Anett in Australien

Reisezeit: April 2011 - Mai 2013  |  von Annie R...

Byron Bay - hurra, ach nee doch nicht: Bergfest!

Wahnsinn! Ein halbes Jahr ist vergangen! Was soll ich sagen? Die Zeit ist verflogen! Und wie ich feststelle, gewöhnt man sich in 6 Monaten an eine ganze Menge!

Ich wundere mich nicht mehr über komische Verpackunsgrößen: statt 330ml gibt es hier 370ml. Milch hat hier nich 1,5% Fettgehalt, sondern ist zu 99% fat free! Das entspricht wohl unserer "guten" 0,3% Milch, weshalb ich hier nur zur guten full cream, also Vollmilch, greife.

Nach nem halben Jahr drehe ich den Schlüssel meist in die richtige Richtung, verschließe Türen auf der Innenseite der Zimmer mit dem Knopf am Türknauf und gucke meist in die richtige Richtung, wenn ich die Straße überqueren möchte (oder zumindest in beide Richtungen).

Ich wundere mich nicht mehr über 3 Liter Flaschen Milch oder Saft, die aussehen wie Weichspülerflaschen. Ich weiß, dass ich an der Frischetheke günstiger einkaufe und dass sonntags die sauteuren Sandwiches im Coles im Angebot sind. Und überhaupt, Coles! Vergessen sind Aldi und Lidl, die mir beim Einkaufen das Fürchten gelerht haben. Einkaufen, eine undankbare Pflichaufgabe, die ich gehasst habe in Deutschland. Und hier? Hier schlendere ich durch die Regale, relaxt, geniesse die riseige Auswahl, muss nie lange an der Kasse warten und freue mich, dass die Kassierer(innen) mich immer brav fragen wie es mir geht und mir noch dazu meine Einkäufe in kleine, umweltverschmutzende Plastiktütchen packen. Coles, du bist ein Wunderland!

Ich weiß wann ich wo relativ günstig einkaufen kann und habe mich an die Preise gewöhnt, mehr oder weniger. Ich freue mich, dass es bei euch kalt wird, denn das bedeutet dass hier der Sommer vor der Tür steht!

Floskeln wie "No worries!" und "How's it going?" gehören zu meinem alltäglichen Sprachgebrauch. Ich kennen nun den eklatanten Unterschied der Fragen: "Are you going on the piss?" und "Are you taking the piss?" Zudem ist mein Repertoire an englischen Schimpfworten und Slang-Ausdrücken deutlich gestiegen

Wenn jemand eincheckt, kann ich erkennen dass er aus Nord-Irland kommt und einen deutschen Akzent kann auch kaum noch jemand vor mir verbergen.

Ich habe mich damit abgefunden, dass Häuser hier eben eine komische Bauweise haben, dass es nicht regnet, sondern runterkübelt als gäbe es kein morgen. Ich weiß, dass eine Strecke von 2 Stunden nur ein kleiner Abstecher ist und dass ich einen Swimmingpool vor der Tür habe

Vor allem aber hab ich mich daran gewöhnt, dass meistens schönes Wetter ist, man die Tage zählen kann an denen man Socken und lange Hosen braucht und man in Australien unendlich geil shoppen kann!

Nie im Leben hätte ich gedacht, dass ich es so lange allein aushalte! und jetzt? Jetzt denke ich ich bin doch gar icht alleine! Ich hab geniale Freunde, koste mein Leben aus, habe sooo viel Spaß und.... kann mir icht vorstellen in 6 Monaten nach Deutschland zu kommen und zu bleiben.

Trotzdem fehlt ihr mir!

© Annie R..., 2010
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Fernab der Heimat, große und kleine Abenteuer, neue Menschen, fremde Orte und ich allein mittendrin! Was das werden soll? Weiß ich selbst nicht, aber lest selbst! Und kommentiert fleißig in meinem Gästebuch!!! Viele Grüße aus der Ferne sendet euch *Anett*
Details:
Aufbruch: 03.04.2011
Dauer: 25 Monate
Heimkehr: Mai 2013
Reiseziele: Australien
Fidschi
Der Autor
 
Annie R... berichtet seit 13 Jahren auf umdiewelt.