizenterassen fuehrte der Weg weiter in die Berge zu den ersten Eichenhainen.

Die Eichenhaine

Die Eichenhaine

Zwar hatten alle Menschen auf dem Weg immer freundlich gegrinst und in die selbe Richtung gedeutet, wenn wir nach dem Weg fragten, aber so richtig sicher waren wir uns wirklich nicht. Als nach einigen Kilometern einfach nur noch Weg und Natur zu sehen waren, waeren wir fast wieder umgedreht, da wir wenigstens ein Paar Spuren der Kommune vermutet haetten. Doch wir entschlossen uns trotzdem und zum Glueck, weiter zu gehen und bald entdeckten wir die vielen, kleinen, versteckten Zeichen im Wald, die uns vortan den Weg zeigen sollten.
Es ging immer tiefer und hoeher in einen urigen Kiefern, Eichen und Rhododendronwald hinein. Nach 3 Stunden schweisstreibender Kletterarbeit, als wir schon fast keine Lust mehr hatten, hoerten wir auf einmal aus dem Wald ein lautes Hello und Welcome Home! Wir hatten es geschafft.

5 Tage im Urwald

Das Lager lag in einem voellig bewaldeten Tal, durch dass ein kleiner, glassklarer Fluss lauft, an dem es bei Sonnenschein von Schmetterlingen nur so wimmelt. Wir legten unsere Rucksaecke in der "Kueche" (eine aufgespannte Plane mit 2 Kochstellen und einer Mauer als Ablage) ab und bekahmen eine erste Einweisung von der spirituellen Fuehrerin. Es drehte sich auch bei den Folgenden "Announcements" immer um die 2 wichtigen Themen.
1. Water: Da wir und auch die angrendzenden Doerfer ihr Trink und Nutzwasser aus diesem einen Bach beziehen, musste es im Interesse Aller liegen, dieses so sauber wie moeglich zu halten. Das heisst: Man waescht weder sich, noch seine Klamotten, noch irgendetwas anderes direkt im Flusswasser. Man holt sich immer die Wassermenge die man braucht, und waescht ohne Seife in der Wildnis abseits des Flusses.
Das Wasser soll zwar trinkbar sein, aber ich war trotzdem froh, mein Trinkwasser immer mit etwas Micropur desinfizieren zu koennen.
2. Shit: Natuerlich steht Todesstrafe darauf, in den Bach zu kacken! . Nein, gekackt wird in spezielle Loecher "Shitpit" genannt und wenn man es nicht so weit schafft (diese lagen meist etwas abseits vom Lager auf etwas erhoehten Positionen), graebt man mit einem Stein ein handtiefes Loch in den Boden und erledigt sein Geschaefft in dieses. Danach muss man alles so mit Erde veschuetten, dass man gut darueber laufen kann. Diese Shitpits auszuheben, gestaltete sich in dem steilen und felsigen Gelaende als schwierige und anstrengende Arbeit.

Wir suchten uns einen schoenen Platz oberhalb des Dorfmittelpunktes. Hier trafen wir viele Leute aus dem Freedomcafe in Rishikesh wieder. Wie klein doch Indien unter Trekkern ist! Doch schnell stellten wir fest, dass die Plane fuer 3 Leute mit Gepaeck noch nicht mal als Dach reichte. Und wir und alle unsere Gegenstaende muessten auf dem erdigen Waldboden schlafen. Mit Steinen, Seilen etwas Werkzeug, dass man sich in der Kueche ausleihen konnte, bauten wir uns unsere Wohnhoehle.

Ist sie nicht gemuetlich?

Ist sie nicht gemuetlich?

