Unterwegs im Land der Kiwis oder auch Aotearoa
Neuseeland: Überfahrt auf Südinsel, weiter bis Kaikoura
Fährüberfahrt mit Interislander von Wellington nach Picton
Am Donnerstag, den 6. März war es dann endlich soweit. Die Interislander Fähre mit Namen Kaitaki lag mehr oder weniger startbereit am Terminal. Ich war pünktlich um 7:30 Uhr am Terminal, denn der Check-Out aus dem Hotel war auch wie immer schnell und problemlos und die Anfahrt zum Fährterminal hatte ich mir bereits gestern angeschaut. Die Abgabe des Mietwagens ging schnell von statten. Einfach den Mietwagen in einem ausgewiesenen Parkplatz abstellen und Schlüssel in eine Art Briefkasten werfen - das wars. Ich hatte meinen 2013er Toyota Camry mit 13305 KM auf dem Tacho in Auckland übernommen und jetzt mit 16417 KM in Wellington wieder abgegeben. Ich bin also 3112 Kilometer gefahren.
Das Einchecken am Fährterminal ging trotz der vielen Menschen auch ganz schnell und so war ich um 8:15 Uhr schon auf der Fähre und hab mich im Loungebereich bei Kaffee, Rührei, Speck und Würstchen stärken können. Das Auslaufen der Fähre verzögerte sich aber um 1,5 Stunden, denn die Fahrzeugdecks wurden bis ins letzte Eck mit PKWs und LKWs vollgestopft. Durch die Absage von einigen Fährüberfahrten gab es eine zeimlich lange Schlange an Fahrzeugen, die "abgearbeitet" werden mussten und das bedeutete für das normale Fußvolk eben auch warten. Ganz ehrlich, das Warten war jetzt nicht so schlimm. Ich bekam zu Essen und Trinken und hatte eine stabile Internetverbindung. Den Aufpreis für die Lounge waren mir die 40 NZD auf alle Fälle Wert. So hatte ich meine eigene Coach und viel Platz und eben alles was ich so brauchte.
Nachdem wir in Wellington endlich gegen 10:30 Uhr bei stark bewölktem Himmel abgelegt hatten, ging es sozusagen der Sonne entgegen. Je weiter wir von Wellington gegen Süden fuhren,desto besser wurde das Wetter. Die Überfahrt an sich war ziemlich ruhig und selbst auf offenem Meer zwischen den beiden Inseln (was jetzt aber ein nicht alzu langes Stück ist) kam die Fähre nicht wirklich ins Schwanken.
Die Fahrt durch den Marlborough Sound
Dann kam der spannenste Teil der Überfahrt. An der Südinsel angekommen, musste die Fähre ihren Weg durch den Marlborough Sound nach Picton bahnen. Dieser Teil der Strecke ist wunderschön, denn man hat auf beiden Seiten die ganze Zeit Land um sich und die einzelnen kleinen Buchten sind einfach schön vom Schiff aus zu genießen.
Picton
Gegen 14 Uhr fuhren wir dann in Picton ein und machten am Terminal fest. Picton ist eine kleine Hafenstatt und Einfallstor zur Südinsel.
Von der Fähre gings ziemlich schnell runter und da es eine kleine Verzögerung bei der Gepäckausgabe gab, bin ich dann erst zum Mietwagenschalter und nahm meinen "Neuen" entgegen.
Es war wieder ein 2013er Toyota Camry. Für mich eine gute Wahl, denn ich musste mich jetzt nicht auf ein "neues" Auto einstellen. Dieser Camry hatte diesmal schon 22272 KM auf dem Tacho, also auch nicht zu viele Kilomenter.
Dann ging es noch zum Gepäckausgabeschalter, mein Gepäck in Empfang nehmen, und das ganze Zeugs ins Auto verfrachten.
ich bin noch kurz am Hafen von Picton entlang gegangen und dann machte ich mich auch schon gegen 15 Uhr auf, auf meinen Weg nach Kaikoura.
Fahrt von Picton nach Kaikoura
Picton im Rücken, ging es via Blendheim durch die Weingegend der Südinsel. Links und Rechts der Straße überall Weinreben und Hinweisschilder für Wine Testing. Da ich aber Fahren musste, hab ich auf eine Weinverkostung verzichtet und bin ohne Pause erstmal weiter gefahren.
Mein erster richtiger Stop war dann die Pelzrobbenkolonie am Ohau Point.
