Osteuropareise
Poznan: Stadt
Nach einen Cornflakesfruestueck mit Milch, die u.a. von den Kuehen von Kasias Eltern kommt, die ganz im Osten Polens leben und 30 Kuehe haben, machten wir zu dritt eine 30km Radtour hin und zurueck zu einem See. Krystian faehrt dort jeden Tag hin und geht auch immer baden. Er hat mir Fotos von ihm in einem Eisloch schwimmend gezeigt! Kasia dagegen kann nicht schwimmen und begleitet ihn nur ab und zu. Wir fuhren durch sehr friedlich wirkende kleine Doerfer, die meist aus ein paar Haeusern entlang einer Strasse bestanden. Die Leute verkauften ihr Obst und Gemuese am Strassenrand.
Wir fuhren vorbei an Kuehen, Ziegen, Huehnern und weiten Kornfeldern. Sehr idyllisch also das Ganze. Und nicht, wie man meinen sollte, ausgestorben, weil alle jungen Leute wegziehen wuerden. Ueberall wurden neue Haeuser gebaut und laut Kasia kaemen viele Leute im mittleren Alter hierher, die genug vom Stadtleben haetten.
Es war schoen, im See zu baden. Auf meiner Zugfahrt nach Poznan habe ich mich sehr danach gesehnt. Das war naemlich der heisseste Tag des Jahres in Polen. Der See lag sehr schoen am Rande eines Waldes und ausser uns waren nur wenige andere Leute da. Es war nicht allzu warm. Aber auf der Rueckfahrt konnte man sich wieder warm strampeln.
Nach einem Spaghettimittagsessen brachten die beiden mich dann in die Stadt. Sie haben uebers Wochenende Besuch, weshalb ich nur eine Nacht bleiben konnte. Das war aber so abgesprochen udn deshalb auch okay.
Nun wohne ich im Dizzy Daisy Hostel, einem Studentenwohnheim, was ueber den Sommer zum Hostel umfunktioniert wird. Es gibt viel Platz, freien Internetzugang und ich teile mir ein Zimmer mit drei anderen Leuten.
Poznan gefaellt mir sogar noch besser als Wroclaw. Wroclaw war eine nette Studentenstadt, aber fuer meinen Geschmack ein bisschen zu schick im Zentrum und zu heruntergekommen in den Randvierteln. Poznan scheint mir sehr "normal" zu sein. Eine Stadt in der man gut wohnen kann. Es gibt viel zu sehen und viele nette Laedchen und Cafes. Der Altstadtmarkt Rynek ist hier wie in Wroclaw wirklich wunderschoen!
Gestern Abend bin ich erstmal allein rumgelaufen, was ein bisschen oede war. Es ist immer bloed, wenn man anfangs keinen kennt. Ich habe mir dann den neuen Harry Potter im Kino angesehen (englisch mit polnischen Untertiteln). Hier werden Filme nicht syncronisiert, sondern immer in dieser Form gespielt. Gern haette ich Coco Chanel gesehen, aber auf franzoesisch traue ich mir das nicht zu.
Zu dem ca. 50 jaehrigen New Yorker, der in Berlin bestohlen wurde und nun hier auf einen Geldtransfer wartet, kamen
nachts noch zwei Zimmergenossen hinzu. An ruhigen Schlaf war also nicht zu denken. Allerdings stellte sich der eine am naechsten Morgen als angenehmer Gespraechspartner heraus. Dmitry kommt ganz aus dem Osten Russlands nahe der chinesischen Grenze, wohnt jetzt aber in Belarus. Wir besichtigten zusammen die Stadt und hatten viel Spass dabei.
Es ist krass, wenn einem ein Mensch schon nach wenigen Stunden so vertraut vorkommt. Ueber Weissrussland habe ich eine Menge gelernt, allerdings denke ich nicht, dass ich seiner Einladung folgen und irgendwann hinfahren werde, da er mir das Land wenig schmackhaft gemacht hat. Er selbst moechte weder nach Russland zurueck noch in Belarus leben, da er fuer sich dort keine Perspektive sieht. Er hat Ingenieur studiert und arbeitet in der Tourismusbranche. Er ist schon ein sehr lieber Mensch, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass er schwul ist. Heute Abend fliegt er weiter nach Barcelona (von Belarus aus gehen keine Fluege) und ich werde zum Barbecue gehen, das nachher vorm Hostel veranstaltet wird.
PS: Unglaublich, dass ich noch keine zwei Wochen unterwegs bin! Ich haette nicht gedacht, dass man in so kurzer Zeit so viel erleben kann (wie Lukas ja auch meinte
Zwei Monate sind eine lange Zeit.
Aufbruch: | 12.07.2009 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 21.09.2009 |
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