Unterwegs im Land der Kiwis oder auch Aotearoa
Neuseeland: Christchurch und Tagesausflug nach Akaroa
Fahrt von Kaikoura nach Christchurch
Am Samstag, den 8. März ging es für mich weiter nach Christchurch. Die Strecke ging am Anfang noch direkt an der Küste entlang und ich machte kurze Stops, um noch ein paar Pelzrobben und Seevögel zu beobachten.
Dann ging es in Landesinnere, vorbei an Kuh- und Schafsweiden und dann ging es noch durch ein Weinanbaugebiet. Links und Rechts der Straße wurde man via Schild zur Weinprobe geladen, aber mal wider musste ich passen, denn ich war ja mit dem Suto unterwegs,
Die Strecke bot nicht viel Abwächslung und somit auch nicht viele Versuchungen unterwegs zu halten. Ich kam zügig voran und bin bereits gegen 15 Uhr an meinem Motel angekommen und konnte einchecken. Da ich keine große Lust hatte noch groß was zu unetrnehmen, beschloss ich heute meinen Waschtag einzulegen. Der war auch ziemlich nötig, denn ich hatte fast alle meine T-Shirts bereits in Gebrauch gehabt. Die Zeit des Wartens auf die Waschmaschine und den Trockner hab ich mit dem Weiterschreiben meines Reisetagebuches verbracht. So ist Kapitel "Kaikoura und Wale" entstanden. Ich versuchte auch meinen geplante Trans-Alpine-Zugfahrt zu buchen, musste aber feststellen, dass alle Zugfahrten innerhalb der nächsten 10 Tage mit dem Transalpine bereits ausgebucht waren. Wird also nichts mit meiner Zugfahrt quer durchs Land, über die Alpen, von Ost nach West werden. Macht auch nichts, dann fahr ich einfach mit dem Auto bis zum Arthur Pass oder lasse dieses Eck einfach aus und machen einen Tagesausflug nach Akaroa und auf die Banks Halbinsel.
An diesem Abend stellte ich jedefalls weiter nichts mehr an und maltretierte dafür die Fernbedienung des Fernsehers und die Mikrowelle.
Er wollte einfach nur sein Hinterteil zeigen - das müsste ein white-faced heron (Weißwangenreiher) sein
Warum hier kein Schild stand: Vorsicht Robbe am Straßenrand - jedenfalls hatte diese Robbe den höchsten Liegeplatz und die beste Aussicht
Ein Schild, leider mit Aufkleber, aber das hatte ich bis jetzt noch nicht in meiner Schildersammlung - und hier sah ich kein "Wildlife"
Kiwi machte es sich mit dem Schatzkästchen schon mal auf der Terasse bequem und ließ mir das Bett zum Reisebericht schreiben
Christchurch
Am Sonntag, den 9. März machte ich Christchurch unsicher, wobei ich da gar nicht soviel unsicher machen konnte, denn das hatte ja schon das Erdbeben für mich am 22. Februar 2011 "erledigt".
International Antarctic Center
Das Wetter zeigte sich an diesem Tag nicht ganz so freundlich - es war stark bewölkt und deshalb begann ich den Tag im International Antarctic Center. Das ist eine Art Museum und Austellung und informiert über alles was die Antarkis so ausmacht. Man konnte erleben, wie sich ein Sturm in der Antarktis ungefähr anfühlen muss. Es gab da so eine Kühlkammer und da wurde man ganz gut mit Ventilatoren durchgeblasen, um eben die gefühlte Kälte, die durch Wind entsteht, zu erfahren. Man erfuhr viel über de ganzen Expeditionen und über die Stationen im ewigen Eis (natürlich hauptsächlich über die neuseeländische Niederlassung). Man konnte Pinguine beobachten. Das Center hat so eine Art Rettungsstation für verletzte Pinguine, die nicht mehr alleine in der "Wildniss" überleben können. Es gab viele Filmvorführungen, z.B. wie es sich auf so einer Station leben läßt; wie man überhaupt da hinkommt; wie die Antarktis aussieht; welche Tiere da leben und und und.... Ein sehr interessantes "Zentrum", aber nur bei schlechtem Wetter oder man bringt genug Zeit mit, denn 3 Stunden sollte man schon für die Besichtigung einplanen und natürlich muss einem auch die Antarktis interessieren.
Auf der anderen Seite des Antarktis Zentrum befindet sich der Flughafen von Christchurch und einen Teil davon nutzen die US Amerikaner, um von hier aus mit dem Flugzeug zu ihrer Station in der Antarktis aufzubrechen
Die Innenstadt von Cristchurch und auch Teile der Red Zone
Von der Antarktis ging es für mich direkt in die Innenstadt von Christchurch und in die Red Zone, die Zone die noch ziemlich demoliert ist und die Aufbau- und Abrissarbeiten noch immer voran gehen.
