Unterwegs im Land der Kiwis oder auch Aotearoa
Neuseeland: Northland - Cape Reinga und Kauri Coast
Am Mittwoch, den 9. April hieß es Abschied nehmen von der Bay of Island um ganz hoch in den Norden zu fahren. Mein Ziel war Ahipara, ein kleiner Ort an der Westküste. Von dort aus starteten auch Touren zum Cape und somit hielt ich mir offen, ob ich eine Tour mitmache oder dich selber fahre.
Da ich vom Vorabend noch leicht übermüdet war, machte ich keine Besichtigungsstopps auf meinem Weg nach Norden, sondern fuhr auf direktem Weg zu meinem Ziel.
In Ahipara angekommen stellte ich fest, dass dieser Ort mehr oder weniger nur aus ein paar Wohnhäusern und Ferienwohnungen bestand. Auch sonst fand ich jetzt die Ecke etwas "trostlos" auf der Westseite.
Ich bezog meine Campinghütte und nutzte den Rest vom Tag um mal wieder Wäsche zu Waschen und mit meinem Reisetagebuch am laufenden zu bleiben.
Ahipara Strand
Da ich am Donnerstag doch ausschlafen wollte und die Tour zum Cape Reinga schon um 8:30Uhr startet, hatte ich mich entschieden selber zu fahren. So konnte ich mir den Tag dann einteilen, wie ich will und war auch mit Besichtigungsstopps flexibler.
Ich fuhr ersteinmal zum Strand von Ahipara, der mit dem Auto befahren werden kann. Ein Allradfahrzeug war am Strand unterwegs aber sonst war nichts los. Von hier aus könnte man auch einen Teil der Strecke zum Cape über den Strand fahren, den sogenannten 90 Mile Beach, aber ein geeignetes Fahrzeug sollte man dazu schon haben. Ich bin mit meinem Mietwagen natürlich nicht auf den Strand gefahren, sondern habe die "normale" Straße benutzt.
Cape Reinga
Nach dem kurzen Strandbesuch machte ich mich dann auf den Weg über die "normale" Straße zum Cape.
Am Cape Reinga treffen die Tasmansee (im Westen) und der Pazifik (im Osten) aufeinander.
Das Cape ist auch fast der nördlichste Punkt vom neuseeländischen Festland, aber eben doch nicht ganz.
Das Nordkap von Neuseeland befindet sich aber gleich nebenan auf einer anderen Landzunge.
Die Landschaft auf dem Weg zum Cape war von Farm- und Weideland geprägt - nichts besonderes und so kam ich zügig, ohne viele Stopps voran. Aber kurz vor dem Cape gab es einen Aussichtspunkt, den ich ganz schön fand.
Und dann kam auch schon der Parkplatz am Cape Reinga und ich machte mich auf meinem Weg nach "unten" zum Leuchtturm.
Der einsame Baum auf dem Felsen hat eine spirituelle Beteutung bei den Maori, sowie das gesamte Cape
Zürück am Parkplatz hatte sich ein Campervan zu meinem Auto gesellt und die Figuren kamen mir doch ziemlich bekannt vor.
Te Paki Sanddünen
Auf meinem Rückweg vom Cape machte ich einen Stopp bei den Sanddünen von Te Paki. Dort kann man sich Boards ausleihen und die Sanddünen runterrutschen. Ich selber habe den Sandsurfern nur zugesehen und bin eine der Dünen hochgewandert.
Da ich dann genug Sand gesehen hatte und der 90 Mile Beach jetzt nicht wirklich anders aussieht, als der Strand bei Ahipara, bin ich keine extra Abstecher zu anderen Abschnitten des 90 Mile Beach mehr gefahren, sondern auf direkten Weg zurück nach Ahipara.
Gegen 17:30 Uhr bin ich wieder am Campingplatz angekommen und habe da den Tag dann gar mit einer Flasche Cider ausklingen lassen. Freitag geht es ja wieder weiter und zwar zur Kauri Küste. Diese liegt günstig auf meinem Weg zurück nach Auckland.
Freitag, den 11. April machte ich mich auf den Rückweg in Richtung Auckland, immer der Westküste entlang. Heute war mal wieder der Weg das Ziel, denn meine Route führte der Kauri-Küste entlang. Hier wollte ich mir unbedingt den Waipoua Forrest mit seinen alten Kauribäumen anschauen.
Ich fuhr von Ahipara auf direktem Weg zur Kauri-Küste und hatte mich entschlossen die kurze Fährüberfahrt von Kohukohu nach Rawene zu nehmen und nicht den Umweg durchs Landesinnere über Kaikohe zu machen. Ich hatte Glück, denn als ich bei der Fähre in Kohukohu ankam war genau noch ein Platz für mein Auto frei und sobald ich an Bord war leget sie auch schon ab. Es war wieder so eine Straßenfähre und die Überfahrt dauerte nur knappe 20 Minuten.