2 Mal am Tag wird von der Kueche aus laut "Foodcircle!" gerufen und das ganze Dorf findet sich in der Mitte zusammen um gemeinsam zu speisen. Zu Beginn der Essenszeremonie wird erst gemeinsam ein Lied gesungen (habe die wichtigsten mal in mein Reisebuch geschrieben) und danach 3 Mal inbruenstigst geohmmmmmmt. Das ganze mutet beim ersten Mal noch etwas seltsam an, wird aber schnell zu einem sehr angenehmen und bald magischem Ritual. Danach wird aus riesigen Troegen das essen reihum ausgegeben. Als wir angekommen sind, waren wir noch geschockt, von den Rationsgroessen. Es gab anfangs nur 2 Chapati (duennes handgrosses "Brot") und 2 Kellen Gemusesuppe. Oft gingen wir noch hungrig zu unserer Hoehle zurueck. Zum ersten Mal im Leben erlebten wir, wie es ist, wenn mal Nahrungsmangel herrscht. Das schlaegt allen aufs Gemuet und der zwischenmenschliche Ton wurde dadurch auf keinen Fall besser. Interessant wars allemal und eine tolle Erfahrung, wie der Hunger uns vereint und trotzdem spaltet. Dabei haben wir keine Vorstellung davon, was es heisst, wenn man wirklich! Hunger hat. Nach dem Essen ging immer der magic hut herum, in den man entweder seine Liebe (in form eines Handkusses) oder Spenden fuer das Essensgeld legen konnte. Nach 2 Tagen spaerlichen Nahrungsangebotes, traf endlich die Muli(Maultier)-Karawane mit dem Reis (nichts macht satter) ein und die Gierphase des Hungers war vorueber. Doch in dieser Zeit standen die Kekse, die wir vorher eingekauft hatten hoch im Kurs. Und ich konnte meinen Tabak ueber Kontakte zu wichtigen Leuten schnell in begehrte Cookies umwandeln. (Tabak ist immer noch die einzige Waehrung die manchmal zaehlt, denn unser Geld hat uns so schnell keine Nahrung bringen koennen)
Nach dem Essen wurden in der Gruppe noch die wichtigsten Verhaltensregeln besprochen und danach boten die verschiedensten Leute so genannte "Workshops" an. Hier konnten alle Leute ihre Erfahrungen in den unterschiedlichsten Gebieten austauschen. Ich habe einmal an einem Musikworkshop teilgenommen, bei dem ich die ganzen Lieder gelernt habe. Ausserdem moechte ich jetzt unbedingt Bambusfloete lernen, da sie so einen schoenen Klang hat. Dann gab es Workshops um das Ohmmmm richtig zu lernen, dann Trommelkurze, Workshops um Peus, Katschakas, Jonglieren, Yoga, Meditation und und und zu lernen. Einfach toll!

Pois in Aktion

Pois in Aktion

Yoga in der Wildnis des Himalaya

Yoga in der Wildnis des Himalaya

Leuchtpois bei Nacht

Leuchtpois bei Nacht

Diese konnten sogar ihre Farbe wechseln

Diese konnten sogar ihre Farbe wechseln

Da hier jeder freiwillig arbeitet, habe ich gerade am ersten Abend das Spuelen des Essenstopfes uebernommen. Dabei habe ich gelernt, wie man indisch abwaescht. In den dreckigen Topf gibt man erstmal 2 gute Haende voll mit Asche aus dem Lagerfeuer. Danach fuegt man genug Wasser hinzu und beginnt, mit einer Plastiktuete den Dreck vom Rand zu kratzen. Und es funktioniert. Zwar war es schon ne ganz schoen langwierige Arbeit aber immerhin habe ich dabei keine Seife und nur einen Liter Wasser verbraucht. Aber den Schmutz dieses Waschvorgangs, sollte ich erst wieder in der Zivilisation entfernen koennen. (Als Chemiker wuerde ich ja sagen, die Hydroxide in der Asche haben die Fettreste im Topf verseift und somit zur Entstehung von waschaktiven langkettigen Fettsaeuren beigetragen. Alles klar?)

Abends gab es nach dem Abendessen dann haeufig eine dicke Party am Lagerfeuer. Wenn 3 Trommler, Floetenspieler und viele andere Instrumente richtig loslegten, dann war echt die Huette am brennen. Es war wirklich faszinierend wie viele Leute hier ein Instrument spielen oder wenigstens singen konnten. So wurde viel getanzt und gelacht. Alle unterhalten sich hier in Englisch. Sogar wir Deutschen (und Deutschland war von allen Laendern am staerksten vertreten) sprachen teilweise ohne Grund Englisch untereinander.
Wir haben so viele Leute kennen und schaetzen gelernt, dass ich gar nicht damit anfangen will, sie alle aufzuzaehlen.

Daniel, der mir viele schoene Songs auf der Gitarre vorgespielt hat

Daniel, der mir viele schoene Songs auf der Gitarre vorgespielt hat

Eva, meine Keksdielerin

Eva, meine Keksdielerin

Maya und Eva im Foodcircle

Maya und Eva im Foodcircle

Rahel geniesst die Sonne

Rahel geniesst die Sonne

Und der Robin liesst sein Buch ueber Indien

Und der Robin liesst sein Buch ueber Indien

Jacob mit seinen Pois

Jacob mit seinen Pois

Raj mit dem passenden T-shirt fuer einen Indientouristen!

Raj mit dem passenden T-shirt fuer einen Indientouristen!

Jam Jam, das Musili am morgen war lecker.

Jam Jam, das Musili am morgen war lecker.