Auf dem Weg zur Red Zone, wo auch der Catheadral Sqare liegt und der mal das Aushängeschild von Christchurch war
Die Kathedrale am Catheadral Square - Das Kirchenschiff wurde komplett zerstört und noch nicht wieder aufgebaut, aber die Bauzäune wurden nett gestalltet und auch die Sitzgelegenheiten sind "anders"
Der "Eingang" zur Kirche oder besser gesagt der Eingang zur Öffnung im Bauzaun ist komplett mit Grünzeugs zugewachsen und gestalltet das Ganze Bild doch etwas freundlicher
Ich kam auch an diesen leeren Stühen vorbei - es sind die Lieblingsstühle jender 185 Personen, die am 22. Februar 2011, in Folge oder während des Bebens ihr Leben verlohren - es war auch ein Babybugy dabei
In der Nähe des Platzes der leeren Stühle, stand die Cardboard Catheadral - die ist wirklich aus Pappe
Dann ging es weiter in die New Regent Street - ein Teil der Ladenräume stehen noch leer, aber diese Straße ist so gut wie neu
Ein frisch renoviertes Gebäude und ein leerer Platz, auf dem mal Häuser standen - hinter mir standen "Häuserwracks"
Das Canterbury Museum - am Eingang zum Botanischen Garten - schien auch keine Schäden davongetragen zu haben
wobei das Kunst Zentrum auf der anderen Straßenseite, genau gegenüber des Museums, nicht so glimpflich davon kam
Später am meinem Hotel wieder angekommen, musste ich aber noch mal einen Gute Nacht Happen zu mir nehmen, denn meine neuen Nachbarn hatten den Grill ausprobiert und viel zu viel Grillsachen gekauft, die eben dann mit meiner Hilfe, komplett vernichtet wurden. Patrick und Rhonda aus Kanada waren die Köche (Pat hat gegrillt und Rhonda hatte gewürzt). Ich konnte immerhin beim Abspülen helfen
Fazit Christchurch Innenstadt
Es ist schon bedrückend, durch diese, immer noch stark vom Erdbebeben gezeichnete Stadt, zu wandern. Es sind so viele leere Plätze, zerstörte Häuser und Häuserzeilen zu sehen; überall liegt noch Schutt rum und überall diese Zäune und Betreten Verboten Schilder.
ABER: Es war zugleich ein aufregendes Gefühl, diese Stadt zu erleben und wie die Bewohner das Beste daraus gemacht haben, diese Stadt wieder lebenswert zu gestallten. Man spürte richtig die Energie und den starken Willen, die Stadt wieder in alten Glanz strahlen zu lassen. Und ich persönlich fand, das diese Graffities, die Container, die grünen Sitzmöglichkeiten, die Palettenbühne und auch die Pappkirche, der Stadt einen eigenen Charm eingehaucht haben, so dass man auch die Schäden ganz leicht übersieht und nur das Bunte und Lebendige wahrnimmt.
Mir hat es wahnsinnig gut gefallen und ich habe nur einen ganz kleinen Teil gesehen.
Tagesausflug nach Akaroa und die Banks Halbinsel
Montag, den 10. März wollte ich ursprünglich mit dem Transalpine (Zug) von Christchurch über den Arthurpass nach Greymouth an die Westküste fahren, aber wie bereits geschrieben war dieser bereits ausgebucht. Das Wetter war nicht so schön, wie es der Wetterbericht versprochen hatte - es war zwar um die 20 Grad, aber kein blauer Himmel, sonder ziemlich bewölkt (grauer Himmerl mit blauen Wolken trifft es besser). Ich musste mich also entscheiden, ob mich mein Tagesausflug jetzt zum Arthur Pass, ins Landesinnere, führen soll oder doch lieber an die Küste nach Akaroa und die Banks Halbinsel. Ich hab mich dann doch für die Küste entschieden und hoffte, dass es am Meer schneller aufklart als in den Bergen. So ganz ging meine Rechnung zwar nicht auf, es blieb hauptsächlich bewölkt, aber ich verbrachte trotzdem einen schönen Tag in der französisch angehauchten Stadt Akaroa.
