Anett in Australien
Cape Tribulation
Jaja, Australien ist riesig und es gibt massig zu sehen. Aber dennoch ist meine Must-See-Liste relativ klein. Einer der Orte die ich aber unbedingt sehen will steht ganz zu Beginn unserer Reise: das Cape Tribulation!
Dieses Fleckchen Erde wird immer ganz furios umworben mit "Wo Regenwald und Riff sich treffen"! Als zweiten Slogan könnten die Werbefritzen wählen: "Wo sich sich von Quallen und Krokodilen umbringen lassen können". Den Ort müssen wir also auschecken, die Wildnis ruft!
Anja zu überzeugen war kein Kunststück und so haben wir ratzfatz eine Tour plus Übernachtung im Regenwald gebucht. Morgens um 7 holt uns der Tourbus ab und ab geht die Fahrt Richtung Norden. Die Landschaft ist sattgrün, besteht fast nur aus Zuckerrohfelderm ist fremd und wunderschön. Über uns lacht die Sonne von einem strahlendblauen Himmel. Tragischerweise bekomme ich ab einem bestimmten Punkt von der Landschaft aber nicht mehr soooo viel mit. Das Sandmännchen sitzt auf meiner Schulter... Das hat man davon, wenn eine Tour so früh startet!
Unser Tourguide ist eine Frau, deren Namen ich vergessen habe, die keinen anderen Job als Tourguide haben kann. Die Begeisterung für ihr Land spürt man mit jedem Wort und hängt jeder ihrer Dreadlocks
Zunächst führt uns der Weg zum Daintree River, wo wir ratzifatzi in ein kleines Boot umgeladen werden. Mit diesem geht es zum Crocodile Spotting. Diese Fahrt leitet ein junger Mann, Marke "Crocodile Hunter". Seine überdrehte Art lässt uns kurzfristig überlegen, ob wir ihn nicht in den Krokodilfluss schubsen sollen.
Nun, die Ausschau nach Krokos hatte ich mir doch aufregender vorgestellt. Der Crocodile Hunter entdeckt zwar Krokos aus 10 Metern Enfernung, aber wir haben Mühe sie zu erkennen, selbst wenn sie vor unserer Nase zu sitzen scheinen. Außerdem sind sie nur schnutziputzi klein, nur 1 oder 2 Jahre alt. Ok, trotzdem nicht zum Streicheln geeignet, aber trotzdem. Immerhin ist die Bootsfahrt ein Erlebnis, denn es ist einfach nur atemberaubend in den Regenwald zu schauen!
Aber auch das schönste Crocodile Spotting geht einmal zuende und so werden wir abgesetzt am anderen Flussufer und staunen recht schnell darüber wie sehr sich die Landschaft verändert hat. Regenwald in Sicht! Der Bus bringt uns zum nächsten Stopp. Es geht zu einem Boardwalk, d.h. zu einem Plankenweg durch den Regenwald. Hier erklärt unser Tourguide allerlei zu Pflanzen und Tieren, wir lauschen den Geräuschen und staunen über riesenhohe Bäume und riesige Blätter.
Dann heißt es Endpurt für heute und wir düsen zu unserer Unterkunft für diese Nacht: das Cape Tribulation Beachouse. Anja und ich sind fasziniert und glücklich gleichzeitig. Die Anlage ist mitten in den Regenwald gebaut. Unser Zimmer ist einer kleinen Hütte, alles aus Holz und das obwohl es hier unter den Bäumen ohnehin schon so dunkel ist. Der Weg zur Bar ist gepflastert, aber direkt daneben beginnt der Regenwald. Hier entlangzugehen ist aufregend! Ständig hoffen wir einen Kasuar zu sehen, aber wir haben einfach kein Glück. Immerhin hopst uns ein Baumkänguru über den Weg Leider konnten wir davon kein Bild machen, sonst hätten wir es verscheucht.
Ein Erlebnis ist es aus dem dunklen Blätterdickicht der Bäume hervorzutreten und sich im Hellen am weitläufigen Strand zu finden! Krass. Der Strand ist irre: übersät mit Muscheln, einsam und Postkartentauglich. Kleine Zuflüsse fließen vom Regenwald zum Meer, um uns herum schwirren wunderschöne große, blaue Schmetterlinge und ab uns zu auch riesige Libellen! Ich bin -mal wieder- tief beeindruckt von der Schönheit der Natur. Leider läd dieser Strand nicht gerade zum Schwimmen ein, denn Salties (Salzwasserkrokodile) fühlen sich hier im Wasser pudelwohl. Außerdem ist zur Zeit Quallensaison und ein "Stich" dieser Quallen war dann wohl der letzte. Also gehen wir hier lieber nur spazieren, aber allein das lohnt sich ungemein.
Nach heftigen Regenfällen in der Nacht können wir noch einen trockenen Morgen am Strand genießen. Einem Tag in diesem Paradies wären wir gerne noch geblieben, denn es gibt noch viel zu entdecken hier in der Region. Aber leider haben wir in Cairns im Hostel schon unser Zimmer gebucht. Und wir müssen unsere Nacht dort zahlen, wenn unsere Betten nicht an jemand anderen vergeben werden können. Das Risiko ist und zu hoch und das Geld zu wenig und so geht es also am nächsten Tag wieder zurück nach Cairns. Allerdings mit einem kurzen Zwischenstopp am Alexandria Lookout. Von hier aus genießt man einen sagenhaften Blick über die Küste!
Einen weiteren Stopp machen wir in der wunderschönen Mossman Gorge, wo man auch schwimmen könnte, wenn einem das Wasser nicht zu wild und zu kalt wäre.
Der letzte Stopp des Tages mutet ein wenig an wie eine Farce, denn in Port Douglas bleiben uns gerade 20 Minuten. Lächerlich, denn dieses Städtchen scheint auf den ersten Blick wunderschön zu sein. Immerhin können wir mal kurz den Blick auf den Ozean geniessen.
Müde und zufrieden kommen wir an diesem Abend im Tropic Days an. Wir sind uns einig: Diese Tour hat sich gelohnt und gerne hätten wir noch einen weiteren Tag am Cape gehabt, um die Swimmingholes und vieles anderes zu entdecken oder um zum Fruittasting zu gehen. Aber so freuen wir uns nun auf unseren Campervan. Achtung Australien, wir kommen!
Aufbruch: | 03.04.2011 |
Dauer: | 25 Monate |
Heimkehr: | Mai 2013 |
Fidschi