searching for a better summer
Nepal
Kathmandu
Namaste! Mittlerweile sind wir schon wieder seit drei Tagen hier in Kathmandu und freuen uns aufgrund der Lautstaerke und des Drecks auch schon darauf, endlich mal die Stadt verlassen zu koennen.
Die gemeinsame Rollertour auf Pulau Weh wurde natuerlich nichts mehr und so sind Simone und Ich nochmal alleine losgezogen und mal wieder in den Regen gekommen.
An unserem letzten Abend auf Pulau Weh, haben wir uns, warum auch immer von Eric dazu ueberreden lassen, die Dienste seines Kumpels und stolzen Tuk Tuk Besitzers, fuer unsere Plaene in Banda Aceh in Anspruch zu nehmen. Dieser hat uns schoen mit einem Schild und unseren mehr als falsch geschriebenen Namen drauf, an der Faehre abgeholt. Im Nachhinein fragen wir uns jedoch noch immer, warum wir uns eigenlich den ganzen Vormittag mit diesem anstrengenden Typen abgegeben haben, der mich staendig dazu ermuntern wollte, von jedem Scheiss Fotos zu machen und partout nicht verstehen wollte, dass ich unsere Kamera nicht unbedingt im Regen nutzen wollte. Im Endeffekt wars aber doch ganz prakisch, weil wir dank seines Tuk Tuks, so mit unseren Rucksaecken die ganzen Sehenswuerdigkeiten abklappern konnten und im Anschluss noch ein paar Kilometer raus zu unserem Guesthouse gefahren wurden. Trotzdem wars megaueberteuert und die Frage nach seinem Trinkgeld von daher umso dreister. Im Anschluss waren wir bei Eddies Homestay, dass vom gleichnamigen Eddie und seinem Bruder Dany geleitet wird. Die zwei sind meganett und hilfsbereit und versuchen einem den Aufenthalt so entspannt wie moeglich zu machen. Eigentlich wollte ich hier nochma surfen, aber als ich hoerte, dass die Wellen an dem Tag ueber zwei Meter waeren, hab ichs dann doch gelassen. Gluecklicherweise haben wir abends durch Zufall mitgehoert, dass einer der anderen Gaeste am naechsten Mittag den gleichen Flug wie wir nach Kuala Lumpur nehmen wuerde und von seiner Bekannten aus Banda Aceh zum Flughafen gefahren wird. Hier konnten wir gluecklicherweise mitfahren und haben auf der Fahrt erfahren, dass die beiden sich kurz vor dem Tsunami 2004 kennengelernt hatten und er nach der Katastrophe neun Jahre lang davon ausgegangen ist, dass auch sie zu den mehr als 200.000 Todesopfern aus Banda Aceh gehoeren wuerde, bis er sie vor einem Jahr gluecklichweise bei Facebook erspaeht hat. Mit so einer schoenen Geschichte gings fuer uns dann weiter in Richtung Himalaya.
Kathmandu ist ne sehr quirlige, dreckige und imposante Stadt, die einiges zu bieten hat. Wir haben uns hier mit Diane aus New York, die wir in der Warteschlange fuers nepalesische Visa kennengelernt hatten, ein Taxi ins Touriviertel Thamel geteilt und sind dort erstma fuer zwei Naechte ziemlich ueberteuert untergekommen, bis wir ein Tag spaeter in der Freakstreet und ausserhalb Thamels, fuer ein Drittel des Geldes ein viel schoeneres Zimmer gefunden haben. Die Freakstreet verdankt ihren inoffiziellen Namen der Tatsache, das hier in den 60ern und 70ern die ganzen Hippies abhingen, auf ihrem langen Landweg von Europa ueber Istanbul, Teheran, Kabul, Peschawar nach Goa.
Dankbar, dem Touristress und den zahlreichen Outdoorshops Thamels zu entkommen, sind wir am nexten Morgen in den etwa 5 Km entfernten Stadtteil Pushipatinar gelaufen, welches die heiligste Tempelanlange in Kathmandu ist. Hier werden taeglich ca. 40 Leichen oeffentlich verbrannt, weil sie so wohl direkt ins Nirvana kaemen. Eigentlich haben wir damit erst im indischen Varanasi am heiligen Ganges gerechnet und sind nichtg davon ausgegangen, dies schon in Kathmandu sehen zu koennen. War irgendwie strange das alles mit anzusehen und noch Fotos zu machen, waehrend gleichzeitig die Angehoerigen daneben trauern, aber irgendwie scheint das hier anders zu laufen. Gestern waren wir noch in Swayambhunat oder auch Affentempel, der recht easy zu Fuss zu erreichen ist, doch trotzdem hoch ueber der Stadt trohnt und einen unglaulichen Ausblick auf die Stadt und die umliegenden schneebedeckten 7-, und 8000er bietet. In der Zeit zwischen solchen Ausfluegen steht dann meistens "Equipment" aufstocken im Touriviertel an. Thamel ist ungefaehr so wie die auch schon anstrengende Khaosan Road in Bangkok, nur noch stressiger, lauter, hektischer und was das Feilschen angeht, bisher unvergleichbar. Gut ist aber, dass man hier wirklich alles Notwendige zum Trekken (auch wenn gefaelscht) in die Berge fuer sehr wenig Geld kaufen kann. Generell ist hier alles ziemlich billig und bei unserem Inder um die Ecke brauchen wir im Schnitt fuer ein Abendessen 400 Rph's, also 2 Dollar jeder. Bei einer unserer Shoppingtouren haben wir durch Zufall Diane wieder getroffen und uns dazu entschieden, mit ihr eine einwoechige Tour im Nationalpark Langtang an der Grenze zu Tibet zu machen. Gerade eben haben wir auf unserer Dachterasse nen Australier getroffen, der heute morgen von der gleichen Tour zurueck gekommen ist und meinte es sei so kalt gewesen, dass er nachts sogar seine Akkus mit in den Schlafsack nehmen musste, damit diese nachts nicht einfrieren wuerden. Sauber, das sind ja beste Aussichten und wir mal wieder hoffnungslos schlecht ausgestattet. Die Aussichten seien aber der Hammer und sogar der Mount Everest ist nicht allzuweit entfernt.
