Über Indien zu den hohen Bergen in Nepal und zurück!

Nun ist es an der Zeit, dass ich mal das Doerfchen beschreibe, in dem ich lebe.

Lage und Anschrift

Das Kinderdorf des Forum of the Welfare of Himalayan Children (FWHC) befindet sich am Nordufer des Phewa-Sees bei Pokhara. Dieses magische Fleckchen Erde erreicht ihr am besten (Besucher sind immer Willkommen) wenn ihr die Lakesidestrasse in Pokhara einfach in Richtung Nordwesten entlang geht. Diese schoene Strasse fuehrt am Seeufer entland und nach 3 Taelern, hoert die geteerte Strasse auf. Dann seht ihr ein grosses Schild und zur Rechten schon das Eingangstor.

Die Anschrift (wenn denn die Post ankommt) lautet:

Forum of the Welfare of Himalayan Children (FWHC)
Po. Box 344
Sarankot -4, Bhakunde
Kasi - District, Pokhara
Nepal

Wenn die Post an mich gehen soll, muesst ihr noch meinen Namen oben drueber schreiben. (Jan Schaefer, falls es daran scheitern sollte...)

Uebersicht ueber das Dorf

Dieses Bild beschreibt schon mal ganz gut, was es hier so alles gibt.

Wie beginnen erstmal mit der Unterkunft der Kinder.
So sieht eines der 4 Kinderhaueser von Vorne aus.

Der Innenraum gliedert sich in eine Sitzecke in der der Fernseher steht und in den Esstisch, neben dem die Theke zur Kueche liegt.

In jedem Haus gibt es fuenf Schlafraeume. Einen fuer die beiden Hausmuetter, zweit fuer die Maedels und die zwei Zimme der Jungen sind stets auf dem Dach zu finden.

Und so sieht die Kueche von Innen aus.

Gekocht wurde in der Anfangszeit des Projektes mit Solarenergie.

Doch der zu sehene Kollektor hatte einen entscheidenen Nachteil, die Nachfuehrung (die Sonne bleibt ja nicht immer am gleichen Fleck) funktionierte nicht. Die deutsche Uni, die dafuer verantwortlich war, will ich hier mal lieber nicht nennen.
Deswegen wird nur noch mit Gas gekocht. Dieses kommt zum Teil aus Stahlflaschen und zum anderen Teil aus der hauseigenen Biogasanlage.

Alle Paar Monate, wird Mist oder anderer Bioabfall in diese Vorrichtung gegeben und durch Drehen der Fluegel in den Gaerraum befoerdert. Nach wenigen Tagen hat man dann schon genug Druck auf der Leitung, um damit anstaendig Kochen zu koennen. Tolle Sache!

Warmes Wasser bekommen die Hauser uber die Solaranlagen auf dem Dach.

Zwischen den Hausern befinden sich Felder auf denen Mais, Zucchini (ich hasse dieses Wort, nicht das Gemuese), Kartoffeln, Tomaten, Gurken, Bananen, Ananas und sogar Litschies gedeihen.

Dies ist die Bibliothek, in der sich neben vielen tollen Buechern auch das Science Lab befindet.

Einige der Reagenzglaeser konnte ich ja schon gut gebrauchen. Doch mache ich mir manchmal schon etwas gedanken darum, wenn die Kinder bei der Disco nur 1 Meter neben konzentrierter Salpetersaeure rumturnen. Aber bisher gings ja auch immer gut.

Dies ist das Buero, in dem ich gerade sitzte, da hier die Computer untergebracht sind.

In diesem Gebaeude befindet sich auch der Health Post, in dem Chandra arbeitet und auch die warme Dusche, die ich dann manchmal doch ganz gerne in Anspruch nehme.

Um die fehlende Muellentsorgung in Nepal zu ersetzen, gibt es im Kinderdorf einen "dump dust", also eine art Muellverbrennungsanlage

Und dies ist mein Huettchen.

Hinter der mittleren Tuer hause ich und rechts neben mir Ganesh (Nein, nicht der Elephantengott des Geschaefts, sondern der angehende Mathe und Physiklehrer des Kinderdorfes). Links befindet sich ein Therapieraum, den ich noch nie von Innen gesehen hab und mein Bad.