Berry, der Gitarrengott

Berry, der Gitarrengott

Alan, der schuld daran ist, dass sich jetzt Floete lernen muss. Danke dafuer

Alan, der schuld daran ist, dass sich jetzt Floete lernen muss. Danke dafuer

Fridolin, der Mann der Berge und Baeume

Fridolin, der Mann der Berge und Baeume

Jan, dem man am besten zum Geburtstag 1 Meter Fichtenholz schenkt ("Das brennt so geil, Alter")

Jan, dem man am besten zum Geburtstag 1 Meter Fichtenholz schenkt ("Das brennt so geil, Alter")

Waehrend es in der ersten Nacht noch geregnet hatte, waren die letzten 4 Tage voellig trocken und mittags wurde es richtig heiss. Ansonsten war es aber richtig kuehl und nachts sogar richtig kalt. Ich war wohl fast der Einzige der auf schlechtes Wetter eingestellt war. Gut das ich so viel warme Kleidung dabei hatte. Auch ueber meine Stirnlampe und die vielen anderen nuetzlichen Outdoorartikel, die ich im warmen Indien immer verflucht hatte, war ich jetzt richtig froh.

So vergingen die Tage, in denen ich haufig mit Anderen Ausfluege auf die Berge unternahm, die das Tal saeumten. Dabei habe ich viele neue Pflanzen und Tiere entdeckt, die unter Natur eingestellt werden.
Da es im gesamten Camp keinen Strom gab und mein Kameraakku zur neige ging, bin ich bei einem Ausflug auf einen kleinen Gipfel zu einem kleinen Bauernhof gegangen. Die netten Bauern schienen sehr geehrt zu sein, dass ich mein Ladegeraet in ihre nicht sehr vertrauensseelige Steckdose stecke. Doch es hat funktioniert! Als wir am Abend den Akku wieder abholen wollten, hat uns der Hausherr sogar noch eine Privatfuehrung durch seinen Garten gegeben. Zum Glueck kannte er die englischen Namen seiner faszinierenden Gewaechse. Er hatte Lemongrass; eine leicht scharf schmeckene Minze; Suesskraut, welches deutlich weniger nach Esel schmeckt, als das Kraut, das meine Eltern in Deutschland anpflanzen, leckeren Fenchel und noch viel andere interessante Sachen auf denen wir uns keinen Reim bilden konnten. Tolle Sache...

Die Ruhe und Gelassenheit an diesem Ort war ein hervorragender Kontrast zu den stressigen inischen Staedten. Da es hier quasi nur Trekker gab, konnten alle ihren Lebenstil voll ausleben. Man konnte den ganzen Tag auch gar nichts machen und niemanden haette es gestoert.
Ich konnte foermlich dabei zusehen, wie ich innerlich ausgeglichener und froehlicher wurde. (das war ich vorher auch schon, aber hier gekahm es eine neue Qualitaet der inneren Zufriedenheit)

Und die Affen haengen in den Rhododendronbaemen und raeumen schon manchmal so manches Essenszelt leer.

Und die Affen haengen in den Rhododendronbaemen und raeumen schon manchmal so manches Essenszelt leer.

Und jeden Abend Lagerfeuer und Livemusik. Geil!

Und jeden Abend Lagerfeuer und Livemusik. Geil!

Die naechtliche Essensaussgabe. (Der weisse Nebel ist der Kochtopf)

Die naechtliche Essensaussgabe. (Der weisse Nebel ist der Kochtopf)

Hier wurde die Gitarre zur Verstaerkung des Handyspeakers verwendet.

Hier wurde die Gitarre zur Verstaerkung des Handyspeakers verwendet.

Dennoch war nicht nur alles Jubel, Trubel, Heiterkeit.
Durch das staendige Stitzen auf dem Boden, taten die Gelenke bald so weh, dass uns das Stehen bald als die angenehmste Verweilstellung erschien. (Stuehle sind schon echt was Feines). Auch der Stein in meiner Schlafmulde machte mir das Einschlafen in den ersten Tagen noch schwer. Doch man gewoehnt sich echt an fast alles. Bald konnte ich durchpennen und das Thema Hygiene war bald keines mehr. (Wenn alles dreckig ist, gibt es auch kein sauber mehr... You know, ohne Gut kein Boese)

FOOODCIRCLEEEEEEEEE!!!!

FOOODCIRCLEEEEEEEEE!!!!

Dieser Schmetterling sass sogar noch beim Gitarrespielen auf meiner Hand. Sehr anhaengliche Tiere!

Dieser Schmetterling sass sogar noch beim Gitarrespielen auf meiner Hand. Sehr anhaengliche Tiere!

Schade dass die Rhododendron in Deutschland nicht so gross werden

Schade dass die Rhododendron in Deutschland nicht so gross werden

Schoene Blaetter wohin man auch sieht.

