Anett in Australien
Ein Traum wird wahr: Bula Fiji
Ab und zu hat man als Backpacker schon schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Etwa: Flieg ich jetzt nach Fiji oder nicht?
Aber man mag es kaum glauben: Nachdem man erstmal sein Lager aufgeschlagen hat, etwas heimisch geworden ist und jemanden kennengelernt hat, fällt es schwer sich wieder aufzuraffen. Aber aus vielen Guten Gründen habe ich mich schließlich aufgerafft, 2 Tage vor Abflug gebucht und mache mich nun an einem sonnigen Freitagmorgen auf den Weg zum Flughafen! Wir wollen ja mal nicht vergessen, dass Fiji immer mein Traum war!
Aufgeregt bin ich. Zum ersten Mal alleine fliegen! Aber ich nehme den Airtrain, komme durch die Kontrollen, checke mein Gepäck ein, finde das Gate - hach ist das alles herrlich einfach! Am Flughafen faszniert mich eine Dame mittleren Alters, die sich in eine viel zu kleine Jacke presst, es aber doch schafft den Knopf zu schließen. Da hat wohl jemand wert darauf gelegt, dass im Etikett die "richtige" Größe steht... Sie setzt sich mir gegenüber und ich denke: Wenn der Knopf jetzt abplatzt und mir gegen den Kopf schießt, werde ich bestimmt bewusstlos. Und innerlich muss ich echt feiern, weil ich denke dass das für die Bildzeitung sicherlich eine Bomben-Schlagzeile wäre: Drama auf Urlaubsreise. Ahnungslose Deutsche (28) von abgeplatztem Knopf erschlagen. Das Geschoss traf sie genau zwischen den Augen.
Im Endeffekt läuft aber alles gut und ich kann mein Glück kaum fassen: ich werde nicht nur nicht vom Knopf erschossen, sondern habe im Flieger auch noch einen Fensterplatz und das bei strahlendem Wetter! Trotz Nervosität geniesse ich den wunderbaren Ausblick auf Brisbane aus der Luft und fluche, dass ich meine Kamera im Rucksack gelassen habe.
Der Flug verläuft ruhig und angenehm. Die Route führt fast nur über den Pazifik und ich bin umgeben von meiner Lieblingsfarbe: blau. Der Himmel, das Meer - alles ist so wunderschön blau! Ich kann meine Augen kaum abwenden. Wir überfliegen ein Gebilde, dass aussieht wie Korallen- oder Sandbänke und an diesem wechselt die Farbe des Wasser zu einem herrlichen grün. Wir überfliegen eine Insel und aus der Luft sehe ich eine Lagune in die Wasser hinenspült von einem so kräftigen blau wie ich es noch nie gesehen habe. Es sieht aus als würde ich mir die Luftbildaufnahmen aus meinem Atlas ansehen. Und allein auf diesem Flug gratuliere ich mir schon zu der Entscheídung nach Fiji zu fliegen.
Dann - endlich- kommt Fiji in Sicht und wie überfliegen die Insel. Ich bin überrascht wie grün hier alles ist! Ich weiß nicht was ich ewartet habe, aber ich bin erstaunt. Grün soweit das Auge reicht! Von oben sieht alles aus wie die Miniaturwelt einer Spielzeugeisenbahn.
Am Flughafen spielt zum Empfang eine fijianische Band Willkommenslieder für die Touristen und JA, die Männer tragen Röcke wie ich es kürzlich noch ein einem Reisebericht gelesen habe! Ein bisschen Bürokratie muss sein, also ab durch die Passkontrolle und endlich ist der da: der Stempel im Reisepass. Ich bin in Fiji, ich kann es kaum glauben! Schon hört man die ersten Male das Wort Bula, also Hallo!
Ich suche mir ein Taxi und lasse mich direkt zu meinem Hostel bringen. Ich habe mich entschieden für das Bamboo, weil es bei Hostelworld so hochgelobt wird. Nach einer Dusche stellt sich aber raus, dass es mir doch zu Basic ist. Im Endeffekt liegt es aber wohl daran, dass ich ein oberes Stockbett erwischt habe und dieses nichtmal ne Leiter hat. Zum Glück gibts ne Klima über die ich hochklettern kann. Aber einmal oben, bleibe ich auch da. Und so besteht der erste Abend auf Fiji nur aus einem kurzen Spaziergang zur Nadi Bay (wo ich ein großes Krustentier ins Meer huschen sehe), aus einem Lovo - dem fijianischen Festmahl, nämlich einem im Erofen gegarten Menü samt Fischkopf (den ich liegenlasse) und einer Dusche.
Aufbruch: | 03.04.2011 |
Dauer: | 25 Monate |
Heimkehr: | Mai 2013 |
Fidschi