Über Indien zu den hohen Bergen in Nepal und zurück!
In den Bergen von Uttaranchal: Almora
Der Weg nach Almora
Der Rueckweg von der Kommune zum Dorf dauerte zurueck nur 1 Stunde, da es bergab ging. Somit konnten wir auch endlich mal die tolle Aussicht geniessen.
Bye bye!
Auf dem Weg kam uns einmal eine Kuhherde entgegen, die nur mit grossem Wiederwillen an uns vorbei wollte. Doch als sie an uns vorrueber waren, stritten die Kuehe untereinander richtig um die besten Plaetze um uns zu begaffen. Wie sehr sich doch manchmal die indischen Tiere und Menschen gleichen.
Auf der ersten befahrbaren Strasse angekommen, hielten wir einen Jeep an, der schon die naechste Fuhre englischer hardcore Veganer ankarrte. Flott gings runter ins Dorf, wo wir nur an der richtigen Strassenseite den Bus nach Almora anhalten mussten. Der Bussfahrer fuhr sogar ein bisschen weiter, waehrend Jan und ich das Gepaeck auf dem Dach festknoteten. Nach nur 4 Stunden Reisezeit waren wir dann auch schon in dem schoenen Bergstaedtchen Almora.
Almora
Almora ist eine schoene Kleinestadt, die auf einem langen Bergruecken gelegen ist. Schon bei der Ankunft stellten wir fest, dass hier der Hase etwas gemaechlicher laeuft, da uns fast niemand eine Riskshah oder irgend nen anderen Kram andrehen wollte. Schoen mal so ignoriert zu werden.
In unserem schoenen Guesthouse Bazhal angekommen, stuermten wir erstmal das Bad. Wie schoen doch so ein Wasserklosett sein kann. Auch die indische Dusche danach, (indisch Duschen heisst, man sitzt im Bad auf einem Hocker und schuettet sich einen Eimer warmen Wassers ueber den Kopf) kahm uns wie das Frischeparadies vor. Da wir endlich wieder Seife benutzen konnten, bekahm ich sogar meine Fingernaegel zum ersten mal in Indien wieder sauber. (Ich, als cronischer Fingernaegelkauer, habe im Moment so lange Fingernaegel, wie vermutlich noch nie). Danach wuschen wir unsere dreckigen (dreckig ist eigentlich gar kein Ausdruck dafuer) Klamotten im restilichen Duschwasser. Mein Waschwasser war wirklich nicht mehr von Rohoel zu unterscheiden, so dreckig wurde es.
Lecker Waschwasser! Egal, hauptsache endlich mal wieder sauber
Danach setzten wir uns auf unseren tollen Rooftop und genossen einen schoenen Sonnenuntergang. Wie toll doch die Zivilisation sein kann.
Geiler Himmel oder?
Da freuen sich zwei endlich wieder sozialisationsfaehig zu sein
In Almora machen die Inder noch frueher Schluss als in den anderen Staedten. Es war schon gar nicht so einfach ein Restaurant zu finden, dass noch um neun Uhr abends Essen zubereitet. Krass oder? Nach diesem dicken Abendessen ("Cheeseburger, eher ein vegetable Toast, und Vegetable Chalmain, gebrannte Nudeln) versuchten wir vergeblich noch ein Bierchen fuer den Abend aufzutreiben. Somit mussten wir den Abend mit einer Flasche Pepsi ausklingen lassen. War aber trotzdem total lustig. Danach gings frueh ist Bettchen! Und wie schoen doch richtige Betten sind. Zwar waren die Matratzen fuer europaeische Verhaeltisse steinhart, aber immer noch weicher als der Waldboden in der Kommune.
Almora ist wirklich eine schoene Stadt, mit vielen Gebaeuden aus der Kolonialszeit. Die Mall (Hauptverkaufsader) zieht sich durch die ganze Stadt und es gibt hier viele typische Laeden. Hier spricht fast niemand gut englisch und somit ist es zum ersten Mal so richtig schoen in einer Stadt in Indien zu sein. Keiner der einem etwas anbieten will oder ein paar Rupies fuer nichts haben will.
Heute ist Regen- und Feiertag. Deswegen habe ich auch mal Zeit zu schreiben. In diesem kleinen Internetcafe stellt sich alle Stunde ein Teil der Verwandschaft des Besitzers vor und sie bringen mir kostenloses leckers Essen von der Strasse mit (Feiertag!).
Hier gibt es viele schone und fuer indien voellig untypische Haeuser.
Ein Gewuerzstand
So sieht eine indische Apotheke aus, man sieht sofort was so alles da ist!
Jan beim Papayapreisfeilschen
Der Blick auf den Markt von unserem Guesthouse
Einen Abend konnten wir unseren Augen nicht trauen. Da waren Inder, die mit Hunden spazieren gegangen sind. Das bedeutet, diese Tiere gehoeren mal jemandem. Haustiere! Keine Strassentiere! Almora ist wirklich wohlhabend.
Und noch etwas war anders an diesem Staedtchen. Wenn man durch indische Staedte geht, koennte man meinen, es gaebe in Indien nur Inder! Man sieht fast keine Inderinnen auf den Strassen. Meine Theorie ist ja, dass es deswegen fast keine Inderinnen auf der Strasse gibt, weil es keine oeffentlichen Toiletten fuer Frauen gibt. In jeder nach Urin stinkenden Ecke in Indien findet man Pinkelgruben. Doch was machen die Frauen? Immer wieder nach Hause laufen? Deswegen so wenig Frauen auf den Stassen?
Egal, aber in Almora waren es auffaellig mehr Frauen! Schoen auch mal das andere Geschlaecht etwas naeher betrachten zu koennen. Vielleicht lag es auch daran, dass gerade ein mehrtaegiges Fest war, und danach werden sie wieder weggesperrt. Wer weiss?
Hier liegen die Ziegenkoepfe noch schoen in einer Reihe
Fruehstueck auf Dach ist sogar noch besser als Fruehstueck ans Bett
Die Prunkwinde (Ipomoea purpurea) wuchert hier fast ueberall die Leitungsbahnen zu
Und an jeder Ecke gibt es kleine Gebetsstaetten
Der Blick ueber den Bergkamm von Almora
Und in der Ferne sieht man wieder das Hochgebirge
Die billigste Speisekarte, die wir bisher entdeckt haben. Ein dicker Teller gebrannte Nudeln kostet nur 25 Rp (ca. 40 cent)
Ich habe noch nie Maenner diese Arbeit machen sehen
Dieser schon etwas krumbuckelige Ziegeltraeger wollte unbedingt fotographiert werden. Diese armen Leute (Kinder) schleppen den ganzen Tag seeehr schwere Sachen
Auf Wiedersehen, du schoenes Almora, mit deinen bunten Haeuschen und deinen netten Leuten
Aufbruch: | 14.03.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 29.08.2009 |
Nepal
Chitwan Nationalpark