Schoene Blaetter wohin man auch sieht.

Und endlich (nach 3 hungrigen Morgenden)hatten wir Mehl fuer Chapatis!

Und endlich (nach 3 hungrigen Morgenden)hatten wir Mehl fuer Chapatis!

links Chai mit Bauernhonig und rechts Porridge mit Honig und Rosinen (Kalorien!)

links Chai mit Bauernhonig und rechts Porridge mit Honig und Rosinen (Kalorien!)

Ich war richtig stolz auf meinen Magen, als der Stuhl am dritten Tag immer noch curryfarben und fest war. (Sorry, dass ich euch das jetzt erzaehle, aber man unterhaelt sich in Indien so viel ueber Scheisse, dass es auch hier im Internet seinen Stellenwert haben sollte). Da es zu essen immer Dhal (Linsen, Erbsen und Kraut gab, waren alle Maegen gut am arbeiten und auch am ausgasen. Einen in unserer Gruppe hatte es jedoch erwischt. Jeder Aufstosser von ihm stank wie ein 100 Tage Ei (Schwefelwasserstoff!) und bald kahm nur noch Wasser und Gas aus ihm heraus. Mit Kohletabletten versuchten wir das Schlimmste zu verhindern. Doch dem Armen ging es immer schlechter und eines Abends ist er im Wald umgekippt. Zum Glueck haben wir ihn schnell gefunden und zur Hoehle gebracht. Und als sich der Aermste dann ins "Bett" legen wollte, haette er sich auch noch fast zu diesem netten Skorpion gekuschelt.

Der kleine Kerl (4 cm) wollte doch tatsaechlich mit uns kuscheln. Nix da. Wir sind nicht chelicerophil.

Der kleine Kerl (4 cm) wollte doch tatsaechlich mit uns kuscheln. Nix da. Wir sind nicht chelicerophil.

Auch Nils und Dow, die von Rishikesh hierher gekommen waren, sind am naechsten morgen mit einem Skorpion neben ihrem Kopfkissen aufgewacht. Sie haben ihn allerdings nicht so lebenschonend entsorgt wie wir. (Es war ein Reflex!... Ja ja )
Nach dieser ereignisreichen Nacht wollten wir eigentlich am naechsten morgen abreisen, doch es ging dem Leidenden dann doch schon wieder besser. Dafuer stellte ich bald darauf bei mir den Eiergeruch im Mund fest. Nein! Naja die Kohletabletten wirken wirklich sehr reinigend, kann ich nur sagen.

Doch leider mussten wir uns dann doch am naechsten Tag endgueltig Verabschieden. Wir hatten alle keinen festen Stuhl mehr und trotzdem hatten wir noch einen sehr schoenen letzten Tag, an dem ich Floete und Rahel Pois geuebt haben.
Doch man soll ja bekanntlich aufhoeren wenns am schoensten ist.

Man hatte von hier schon einen guten Blick auf das Dach der Welt.

Man hatte von hier schon einen guten Blick auf das Dach der Welt.

Harztropfen an einem Baumstamm

Harztropfen an einem Baumstamm

Arnika beim Sonnenuntergang auf der Bergspitze

Arnika beim Sonnenuntergang auf der Bergspitze

Unsere geliebte Nachbarschaft. (nicht ironisch gemeint)

Unsere geliebte Nachbarschaft. (nicht ironisch gemeint)

Bauernidylle

Bauernidylle

Nach der langen Verabschiedung gingen wir zu viert (Jan, Rahel, Robin und ich) den schoenen Weg wieder zurueck.
Wir veraschieden uns von einem Stueckchen Harmonie, interessanten Orten, tollen Erfahrungen, netten Leuten (Good bye to: Maya, Eva, Watzhan, Berry, Wayne, Watson, Isabella, Irmi, Arnika, Fridolin and to everyone that i cant remember the name), einem besaubernden Wald, hartem Waldboden, Stitzsteinen, chroisch schmutzigen Haenden, bitterkalten Naechten und phaenomenalen Sonnenuntergaengen.

Goodbye du schone Welt der Harmonie

Goodbye du schone Welt der Harmonie

© Jan Schäfer, 2009
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fotospielplatz der Welt, ich komme! 3 Wochen Indien dann 3 Wochen Nepal anschließend 3 Monate arbeiten in einem Kinderdorf (Pokhara). Dabei hoffe ich auf viele interessante Orte, Personen und Situationen zu treffen.
Details:
Aufbruch: 14.03.2009
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: 29.08.2009
Reiseziele: Indien
Nepal
Chitwan Nationalpark
Der Autor
 
Jan Schäfer berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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