Über Indien zu den hohen Bergen in Nepal und zurück!
Trekking: Von Ghorepani nach Tatopani (nicht Tadapani!)
Morgens viertel vor fuenf: Ich ziehe mir meine Trekkingschuhe an und gehe mit der Stirnlampe zum Zaehneputzen um Wachzuwerden. Im gesamten Haus laufen schlaftrunkene Gestalten wie ich herum, die sich bei Gespraechen gegenseitig die Augen verblenden. Wir wollen alle zum Poon Hill (3193 m) und da die Sicht vor Sonnenaufgang meistens am besten ist, kommt es zu diesen Nacht und Nebelaktionen.
Da es meiner Schwester nicht so gut ging, sind nur mein Vater und ich auf diesen Berg hoch.
Nach nur 30 Minuten Aufstieg, sind wir schon auf dem hoechsten Punkt der Tour angekommen und ich kann nur sagen, es hat sich sowas von gelohnt!
Von hier oben aus konnte man 2 der hoechsten Berg der Welt sehen. Den Dhaulagiri (8172 m), der auch der weisse Berg genannt wird, ist der siebthochste Berg der Welt und den Annapurna I (8091 m). Dieser ist zwar nur der zehnthoechste, aber dafuer der gefaehrlichste Berg der Welt (von 10 tapferen Besteigern, kommen nur 9 lebend herunter)
Schnell und super gelaunt
ging es den Berg wieder herunter.
Nach einem leckeren Schokoladen-Pancake ging es schnell herunter nach Tatopani (also von 2860 m runter auf 1190 m)
Um es gleich vorweg zu nehmen, unsere Gelenke haben diesen Haertetest alle ganz gut bestanden.
Auf dem Weg kamen uns viele Traeger entgegen, die Teilweise ganze Kuechen! die Berge hinauf schleppen. Und dies nur um die leicht bepackten Europaeer mit allerlei Leckereien zu verkoestigen. Wir waren froh, unsere Sachen selber diese Berge hinaufgehieft zu haben. Denn wenn man diese Porter so sieht, kommt man sich richtig schlecht vor, diese Leute fuer diese Leiden zu bezahlen. Dazu muss man allerdings sagen, dass Porter ein sehr angesehener Beruf in Nepal ist und man mit dem Ordern eines solchen Traegers vermutlich den Monatsunterhalt einer nepalesischen Familie finanziert.
Mit einem neu gewonnenen Blick fuer die Ferne (man konnte endlich mal was sehen! Juhuu!) ging es durch die Eichen und Weidenwaelder des Himalayas. Auch wenn wir schnell vorankahmen, merkten wir doch, wie lang der Weg war! In an einem Tag hinaufzusteigen, erschien uns fast unmoeglich.
Die Sonne schien steil auf uns herab und ich habe mir trotz meiner indientauglichen Vorbraeunung einen Sonnenbrand im Nacken und an den Oberarmen zugezogen.
Auf den letzten Kilometern kam mir ein Mann mit einem Stapel Zeitungen mit Pflanzenmaterial dazwischen entgegen. Eine Pflanzenpresse! Dieser Mensch macht ein Herbar! Jemand der Ahnung von Pfanzen hat! Juhuu.... schnell waren wir ins Gespraech vertieft (geht ihr nur weiter, ich brauch hier ne Weile)
Der Russe Alexander kann sehr gut Deutsch und hat auch schon an der deutschen Flora mitgearbeitet. Sein Spezialgebiet sind die Chenopodiaceae (Gaensefussgewaechse) von denen er vermutlich auch schon eine neue Art beschrieben hat. Um dies zu beweisen, muss er allerdings noch nach China um Originalmaterial zu vergleichen. Er befand sich gerade auf einer zweiwoechigen Exkursion um neues Material zu sammeln. Leider war dieser faszinierende Mann auf dem Weg in die andere Richtung und somit konnten wir nur die e-Mailadressen austauschen. Aber ich werde dir schreiben, Alexander, um den Stand deiner Forschung zu erfragen )
Endlich waren wir wieder im Tal angekommen und wir konnten den Fluss schon wieder rauschen heoren. Nur noch das gezirpe der Zikaden war lauter. Und dann bekahmen wir diese riesigen Insekten auch endlich mal zu gesicht. Und zwar beim Geschlechtsverkehr auf der Strasse! Pfui! Keine Moral...
Zum Abschluss der Tour ging es dann noch mal ueber die wackeligste Haengebruecke des gesamten Trecks.
Danach den schwarzen Kali Gandaki Nadi Fluss hinauf nach Tatopani. Hier wuschen wir in der Lodge erst mal all unsere Klamotten und ich besuchte die heissen Quellen. Diese sind einfache Betonbecken, in die etwa 45 Grad heisses (es war echt heiss) Wasser aus grossen Tiefen stroemt.
Und wieder ging es frueh ins Bett, vermutlich weil wir es schon nicht mehr anders gewohnt waren, oder einfach, weil wir wieder einmal Platt wie ne Flunder waren.
Aufbruch: | 14.03.2009 |
Dauer: | 6 Monate |
Heimkehr: | 29.08.2009 |
Nepal
Chitwan Nationalpark