Dieser Teil der Ostküste von der Südinsel Neuseelands ist sehr rauh und schön zu fahren. Man fährt direkt am Meer entlang und teilt sich diese Streck mit der Eisenbahn. Einmal ist die Straße auf der Meerseite und einmal die Eisenbahn.
Eine einsame Robbe alleine in einer Bucht - ich geh mal davon aus, das das eine männliche Robbe ist und einfach nicht bei den Babies sein darf oder "soll"
Überall am Straßenrand wird auch Crayfish (Langusten) angeboten und ich war schon kurz davor mir welche zu gönnen, aber es war jetzt doch schon späterer Nachmittag und ich wollte nicht zu spät bei meiner Unterkunft ankommen.
Aber wär ich doch bei so einem Crayfish Stand angehalten; dass hätte mir die folgenden 2,5 Stunden doch etwas angenehmer gestallten können.
Warum, fagt ihr euch...... Nach einem Fotostop fuhr ich meinem Ziel Kaikoura weiter entgegen und hinter mir hörte ich schon das Sirenengehäule eines Polizeiwagens. Ich konnte mir nicht vorstellen, was die Polizei von mir wollte, denn zu schnell bin ich nicht gefahren. Ich führ also links ran und dachte der Polizist wird mir schon sagen, was ihm nicht passte, aber das Polizeiauto fuhr einfach an mir mit Sirenengeheul vorbei. Ich dachte mir, gut, mich haben die jetzt wohl nicht gemeint, wer weiß wohin er schnell musste. Leider fand ich das 10 Minuten selber heraus. 15 Kilometer vor Kaikoura stand wieder eine Polizeiwagen quer auf der Straße mit einem Schild "Accident" (Unfall). Vor mir schon eine ziemlich lange Schlange von Autos und LKWs. In der Ferne konnte man Feuerwehrfahrzeuge erspähen und auch das sich eine Schlange, aus der anderen Richtung kommend, gebiltet hatte. Hinter mir ging es ziemlich flott mit der Schlangenbildung weiter und einige Fahrzeuge drehten und fuhren wieder zurück Richtung Picton. Der Polizist informierte uns, das ein Unfall passiert sei, und die Rettungshubschrauber unterwegs sind und das ganze so an die 2 Stunden noch dauern wird. Für mich gab es aber keine andere Option als Warten, denn eine andere Strecke nach Kaikoura gab es nicht wirklich. Also rief ich meine Unterkunft an, um mitzuteilen, dass ich nach 19 Uhr erst ankommen werde, ich aber immerhin schon auf der Südinsel bin und auch wirklich heute noch komme. Beim Versuch zu Telefonieren verstand ich auch, warum so viele Mitwartenden" neben ihren Autos auf und ab gingen, links und rechts gingen, den Arm nach oben hielten...... ich hatte das geliche Problem - kein stabiles Mobilfunknetz - ich gesellte mich dann auch in eine Menschentraube, ein paar Autos hinter mir Richtung Strand - da gab es Netz.
Das Warten war nicht so schlimm, denn man unterhielt sich einfach mit den Insassen der anderen Fahrzeuge. Wir alle waren der Meinung, lieber hier warten, als einer derjenigen zu sein, die im Helikopter abtransportiert wurden.
Um 19:45 Uhr wurde die erste Seite der Sperrung aufgehoben und es war meine Seite. Langsam setzte sich die Schlange in Bewegung und leider musste man am Unfallort vorbei. Es war ein schwarzes Allradfahrzeug, das in ein Wohnmobil gerauscht war. Der Jeep war in mehrere Teile zerschnitten worden und beim Wohnmobil war ziemlich viel Kaputt auf der Beifahrerseite.
Was man hörte war, das eben dieses schwarze Fahrzeug, anderen Fahren aufgefallen war, wegen der aggressiven Fahrweise. Der Fahrer soll Kurven geschnitten haben und auch überholt haben bei Null sicht. Scheinbar war das Fahrzeug bekannt in dieser Gegend.
Ich jedenfalls war froh, dann kurz nach 20 Uhr sicher und in einem Stück an meiner Unterkunft in Kaikoua angekommen zu sein.
Nach dem Einchecken bin ich noch schnell in den Supermarkt, um die wichtigsten Dinge für die kommenden Tage zu besorgen und da nutze ich auch gleich die Möglichkeit mein Schatzkästchen wieder zu füllen
Irgendwie hatte ich an diesem Abend den Eindruck, dass die Südinsel mich nicht wirklich mag. Aber dieser Eindruck wird sich schon am nächsten Tag komplett ändern.
Aufbruch: | 10.02.2014 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 21.04.2014 |
Neuseeland