Ursprünglich wollte ich mir auch zwei kleinen Ortschaften Opononi und Omapere auf meinem Weg anschauen, aber so wirklich hatte mich nichts zum Anhalten animiert. Es standen zwar ein paar ganz nette Holzhäuser am Straßenrand, aber davon hatte ich ja jetzt doch schon einige gesehen und es war nichts mehr besonderes für mich. Kurz nach Omapere gab es aber einen Wegweiser zu einem Aussichtspunkt. Diesen hab ich dann angefahren und hatte einen wunderschönen Blick auf die Sanddünen von Niua gegenüber von Omapere.
Waipoua Forest
Nach einem kurzweiligen Streckenabschnitt entalng der Kauri Küste nach Waimamaku hatte ich auch schon mein eigentliches Ziel erreicht, den Waipoua Forest. Ich machte zuerst Halt beim größten bekannten Kauri Baum, den Tane Mahuta und dann einen längeren Stop bei den Kauri Walks zu einer ganzen Reihe dieser Baumriesen inklusive dem zweitgrößten bekannten Kauri Baum, den Te Matua Ngahere.
Auf einem Hinweisschild konnte man sich einen Überblick über die Lage der einzelnen große und alten Kauribäume machen
Der Weg durch den Kauiwald ist auf einer Art Boardwalk, um die Wurzeln zu schützen, denn Kauribäume sind Flachwurzler
Der größte bekannte Kauri Baum - Tane Mahuta "Lord of the Forest" - 51 Meter hoch mit einem Umfang von 14 Metern - das Volumen seines Stammes beträgt 244,5 Kubikmeter - der Stamm selber ist nur 18 Meter hoch
Rechts unten im Bild sieht man ein Gesicht - vielleicht hilft das etwas um die Größe des Baumes zu erahnen.
Die Four Sisters - vier ziemlich große Kauribäume direkt nebeneinander - ein weitere Stop auf dem Kauri Walk
Und dann das Ziel des Kauri Walks - der zweitgrößte bekannte Kauri Baum - Te Matua Ngahere "Fahther of the Forest". Dieser ist nicht so hoch, aber dafür etwas breiter. Er ist 30 Meter hoch und hat einen Umfang von 16,5 Metern. Sein Stammvolumen beträgt 208 Kubikmeter und der Stamm selbst ist nur 10,5 Meter hoch. Dieser Kauribaum ist der älteste Kauribaum und soll zwischen 2000 und 3000 Jahren alt sein. Da er ja noch nicht gefällt wurde ist "sein" Alter nur zu schätzen.
Wie breit dieser war kommt leider auf den Bilder nicht so gut raus, da meine Hilfsfotografen unbedingt mich ranzoomen mussten
Baylys Beach
Nach den Kauri Bäumen bin ich dann ohne weitere Stopps direkt zu meiner Unterkunft in Baylys Beach gefahren.
Dort angekommen hab ich erstmal meine Campinghütte bezogen.
Um mir im Anschluss den Strand anzusehen. Der Strand vor Baylys Beach ist der Ripiro Beach und diesen darf man mal wieder mit dem Auto befahren. Dieser Strand ist der längste zu befahrene Strand in Neuseeland. Er ist 101 Kilometer lang und reicht von Maunganui Bluff im Norden bis nach Pouto im Süden. Ich bin natürlich nicht mit meinem Mietwagen drauf gefahren, sondern hab ihn nur zu Fuß etwas erkundet.
Auf meinem Rückweg zurück zum Campingplatz machte ich noch einen kleinen Kaffee-Stopp im Funky Fish.
Zum Sonnenuntergang machte ich mich dann noch einmal auf dem Weg zum Strand. Er hätte es nicht gedacht - ich war dort nicht alleine. Einige Autos und auch Fußgänger hatten sich schon versammelt um das Naturfarbenspiel zu bewundern.
Fazit Northland Cape Reinga und Kauri Coast:
Nach so vielen tollen Landschaften muss ich sagen, dass das Cape Reinga zwar beeindruckend ist und sicher Landschaftlich wunderschön, aber meiner Meinung nach muss man nicht unbedingt bis ganz in den Norden fahren. Natürlich sind auch die rießigen Dünen oben im Norden beeindruckend, aber ansonsten ist nicht wirklich viel geboten.
Die Kauriküste wiederum möchte ich nicht missen. Für mich hätte es gereicht, wenn ich von der Bay of Islands quer durchs Land über Kaikohe nach Opononi gefahren wäre und Cape Reinga oder genauer gesagt Top of the North ausgelassen hätte.
Ansonsten kann ich nur empfehlen, wenn es das Cape Reinga sein muss, dann seine Unterkunft auf der Ostküste zu suchen, in der Doubtless Bay, anstatt in Ahipara oder Kaitaia. Die Ostküste bot meiner Meinung nach schönere kleine Ortschaften. Natürlich ist es von da aus schwieriger mit einer Tour zum Cape zu fahren, aber für Selbstfahren stellt das kein Problem da. Vorteil einer Tour ist natürlich die Fahrt auf dem 90 Mile Beach - aber da man ja nicht selber fährt weiß ich nicht, ob es das dann Wert ist.
Aufbruch: | 10.02.2014 |
Dauer: | 10 Wochen |
Heimkehr: | 21.04.2014 |
Neuseeland