Osteuropareise
Riesengebirge
In Pec pos Snezkou habe ich eine nette kleine Pension in einem normalen Wohnhaus gefunden, die von einer jungen Frau betrieben wird. Ich bekam ein Doppelzimmer fuer mich allein und schlief das erste Mal nicht bei Einheimischen. Pec ist recht touristisch gepraegt, ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es dort im Winter zugeht, wenn die Skisaison angefangen hat. Jeden zweite Haus ist ein Hotel oder eine Pension. So sehr ich die Berge liebe, ich koennte in keinem Touristenort leben.
Mit sowas muss man wohl leben, wenn man am Fusse der Schneekoppe wohnt. Abends traf ich die zwei anderen Gaeste: Zwei junge Maenner aus Leipzig, die arg saechselten. Sie halfen mir sehr, da ich ihre Wanderkarten ausleihen durfte und mir so einen Plan fuer die morgige Wanderung austuefteln konnte. Ausserdem waren sie sehr interessiert, was ich so mache und aeusserten sich endlich mal nicht zu der Tatsache, dass ich allein reise. Ich fands gut, mich nicht wieder rechtfertigen zu muessen.
Montag morgen ging es dann nach ausgiebigem Fruehstueck und gut ausgeruestet mit Regenjacke und warmen Sachen los. Die Schneekoppe ist 1602m hoch, was also gut zu schaffen ist. Durch ein weites Tal begann der Aufstieg, mit gruene Wiesen, einem Gebirgsbach und alten Holzhuetten am Wegesrand.
Spaeter wurde es dann steiler und auf dem Kamm sogar richtig voll, weil dort auch die Leute ankamen, die auf polnischer Seite hochgewandert sind, Nach weiteren 200 Hoehenmetern und immer stuermischer werdendem Wind, kam ich gegen 12 Uhr am Gipfel an. Der Aufstige hatte etwa 2 1/2 Stunden gedauert. Oben war es dann richtig kalt, 7 Grad und man wurde vom Wind fast weggefegt.
Aber die Aussicht verzieh das gern! Ich konnte weit ueber Polen sehen, ueber die Sudentenberge hinweg bis hinein in die flachereren Ebenen. Richtung Sueden sah ich den kompletten Weg, den ich hoch gewandert war und einen anderen, nur wenig niedrigeren Gipfel.Zu hoehren war allerdings fast ausschliesslich tschechischen und vermutlich polnisch (da kan ich noch nicht recht auseinanderhalten).
Deutsche traf ich keine. Es ist schon erstaunlich: gingen wir in Simbabwe und Suedafrika noch jedem Deutschen weitraeumig aus dem Weg, so freue ich mich jetzt immer, mal in meiner Sprache sprechen zu koennen. Irgendwie hat das eben doch was Verbindendes.
Der Abstieg ging schneller, erst entlang des Lifts und dann vorbei an Wiesen auf denen Kuehe weideten und durch den Wald hindurch zueruck nach Poc. Ab udn zu kam sogar die Sonne raus. Sonst hat Poc es mit dem Wetter naemlich nicht so. Es ist staendig neblig und frisch. Nachdem ich geduscht und mich ein bisschen in dem grossen Doppelbett ausgeruht hatte, kochte ich mir in der Kueche Spaghetti . Die hatte ich mir verdient.
Am Abend sass ich dann noch mit den zwei Leipzigern im Essensraum und erfuhr von dem Erdrutsch in Sachsen Anhalt. Ganz schoen heftig sah das aus auf den Bildern im Fernsehen. Die Jungs waren uebrigens 6 Tage im Gebirge unterwegs, auch bei der Elbequelle und machten ebensoviele Touren. Beeindruckend, wo ich doch schon nach nur der einen meine Beine spuere. Der eine meinte, wenn er einmal laufe, koenne er nicht mehr aufhoeren. Der ander sei dafuer da, ihn zu bremsen. Waren schon ein lustiges Team die zwei.
Aufbruch: | 12.07.2009 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 21.09.2009 |
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