Morgen steht aber erstmal n weiteres Higlight an, dass Simone schon seit Monaten keine Ruhe mehr laesst und sich in den letzten Tagen in zunehmend schiere Panik verwandelt hat. Trotzdem haben wir heute 75 Euro fuer einen der weltweit hoechsten Bungeejumpspruenge auf den Tisch geblaettert und morgen frueh um 06.00 Uhr gehts los zur drei Stunden entfernten Grenze nach Tibet, wo man von einer 166 m hohen Bruecke, die ueber den Bhote Kosi geht, den Sprung machen kann. Mittlerweile hab ich auch ein bisschen Schiss, freu mich aber auch schon auf den Thrill, da ich durch meinen ersten und einzigen 50 m Bungeesprung mit 16 ja in ungefaehr weiss was mich erwartet. Hoffe ich... Damit gehts fuer uns jetzt mal wieder zum Inder! Guten Hunger!
Hier wird noch einmal alles mit Blumen ausgelegt.
Das Bild zwischen diesem und dem naechsten erspar ich uns dann lieber...
Und nachdem fast alles vollstaendig verbrannt ist, werden die Ueberreste in den Fluss gespuelt. Dort suchen dann Hunde und Kinder nach evtl. verwertbaren bzw. brauchbaren Ueberresten
Durbar Square im Herz der Stadt. Einer der Tourispots Kathmandus und auch bei Tauben recht beliebt...
Um 06.00 morgens sollten wir uns vor der Agentur treffen, wo schon andere Sprungwillige vor der noch verschlossenen Tuer warteten. Um 07.00 Uhr gings dann per Bus ueber Horrorstrassen, aber wunderschoener Umgebung in Richtung Tibet. Dort angekommen, mussten wir direkt ueber die Bruecke laufen, von der aus auch gesprungen wird und da ist uns erstmal bewusst geworden, wie hoch 166 m sind. Mit wackligen Knien gings dann auf die andere Seite zum "Last Resort", wo wir erstmal alle gewogen und nach Gewicht in 2 Gruppen eingeteilt wurden. Simone gehoerte zur zweiten Gruppe und musste sich das ganze Spektakel erstmal noch 3 Stunden mitanschauen, obwohl sie eh schon Megaschiss hatte und das Ganze ganz schnell rumkriegen wollte. Nachdem ich ca. 1,5 Stunden auf der Bruecke warten musste und zahlreiche Spruenge und Schreie Anderer miterleben durfte, war ich dann irgendwann auch an der Reihe und war mir nun auch nicht mehr so sicher. Nun wars aber zu spaet und nach einigen Videoaufnahmen und weiteren Sicherheitmassnahmen durch das Team, stehe ich schon festgegurtet auf dem Sprungbrettund hoere leider auch schon hinter mir einen von drei abwaerts zaehlenden Nepali. Der freie Fall scheint endlos zu sein, waehrend der wilde Fluss immer naeher kommt und ploetzlich reisst einen das Seil wieder zwischen den zwei gruenen Bergwaenden nach oben. Ich fands megageil und wollte direkt noch den weltweit hoechsten Canyonswing nachbuchen, bei dem man vom gleichen Sprungbrett springt , aber mit einem anderen Seil befestigt ist, dass 150 m weiter vorne auf gleicher Hoehe gespann ist. Dadurch hat man einen noch laengeren freien Fall als beim Bungeejumping, bevor einen das Seil dann ueber den Fluss entlang schaukelt. Leider wars schon zu spaet dafuer und als ich nach ner halben Stunde steilem Aufstieg wieder oben angekommen bin, war Simone schon auf der Bruecke und kurz vor ihrem Sprung. Gluecklicherweise hab ichs grade noch geschafft die Kamera zu holen, als ich Simone schon auf dem kurzen Brett stehen sehe und zack... verschwindet auch sie in der Bergschlucht und kommt ne halbe Stunde spaeter stolz wieder oben an. Beim mit im Preis enthaltenen Mittagessen konnten wir dann schon unsere Videoaufnahmen begutachten und entscheiden ob wir diese samt Shirt und Fotos fuer 20 Dollar kaufen wollen. Haben wir natuerlich gemacht und uns stockt direkt wieder das Herz wenn wir uns die Aufnahmen anschauen.
Bis zum geplanten Trek waren es jetzt auch nur noch zwei Tage und so haben wir die Zeit genutzt um alles restlich Notwendige wie Snacks usw. zu besorgen. Simone hat sich direkt noch n paar chinesische Trekkingboots fuer 15 Dollar gekauft. Da Asiaten ja im Generellen eher kleine Fuesse haben, konnte ich natuerlich keine Boots in 45/46 finden, was sich spaeter jedoch noch als gluecklicher Zufall erweisen sollte. Mehr von uns gibts dann nach dem geplanten Helambu/Gosain Kunda Trek. Bis dahin!
Aufbruch: | 01.09.2014 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 10.09.2015 |
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