Dies ist mein Zimmer

Neben mir leben in diesem Zimmer noch ein halbes Dutzend Schaben, eine dicke weisse Spinne (siehe Spinnenkontest bei Natur-Tiere), ein ganzer Hofstaat von Geckos (die um das gesamte Haus patroullieren und mir hoffentlich die meisten Plagegeister vom Hals halten) und ein kleines Tierchen, dass nachts in meinem Schreibtisch herumnagt (Ich konnte bis heute nicht herausfinden wo es sitzt, oder was es ist)

Dann mein Bad

Ihr glaubt gar nicht, wie erleichtert ich war, als ich das WC gesehen hab. (Yes, 3 Monate lang nicht in der Hocke kacken!)
Etwas stressig ist nur, dass sich die oertliche Moskitogemeinde gerade dieses stille Oertchen als Versammlungsraum ausgesucht hat und ich muss beim Urinieren stets blind in die Luft hauen, um nicht auch noch Stiche am A...nus zu bekommen. Denn ich bekomm schon genuegend Stiche am Abend an den Beinen ab (Die Mistfiecher scheinen gegen das Antibrum immun geworden zu sein).
Eines der schoensten Dinge an Nepal ist ja die Natur. Und man muss noch nicht mal vor die Tuer gehen. Die Natur kommt zu dir! Keine Sorge...
Fast jeden Morgen wenn ich in mein Bad komme, gibts was neues zu entdecken. Entweder ist es eine neue Kakalakenart, die nicht mehr aus dem Waschbecken herausfindet

oder ein Kroete sucht bei mir Unterschlupf.

Hier mal ein Schlag aus meiner Dusche:

Einmal stand ich unter meiner Dusche (Ach ja, hab ich schon erwaehnt, dass ich nur kaltes Wasser zum Duschen habe) und auf einmal macht es neben mir: "Klatsch" und ein Gecko lag vor meinen Fuessen. Wir blickten uns an (es war dieser Moment, wisst ihr...), ich zog die Augenbraun hoch und fragte ihn auf geckisch: "Na was war da denn los, Hmm... Ham dich deine Van-der-Waals-Kraefte durch mein Duschkondenswasser im Stich gelassen?" Aber ich glaub er kannte die Van-der-Waals-Kraefte nicht, denn er hat sich ohne zu antworten unter der Tuerritze verkrochen. Schade....

Und dies ist mein Vorgaertchen, in dem ich machnachmal sehr schoene Fotomotive vorfinde

Dies ist mein naechtlicher Nordhimmel

Und dies ist mein naechtlicher Suedhimmel

In dem Gaesthaus unter mir, gibt es die Kueche fuer die Voluntaere und fuer die Mitarbeiter des Kinderdorfes.

Hier gibt es alles was man braucht! Gewuerze, Ole, Besteck und sogar einen Kuehlschrank!
Aber das Beste ist Leute... Hier gibt es ein RICHTIGES Messer (ja, es ist gross und scharf!) und als Kuer, kann man hier mit GAS! kochen. 2 der wichtigsten Dinge fuer einen guten Koch, die man allerdings in Deutschland nur zu selten zur Verfuegung hat.

Einmal gabs fuer die Mitarbeiter dann mal deutsches Essen von mir.

Genau, dass sollen Kartoffelpuffer sein. Ich fand sie super (da Gasherd!), aber echte Begeisterung sieht unter meinen Mitessern meistens anders aus...

Das naechst Wichtigste in der Kueche ist der Wasserfilter.

Obwohl das Wasser hier schon relativ gut sein soll, kann ich es durch diese beiden Keramikfilter einfach hindurchlaufen lassen (der hydrostatische Druck erledigt dies von alleine ). Seltsamerweise finde ich fast jedesmal eine Schabe auf einem der Filter, sie kann von dort nicht weg, aber wie sie da hin gekommen ist und was sie dort gesucht hat, nimmt sie mit in ihre letzte Ruhestaette... (meinen Abfluss! Hae Hae!)

Hier koche ich mir oft vor einem guten Buch einen schoenen starken, suessen Chai. Die haben hier ein Aroma, da wird jeder Kaffee weiss vor Neid!

Dies ist der Kindergarten, in den die Kleinsten waehrend der Homeworkclass der Aelteren gehen.

Und zu gute Letzt, gibt es noch mal ein Paar Fotos der Mitarbeiter des Dorfes.

So ich hoffe ich konnte euch mein neues zu Hause ein bisschen Naeher bringen.

Liebe Gruesse und bis dann, euer Jan