Anett in Australien

Reisezeit: April 2011 - Mai 2013  |  von Annie R...

Byron Bay - hurra, ach nee doch nicht: Straddie Tag 2 - Eine Seefahrt die ist lustig

Die Sonne lachte heute nicht ganz so schön, aber dennoch buchen wir eine Tour. Stu geht tauchen, Nicole und ich schnorcheln. Endlich mal wieder schnorcheln!

Gegen 13 Uhr geht es mit dem Boot und der Gruppe raus auf's Meer und es macht einen riesen Spaß über die Wellen zu düsen! Als wir den Tauchspot erreichen, legen alle ihr Ausrüstung an und ab gehts in die Fluten! Hier zu schnorcheln ist allerdings was anderes als in den seichten Wassern Fijis. Der Blick nach unter verrät: kein Riff, nur Tiefe. Der Wellengang ist auch nicht ohne. An sich ne coole Sache, die mich erstmal gar nicht so stört. Aber das ändert sich nach kurzer Zeit.

Mir wird nämlich etwas flau. Unter mir gleitet derweil ein riesiger Mantarochen majestätisch dahin! Zunächst kann ich noch staunen, hatte ich die Mantas doch bereits auf Fiji so gerne sehen wollen. Aber die Sicht ist nicht berauschend und mir geht's eigentlich auch immer schlechter. Mir tönen die Worte im Ohr, die wir bei der Buchung des Trips gehört hatten: "Gute Sicht und es ist ruhig da draußen." Aha, ich hatte mir unter beiden genau das Gegenteil vorgestellt.

Irgendwann muss ich mich geschlagen geben und mich an Bord hieven. Oh man, und ich dachte immer beim Schnorcheln kann einem nicht schlecht werden. Erinnerungen an die Whitsundays werden wach. Dieser verdammte Skipper damals hatte doch gesagt, dass es einem beim Schnorcheln gut geht!! Ich liege also an Bord und leide. Dass einem von Wellengang soo schlecht werden kann, unglaublich. Ich überlege wie fürchterlich es sein muss schiffbrüchig im Ozean zu treiben während man Durst hat, die Sonne einem auf die Birne brennt und man zur Krönung auch noch kotzen muss während man im Wasser treibt. Was für ein Glück bin ich nicht schiffbrüchig. Nein, im Gegenteil. Ich schaffe es gerade noch so meinen Kopf über den Rand des Bootes zu schieben. Eine gefühlte Millisekunde vorher hatten sich meine Backen plötzlich orkanartig aufgeblasen...

Mit dieser schönen Beschäftigung bin ich nicht alleine, Nicole geht es ähnlich. Im Gegensatz zu mir ist diese aber noch in der Lage zu Kommunikation und zu einer einigermaßen normalen Körperhaltung. Ach und wie ich mich freue, als der erste Tauchgang beendet wird und alle zurück ins Boot kommen. Nicole sagt ganz charmant: "Anett, du siehst aus als würdest du sterben." Ich kann nur ein: "So fühle ich mich auch." hervorpressen. Es ist doch ein unbezahlbares Gefühl, wenn man neben einem gutaussehenden, brauhaarigen jungem Mann sitzt und sowas gesagt bekommt. Unbezahlbar. Aber ganz im Ernst, gegen das hier waren die Whitsundays ja Kindergarten. Nach 2 Tagen ohne Dusche und mit dem ganzen Salz im Haar kann ich damals nicht so ausgesehen habe wie heute. Vergeichsweise hätte ich damals wohl sogar einen Modelcontest gewonnen.

Alle essen also gemütlich Gummibärchen und Hühnersuppe auf dem Boot während ich damit ringe nicht schon bei dem Wort "Suppe" los zu kotzen. Als dann alle wieder tauchen sind und ihrem Spaß haben und Nicole sich mit dem Tourguide James unterhält (ja, ihr geht es besser), muss ich nochmal (auch überraschend für mich) meinen Kopf über den Bootsrand hängen. Und gerade als ich so schön Meer gereihert und alles aus mir rausgeholt habe, taucht links von mir Stuart auf. Ach du Scheiße, denke ich, hoffentlich ist der nicht in meine Kotze getaucht. Und Stu muss wohl sowas denken wie: Wäre ich mal lieber unter Wasser geblieben.

Kurz darauf ist dieser schöne, erlebenisreiche Ausflug dann zuende. Alle freuen sich über die vielen Tiere, die sie gesehen haben. Ich freue mich darüber, dass ich 80 Dollar bezahlt habe, um mal so richtig zu kotzen. Yeah, ich hab alles aus mir rausgeholt! Und das Beste: ich habe zwar festen Boden unter den Füßen, aber das Wohlbefinden hält an. ich bin nämlich vom Wetsuit vollkommen ausgekühlt und meine Zähne schlagen aufeinander so zittere ich! Da muss zunächst die Dusche für die Taucher herhalten, um mich auf Betriebstemperatur zu bringen und dann nix wie ab ins Badezimmer!

Der Rest des Abends verläuft dann unspektakulär schön: chillen am Strand, eingemummelt in meine Decke und danach DVD Abend (Paranormal Activity) in einem der offenen, leerstehenden Hostelzimmer

Wahre Schönheit entstellt eben nichts  *hust*

Wahre Schönheit entstellt eben nichts *hust*

© Annie R..., 2010
Du bist hier : Startseite Australien & Ozeanien Australien Straddie Tag 2 - Eine Seefahrt die ist lustig
Die Reise
 
Worum geht's?:
Fernab der Heimat, große und kleine Abenteuer, neue Menschen, fremde Orte und ich allein mittendrin! Was das werden soll? Weiß ich selbst nicht, aber lest selbst! Und kommentiert fleißig in meinem Gästebuch!!! Viele Grüße aus der Ferne sendet euch *Anett*
Details:
Aufbruch: 03.04.2011
Dauer: 25 Monate
Heimkehr: Mai 2013
Reiseziele: Australien
Fidschi
Der Autor
 
Annie R... berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.