Anett in Australien
Byron Bay - hurra, ach nee doch nicht: Stradbroke Island
Wozu in die Ferne schweifen, liegt das Gute doch so nah.... Kennen wir doch alle. Man kennt sein eigenes Land, und sogar seine nächste Umgebung nicht. Man macht sich einfach nicht auf den Weg. Aus Faulheit. Ist ja praktisch vor der Haustür. Kann man ja immer machen. Blöd nur, dass man es oft nicht tut...
Wenn die Ferne zum Alltag wird, verfällt man oft (wieder) in dieses Muster. Wochenlang, nein monatelang, habe ich mir vorgenommen nach North Stradbroke Island zu fahren. Weil der Name viel zu lang ist wird die Insel hier von allen nur Straddie genannt. Straddie ist eine Sandinsel südöstlich von Brisbane und angeblich eine echte Alternative zum teuren, überlaufenen und berühmten Fraser Island.
Mal wieder steht ein Wochenende vor der Tür und droht ein gammeliges WE in Brissie zu werden. Aber ich habe mir geschworen das nächste Wochenende nicht wieder in Brisbane zu vergeuden. So und nun ist es also soweit! Saad muss lernen, bleibt zuhause. Stuart will nicht, bleibt zuhause. Anett kann nicht, muss arbeiten. Und so beschliessen Orla und ich eben alleine zu fahren.
Zudem ist es November und es herrscht immer noch eine Affenhitze! Da mutet es schon surreal an durch die Straßen zu bummeln und Weihnachtsdeko zu sehen und Weihnachtslieder zu hören.Abgefahren! Kann mir gar nicht vorstellen wie das ist jetzt in D... wieder so mit Jacke und Schal! Nee nee, da geb ich mir einen Monat vor Weihnachten doch lieber mal ne Insel
Samstagmorgen kurz nach halb neun fährt unsere S-Bahn nach Cleveland. Express, dauert ca. 45 Minuten. Dort wartet schon der Shuttlebus auf uns, der uns zum Anleger für das Wassertaxi bringt. Die Busfahrt ist kurz, dauert nur etwa 5 Minuten und schon stehen wir am Anleger. Weil wir Glückskinder sind, haben wir im Hostel 2 Tickets für das Wassertaxi geschenkt bekommen und diese sind sogar noch gültig. Juhu, eine Fahrt gespart! Und ab geht's! Das Wassertaxi braucht so zwischen 20 und 30 Minuten, genau weiß ich es gar nicht. Ich geniesse die Fahrt bei strahlendem Sonnenschein
Angekommen in Dunwich auf Straddie, geht es nochmal weiter mit dem Bus zu unserer Unterkunft. Auch diese Fahrt ist mit etwa 10 Minuten relativ kurz. Angekommen an der YHA, checken wir ein und machen uns direkt auf den Weg zum Strand. Dieser ist, zu unserer Überraschung, nur ca. 2 Gehminuten entfernt. Wer hätte das gedacht?
Dass wir auf Straddie nicht gut schwimmen können, weil durchaus die Wahrscheinlichkeit besteht als Haifutter zu enden, wussten wir. Aber auch die Strömung ist nicht zu unterschätzen und so ist Orla innerhalb kürzester Zeit ihre Sonnenbrille los
Wir verbringen den Großteil des Tages gut eingecremt in der Sonne und brutzeln und verziehen uns dann für ein Mittagsschläfchen ins Zimmer. Nach einer Stunde wache ich auf und beschließe, dass ich unmöglich den ganzen Nachmittag verpennen kann. Und so lasse ich Orla schlafen und mache mich für ein halbes Stündchen auf zu einem kleinen Spaziergang.
Den Abend verbringen wir gemeinsam am Strand. Leider geht die Sonne (mal wieder) nicht im Meer unter, dafür ist der Himmel wunderschön pastellfarben. Im Anschluss machen wir uns hungrig auf zu einem Bistro und schlagen uns dort den Bauch ordentlich voll. Im Hostel trinken wir noch einen Absacker, Passion Pop! Der bringt mich allerdings an den Rand des erträglichen und ich bin so vollgefressen und -gesoffen, dass ich nur noch groggy ins Bett fallen kann
Der nächste Morgen beginnt ungewöhnlich früh für mich. Um 8 Uhr bin ich als erste im Zimmer wach. Zeit zum lesen! Um 10 Uhr checken wir aus, frühstücken und dann geht's ab zum Souvenir-Kitsch-Schmuck-Deko-Laden, wo ich erfolgreich den Versuchungen des Shopping-Bösen widerstehe. Bis auf eine kleine Ausnahme, aber das darf an dieser Stelle nicht verraten werden. Es ist nämlich eine Überraschung für jemanden!!
Mit dem nächsten Bus fahren wir zum Point Lookout an den Main Beach, um uns einen weiteren faulen Strandtag zu gönnen. Und eines sei gesagt an dieser Stelle: Der Home Beach direkt an der YHA war ja schon echt schön, aber der Main Beach hat mich echt umgehauen!
Hier ist das Wasser türkis und glasklar, der Strand weit und weiß. Kurz und gut: Stundenlang könnte ich hier sitzen und mich nicht satt sehen an den Farben und der Landschaft. Der Strand ist übersät mit Muscheln und für mich steht eines fest: Dies ist einer der schönsten Orte bzw. Strände, die ich bisher gesehen habe.
Nach wenigen Stunden haben wir genügend gefaulenzt und gönnen uns ein leckeres Eis. Dann mache ich mich auf den Heimweg, während Orla beschlossen hat noch eine weitere Nacht auf Straddie zu verbringen und an der YHA aussteigt. Ich kann es ihr nicht verübeln. Müsste ich morgen nicht arbeiten, würde ich auch noch bleiben.
Als ich mit dem Wassertaxi wieder Richtung Festland düse, ist mir bereits klar, dass ich zurückkehren muss nach Straddie. Ich habe die Seen im Landesinneren nicht gesehen und hätte außerdem niemals gedacht, dass es dort so wunderschöne Strände gibt. Darum: Straddie, wir sehen uns wieder...
Der Home Beach, direkt an der YHA! Was will man mehr bei mehr als 30 Grad? Naja, vielleicht nen Sonnenschirm...
Aufbruch: | 03.04.2011 |
Dauer: | 25 Monate |
Heimkehr: | Mai 2013 |
Fidschi