Auf dem Weg nach Akaroa am Lake Forsyth, jetzt doch ein white-faced heron (Weißwangenreiher), der mir nicht nur den Hintern zeigte
Kurz nach Lake Forsyth kam ich durch Little River, ein sehr kleiner Ort, der aber durch seine ehemalige Bahnstation auffällt. Die Station wurde 1886 eröffnet und schon 1962 wieder stillgelegt. Nur wegen der Bahnstation wäre ich jetzt nicht unbedingt in Little River angehalten, aber die Silos direkt nach der Bahnstation machten mich neugierig. Die Silos, so stellte sich heraus, werden zu einem Silo-Hotel umgebaut. Es wurde noch fleißig an den Silos geschraubt, aber für mich sah es schon ziemlich bezugsfertig aus. Ich kann mir das zwar nicht so ganz vorstellen, darin zu Übernachten, denn ich stell mir das im Sommer, wenn die Sonne auf das Blech knallt, doch etwas warm im Inneren vor. Aber doch auch ne nette Idee und für mich war es ein Blickfang und Grund anzuhalten.
Kurz nach Little River begang die Straße sich langsam in die Höhe zu schlängeln und am Höchsten Punkt erreichte man Hilltop (welch einfallsreicher Name). Hier musste ich unbedingt einen Stop einlegen, denn die Aussicht auf einen Teil der Banks Halbinsel und Akaroa war einfach gigantisch (auch wenn es leider stark bewölkt war). Was wäre das für eine Aussicht bei strahlenden Sonnenschein. Ich hab mir eine Panoramapostkarte mit genau diesem Motiv gekauft. Dass musste einfach sein. Ich bin noch in der Hilltop Travern eingekehrt und hab mich da mit einem Kaffee gestärkt. Meine Bedienung Bettina aus Kehlheim hat sich wahsinning gefreut sich mit mir auf Deutsch zu unterhalten. Sie hatte eine fränkische Studienkollegin und schon lange kein Fränkisch mehr gehört. Ich habe niederbayrische Freunde und war so auch froh mal wieder gepflegtes Niederbayrisch zu hören
Vom Hilltop ging es dann wieder nach unten bis zu meinem Ziel Akaroa.
Ich bin aber erst mal bis kurz nach dem Leutturm durchgefahren und habe dann Akaroa von hinten aufgerollt
Einer dieser Fische wurde für meine Fish und Chips filetiert und dann gegrillt - gaaaaanz frisch und super lecker
Auf meinem Rückweg nach Christchurch machte ich bei der Barry's Bay Käserei halt und deckte mich natürlich mit Käse für den Abend ein.
Zurück ging es dann noch über den "Sign of the Kiwi", eine Wander und Radfahr Gegend oberhalb von Christchurch und ich kann nur sagen Neuseeländer lieben es mit dem Bike unterwegs zu sein und bergauf und bergab zu rennen. Der Parkplatz war voll und überall rannten sie oder schnauften mit ihren Bikes den Berg hoch - ich muss dazu sagen es war so gegen 18 Uhr und die Kiwis machten da ihren Feierabend-Sport. Blick wäre mal wieder wunderschön gewesen, aber es war halt immer noch stark bewölkt.
Fazit Banks Peninsula
Es ist sicher eine wunderschöne Gegend, die viel zu bieten hat, von umwerfenden Ausblicken, kurzen und längeren Wanderwegen, über Fahrradstrecken, die aber oft über normale Straßen führen, vom Dolphin Watching und anderen Wildlife Abenteuern über kleine Hafenstädtchen und Hafenrundfahrten bis eben hin zu Akaroa, das seinen französischen Charm versucht zu behalten. Für den Gaumen ist auch gesorgt (Käserei, Winzerei und ein richtiger Bäcker). Es war ein sehr gemütlicher und entspanneder Tag für mich, der sich aber sicher mehr bei mir eingeprägt hatte, wenn die Sonne öfters und länger mal rausgeblinzelt hätte. So hab ich keine Hafenrundfahrt gemacht oder eine andere Schifffahrt. Ich bin keinen der Bushwalks gelaufen und hab auch nicht ein Seekajak gemietet. Dafür war mir einfach das Wetter zu trübe und ich heb mir das für einen anderen Standort auf.
Die Christchurch Gondel bin ich auch nicht gefahren, denn sie hätte mir auch keinen klareren Blick auf die Stadt bieten können.
Was mir noch aufgefallen ist, dass in der Umgebung von Lyttelton doch einige Häuser "gesperrt" waren, wegen Rutschgefahr und ein Teil der Summit Straße gesperrt war, da Teile dieser abgerutscht waren. Überall am Straßenrand, auf meiner Strecke auf der Banks Halbinsel, standen auch Pilonen, um einen auf Schäden aufmerksam zu machen. Das waren offensichtlich die Überbleibsel des Starken Regens vor knapp einer Woche in dieser Gegend. Diese Ecke ist schon ziemlich von den Naturgewalten getroffen worden
Aufbruch: | 10.02.2014 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 21.04.2014 |
Neuseeland