Anett in Australien
Willkommen im Busch: Silk Pavilions
Pünktlich um 16 Uhr holt mich meine Gastbegerin Sue in NImbin vor der Post ab. Ha, Nimbin überlebt! Zu dem Zeitpunkt weiß ich aber auch noch nicht was mich die kommenden Wochen erwartet...
Wir fahren also ca. 25 Minuten durch eine wunderschöne grüne Landschaft, fahren dann einen Berg hoch und das sind wir: Silk Pavilions! Hier leben und arbeiten also Sue und ihr Mann John.
100 Acre Land, alles grün und auf einem kleinen Hügel thront ihr Haus. Selbst gebaut, alles im Thai Stil, viel Holz und sehr schön.
Ich bin untergebracht in einer separaten kleinen Hütte mit 2 Schlafzimmern, kleinem Wohnzimmer mit offener Küche, WC, Dusche, DVD, TV und -ganz wichtig- Internet! Mein Häuschen erinnert an eine Gartenhütte. Ähm, auch ein wenig von der Hygiene. Ein klein wenig schmuddelig ist es, was aber wohl an meinen Vorgängern liegt. Die haben wohl nicht so geputzt. Aber es ist ok.
Ich bin erstmal ganz schön überwältigt oder sagen wir überfordert. Ist wohl etwas viel Veränderung auf einmal. Und dann funktioniert das Internet nicht auf Anhieb. Und was macht man da, wenn man Anett heißt? Richtig, erstmal heulen! Handy is eh tot, kein Empfang seit Nimbin. Aber jetzt kann ich Mama, Papa, Schwesterchen und Saad nicht mal mailen, heul! Aber alles easy, das Problem wird gelöst. Nur blöd, dass da schon wieder das nächste auftaucht...
Mir wird ganz schnell klar: Das hier wird eine Herausforderung. Hier rächt es sich, dass ich kein Auto fahre (ich dürfte Sue's Auto benutzen). Denn hier gibt es NICHTS. 3Km bergab zum nächsten kleinen Café, Obst-und Gemüse Laden und zum Tante Emma Laden. Und dann? 25Minuten nach links nix bis Nimbin und nach rechts genauso lange ins ebenso spannende Uki. Und was macht man, wenn man das realisiert und weiß dass man Naturerfahrungen hasst? Richtig: heulen! Das erste Mal seit langem fühle ich wieder... Heimweh
Kein Auto, Keine Abwechslung, Heimweh - da waren sie wieder meine 3 Probleme...
OK, mal mehr zu Silk Pavilions. Ich werde euch noch genügend Gelegenheit geben mich zu bemitleiden... Silk Pavilions ist ein Bed & Breakfast. Sue und John bieten 2 Möglichkeiten der Unterkunft an. Zum einen kann man den Thai Pavillion buchen, ein kleines Häuschen ähnlich dem Haupthaus im Thai-Stil. Oder man bucht eines der 3 Eco-Pavilions, im Grunde Zelte.
Diese Zelte sind fest installiert, haben Dusche und WC (eines sogar ne Badewanne), sind möbliert, haben ein Bett und einen BBQ. Außerdem haben sie ein kleines bisschen Elektrizität für nachts. Ist alles ganz schnafte für ein erholsames Wochenende, aber arschteuer.
Egal welche Unterkunft man bucht, man wird versorgt mit Geschirr und Besteck, mit Instantkaffee, Tee und Milch, mit Mozzie-Coils, Teelichtern und Insektenschutzmitteln. Frühstück ist inklusive, richtigen Kaffe gibt's im Haupthaus gegen Cash, man kann ein BBQ-Paket ordern, einen Hotpot oder sich ein romatisches Dinner bei Kerzenlicht servieren lassen.
Nicht übel für so ein romantisches Wochenende zu zweit, würde ich mit Saad sofort machen!
Egal wo man untergebracht ist, man geniesst überall einen herrlichen Blick und kann hier wunderbar ausspannen. Also wirklich der richtige Ort für ein erholsames Wochenende!
Meine Aufgabe hier wird hauptsächlich das Housekeeping sein. Betten beziehen, putzen, Tee und Kaffee nachfüllen. Kann ich, null Problemo! Transportiert werden all diese Sachen mit einem kleinen Traktor, der muss sein. Sonst sind die Wege zu weit.
Und mit all diesem Wissen kommt meine erste Nacht im Busch. Es ist faszinierend als die Dunkelheit hereinbricht: Ein riesiger Chor von Zikaden beginnt zu zirpen, Frösche quaken und vor meinem Fenster lacht ein Kookaburra. Gleichzeitig erinnern mich die Geräusche an das Cape Tribulation. Zudem ist es stockdunkel draußen. Nix bringt mich dazu meine Verandatür nochmal zu öffnen. Muss ich aber auch nicht, denn es ist Zeit ins Bett zu gehen.
Mit Heimweh und Sehnsucht nach Saad
Aufbruch: | 03.04.2011 |
Dauer: | 25 Monate |
Heimkehr: | Mai 2013 |
Fidschi