Anett in Australien
Ich kann's nicht glauben - Sydney!!!!
Tag 1
Gegen 10 Uhr klopft es an der Zimmertür, es soll geputzt werden.
Zum Glück zwitschert die Putzfee bald ab als sie Anja und mich scheintot im Bett liegen sieht. Wir pennen weiter. Wieder ein Blick auf die Uhr, 10 Uhr. Dann nochmal... 12 Uhr... und dann 14 Uhr. Ok, aufstehen! Anja stellt fest, dass wir tatsächlich 16 Stunden lang (naja, 14, wir lagen mitten in der Nacht 2 Stunden wach) gepennt haben!!! Rekord, Wow!
Ich komme kaum aus dem Bett. Alles tut mir weh, ich habe Husten und fühle mich matschig. Der Jetlag hat mich voll erwischt und fühle mich eigentlich gar nicht wie Entdeckungstour. Anja hingegen geht es super.
Nach einer Dusche machen wir uns auf den Weg hinein ins Blaue. Wir laufen einfach los ohne zu wissen wohin. Die kleinen Straßen, die uns gestern nach der Ankuft schon gefallen haben, begeistern uns gleich wieder und man findet sie überall. Die Straßen wirken gemütlich, besonders durch die kleinen Häuschen mit ihren kleinen, Balkons. Die Architektur ist vollkommen anders als bei uns. Alles erinnert ein wenig an Großbritannien, viktorianisch eben.
Wir laufen und kommen zum Sydney Exhibition Centre. Um diese Hallen herum läd eine Flaniermeile mit Wasserspielen und Grünflächen zum Bummeln ein. Ibisse gehen neben einem spazieren! Es wirkt fast schon irreal, denn das Exibition Centre liegt gleich am wohlbekannten Darling Harbour, dem Hafen Sydneys. Und so liegen vor uns vertäute Schiffe im Wasser während sich die Hochhäuser Sydneys, die auf der anderen Hafenseite aufragen, im Wasser spiegeln. Irre!
Es ist nur ein Katzensprung nach Chinatown und von dort geht's wieder einfach weiter. Wir geniessen es durch die Straßen zu schlendern ohne zu wissen wohin wir laufen und saugen die Atmopshäre Sydney's in uns auf. Irgendwann landen wir zufällig am Hyde Park, wo uns eine Infotafel verrät, dass wir geradewegs zur Oper gelangen, wenn wir einfach geradeaus laufen. Da müssen wir natürlich nicht überlegen! Wie oft habe ich mir vorgestellt wie es sein wird endlich vor der Oper in Sydney zu stehen? Voller Vorfreude machen wir uns also auf den Weg!
Unerwartet und plötzlich, trotz der vielen Stunden Schlaf, schlägt der Jetlag wieder bei mir zu. Ich friere, bin hundemüde und möchte am liebsten ins Bett. Ich fühle mich krank. Aber da muss ich durch, wir können doch nicht schon zurück ins Hotel... Ich schleppe mich mehr als ich gehe, aber noch kann ich darüber staunen dass Sydney so grün ist! Überall sind Bäume, Palmen, Pflanzen und Parks.
Am Straßenrand blühen einfach mal so Strelizien. Dass Australien botanisch einiges zu bieten hat, sehen wir schon hier! Die Blätterdächer der Bäume sind so dicht, dass es unter ihnen richtig dunkel ist. Und die ganze Vegetation wirkt so üppig! Wahrscheinlich staunen und geniessen wir noch mehr, weil in Deutschland bei unserer Abreise noch alles kahl war.
Es beginnt langsam zu dämmern, obwohl es gerade mal zwischen 17 und 18 Uhr ist. Ich habe gelesen, dass in Australien die Dunkelheit früh hereinbricht. Aber wenn man es erlebt, ist es doch etwas anderes. Schon allein, weil das Licht anders ist als zuhause.
Während Anja in einer Kirche verschwindet, bleibe ich auf der Treppe sitzen und bemitleide mich wegen meinem Jetlag. Und genau in diesem Moment fliegt etwas über den Himmel. Ich brauche eine Sekunde, um zu realisieren, dass es kein Vogel ist. Nein, es ist einer der von mir heißersehnten Flughunde!!! Als Anja aus der Kirche tritt, berichte ich ihr mit der Begeisterung eines Kindes. Und während wir weiter Richtung Oper durch den Park schlendern, fliegen die süßen Flughunde in Scharen über unsere Köpfe hinweg und machen ordentlich Lärm Ich bin hin und weg! Anja und mir sieht man unsere Verblüffung offensichtlich auch total an, denn ein Mann kommt vorbei uns raunt uns grinsend zu: "Vampires!"
Wir laufen und der Weg nimmt schier kein Ende für mich. Langsam wird es zur Qual gegen die Müdigkeit zu kämpfen. Plötzlich taucht vor uns das Dach der Oper auf und scheint so nah. Wir können es kaum glauben, aber tatsächlich sind es nur noch wenige Meter. Es ist fast dunkel als wir die Oper erreichen und gleichzeitig den Blick auf die Harbour Bridge geniessen können! Alles ist beleuchtet Schon ein toller Anblick, aber so richtig geniessen kann ich arme gejetlagte Annie das alles nicht. Trotzdem, es ist gut hier zu sein und der Anblick ist toll.
Anja und ich gehen hinein in die Oper und freuen uns darüber, dass wir kostenlos die Toiletten der Oper nutzen können. Alles ist blitzsauber und stylish. In Deuschland müsste man dafür blechen! Dann schlendern wir auf dem Gelände herum Also Anja schlendert, ich muss mich zwingen einen Fuß vor den anderen zusetzen. Zu allem Überfluss setzt auch noch ein Regenschauer ein. Wie gut, dass ich die Kapuze meiner Regenjacke zuhause gelassen habe! Es ist kühl und ich beneide die Leute, die im edlen Opera Restaurant im Warmen sitzen und gepflegt dinieren. Zum Glück lässt der Regen bald nach.
Wir machen uns auf den Heimweg und kaufen uns auf dem Weg was zu trinken und Schokolade. Also eines kann ich schonmal sagen: Wir Deutschen sollten nie wieder über Lebensmittelpreise meckern! Hier zahlt man für ne große Flasche Wasser locker mal 4 Dollar. Das schockt mächtig, wenn man es gewöhnt ist beim Lidl 1,5l
Wasser für ein paar Cent zu kaufen. Ich muss also wirklich zum Teetrinker werden hier.
Jetzt fängt der Weg wieder an sich zu ziehen und die George Street mit ihren Läden erweist sich als elend lang. Dank einer netten Australierin stellen wir aber fest, dass wir auf dem richtigen Weg sind und in Chinatown gönnen wir unseine kleine Pause und essen leckere Frühlingsrollen. Die besten meines Lebens, ganz frisch gemacht - yummy! Frisch gestärkt ist der Weg zu unserem Hotel auch gar nicht mehr so weit. Und wir schaffen sogar noch nen kleinen Abstecher zum Foodstore unseres Vertrauens, um in ein paar Minuten Internet zu investieren.
Der Abend im Hotel ist dann gemütlich: duschen, quatschen, lesen und schreiben.
Sydney, wir mögen dich. Wir fühlen uns wohl
Aufbruch: | 03.04.2011 |
Dauer: | 25 Monate |
Heimkehr: | Mai 2013 |
Fidschi