Anett in Australien
Byron Bay - hurra, ach nee doch nicht
Ich beschließe also mit dem Express-Bus nach Byron Bay zu fahren, denn der braucht nur 2 Stunden und das Ticket ist ratzfatz online gebucht. Und so verlasse ich Brisbane bei (endlich mal wieder) strahlendem Sonnenschein und erreiche Byron Bay im Regen. Genau so war das geplant...
Ich checke ein in einen 10-Bett-Dorm im Nomads, den ich heute aber nur mit einem Deutschen teile muss. Dann gehe ich noch etwas einkaufen und begebe mich gleich auf eine kleine Entdeckungstour in Byron Bay. Und was soll ich sagen? Ich bin überrascht. Der Ort ist niedlich, aber winzig. Tatsächlich hat man das Zentrum in ca. 15 Minuten durchschritten. Also einen Ort, dem der Ruf als Partyhochburg so vorauseilt, hätte ich mir anders vorgestellt. Aber eines sei gesagt: Shoppen kann man hier!
Da mich der Regen alles andere als motiviert, liege ich an diesem Abend früh im Bett.
Am nächsten Tag ist das Wetter besser und so verbringe ich den Tag hauptsächlich am Strand. Gegen Nachmittag beschließe ich spontan noch den Lighthouse Track zu machen, also die Wanderung zum Leuchtturm. Und diese ist wirklich schön, der Fotoapparat knipst ununterbrochen.
Die Wanderung und die Umgebung erinnern mich an den Nationalpark in Noosa.
Irgendwann gesellt sich ein anderer Deutscher zu mir und wir legen ein Stück des Weges gemeinsam zurück und quatschen. Aber irgendwann trennen sich unsere Wege wieder und ich erobere allein den östlichsten Punkt des australischen Festlandes. Hier wird erstmal ein Selbstportrait gemacht, so viel Zeit muss sein! Und dabei stelle ich fest, dass sich meine Hautfarbe in ein gesundes schweinchenrosa verändert hat.
Weiter geht es hoch zum Leuchtturm und während ich von dort den Ausblick genieße, stelle ich fest dass in Byron schon die ersten Lichter zu blinken beginnen. Das bedeutet, dass es höchste Zeit wird für den Heimweg! Während ich den Rückzug antrete wird aber sehr schnell klar: Ich habe mich bereits zeitlich verkalkuliert. Und so wird der Buschwalk nicht gerade ein Genuss für mich. Unter den Bäumen ist es tatsächlich schon so dunkel, dass ich meine Agen so weit aufreiße wie die einer Eule und trotzdem kaum etwas erkennen kann. Und so im Dunklen bin ich mir auch gar nicht mehr so sicher, ob ich den richtigen Weg gehe. Als ich mit einem Parkplatz eine markante Stelle erreiche, die ich wiedererkenne, bin ich schomal heilfroh. Aber hier hba ich wirklich keine Ahnung wie ich weiterlaufen muss und alles ist wie leergefegt. Glück im Ungkück treffe ich in diesem Moment noch einen älteren Herr, der mir den Weg beschreiben kann. Hätte er nicht sein Surfboard im Auto, hätte er mich auchmitgemnommen, aber so muss ich den Rest zu Fuß zurücklegen.
Neben mit im Gebüsch raschelt, quakt und zirpt es und niemand kann sich meine Erleichterung vorstellen als mir die ersten Leute entgegenkommen und ich schließlich die Stadtmitte erreicht habe!
Zurück im Hostel muss ich mir unter der Dusche erstmal den Angstschweiß abwaschen und meinen Füßen eine Pause gönnen. Aber dann beschließe ich schnell, dass nach dem Abenteuer des Tages auch die Nacht nicht vergeudet wird. Und so mache ich mich auf den Weg Byron zu erobern und versage grandios! Da ich ja, wie wir alle wissen, die personifizierte Schüchternheit bin, trau ich mich nicht alleine in eine Disco oder eine Bar. Irgendwie lerne ich aber nen Typen kennen mit dem ich dann was trinken gehe, aber so ganz fit ist der auch nicht.
Am nächsten Morgen checke ich aus aus dem Nomads, da es mir hier nicht sonderlich gefällt.
Ohne zu wissen wohin gönne ich mir einen Kaffee in einem mega süßen kleinen Cafè. Mein Gott, ich wusste nicht dass Kaffee sooo gut schmecken kann!
Ich habe keinen Plan was ich machen soll. Nachdem das allein reisen in Fiji für 2 Wochen so gut geklappt hat, haben mir die 2 Tage in Byron allen Mut genommen. Nach langen hin- und her beschließe ich mir einen 2000 Kilometer pass von Greyhound zu kaufen. Ich beschließe Brisbane zu meiner Basis zu machen, denn mir steht der Sinn plötzlich wieder nach etwas Vertrautem. Und von Brissie aus kann ich dann jeweils den Gryhounf nutzen, um die Umgebung zu erkunden.
Und so stehe ich diesem Abend überraschend im Aussie Way und kann mir illegal eine kostenlose Nacht ergaunern.
Aufbruch: | 03.04.2011 |
Dauer: | 25 Monate |
Heimkehr: | Mai 2013 |
Fidschi