searching for a better summer
Brasilien: Canoa Quebrada
Canoa Quebrada
Nachdem wir mehrere Male von unterschiedlichen Leuten das kleine Beachdorf Canoa Quebrada, etwa 3 Std. südlich bzw. östlich von Fortaleza empfohlen bekommen haben und dies sowieso auf dem Weg zum Flughafen lag, entschlossen wir uns, hier noch einmal einen letzten Abstecher hin zu machen. Im Bus kamen wir mit einem 'Einheimischen in unserem Alter ins Gespräch, der uns fragte ob wir mit ihm ein Taxi teilen würden, da zu dieser Zeit keine Busse mehr in das entlegene Dorf fahren würden. Schließlich kamen wir erst um 23:30 h an und so war ein Taxi noch die einzige Möglichkeit überhaupt dorthin zu kommen. Leider konnte er weder Spanisch, noch Englisch und wir keine Portugiesisch, weshalb sich die Konversation auf ein paar Wortfetzen beschränkte. Immerhin konnten wir aber verstehen, dass ein Kumpel von ihm ein Hostel direkt am Stran hätte und er fragen könne, ob noch Platz sei, sofern wir da Bock drauf hätten. Da es mittlerweile schon 00:30 h war, erschien uns die Möglichkeit als die Beste und wir hofften darauf, dass es noch n Zimmer gäbe. So wars dann auch und seit langem hatten wir nicht mehr so ein großes und schön ausgestattetes Zimmer an der wahrscheinlich bisher besten Location gehabt. Der Inhaber war Mitte Viertzig, wirkte aber eher wie Mitte 20 und war supernett. Nachts sind wir mit den Jungs noch was Essen und anschließen ein paar Biere trinken gegangen. Im Gegensatz zu den letzten Stops war hier endlich mal wieder was los und komischerweise auch ein anderer Schlag von Reisenden unterwegs. Weniger die schickeren Brasilianer, als vielmehr ein bunt gemischter Haufen von Reisenden aus aller Welt. Das Dorf ist ziemlich klein, wirkt aber aufgrund der Dünen, der sandigen Strassen und seiner örtlichen Abgeschiedeheit paradiesich und ist auf jeden Fall empfehlenswert.
Am nächsten Morgen gings für uns erstmal frühstücken und danach zurück in die Hängematte, bevor wir irgendwann davon Wind bekamen, dass einer der zahlreichen, am Hang vorbeifliegenden Paraglider, der Cousin von unserem Hostelchef sei und gerne auch ma kostenlos oder zumindest megabillig Flüge für die Gäste vom Hostel anbieten würde. Wir haben dann ma nachgefragt und schnell gemerkt, dass dem wirklich so sei und 5 min. später, sassen wir schon zu dritt festgegurtet in dem Paraglidinggeschirr, bevor wir eine Minute später schon in der Luft waren. Das Ganze war ziemlich cool und man hatte einen genialen Ausblick auf das Meer und die Klippen.
Abends gings noch auf die Dünen, um den nahenenden Sonnenuntergang nicht zu verpassen und die einheimischen Kids dabei zu beobachten, wie sie mit irgendwelchen selbstgebauten Brettern die Dünen runterheizten.
Leider ging die Zeit hier viel zu schnell vorbei und am nächsten Vormittag gings per Taxi und einem Topdeal dank des Hostelchefs ins dreistündige Fortaleza an den Flughafen, von wo aus es direkt nach Frankfurt weiterging, wo unsere Kumpels schon auf uns warteten, um mit uns direkt weiter nach Kölle auf Hochzeit zu fahren.
Genauso schnell wie unsere letzten Tage in Canoa Quebrada verflogen, verging auch dieses Jahr in zwölf neuen und teils komplett unterschiedlichen Ländern. Immer wieder bekommen wir die Frage gestellt, wo es am schönsten war, was sich jedoch nicht wirklich beantworten lässt. Vielmehr die Frage, wo es am nervigsten war, aber das konnte der aufmerksame Leser sicherlich herauslesen.
Genauso nervig waren die ewig langen Transporte um von A nach B zu kommen, mal mit dem Bus, dem Taxi, Privatauto, Jeep, Boot, TukTuk, Vesparoller, Zug oder was auch immer. Auf insgesamt 32.400 km Landweg in den unterschiedlichsten Ländern dieser Welt, kamen wir so in den Genuss, 760 Stunden Fahrvergnügen genießen zu dürfen. Hinzu kommen 115 verschiedene Unterkünfte, etliche unterschiedliche Krankenhäuser, die wir zwangsläufig besuchen durften und eine Vielzahl an coolen Leuten, die wir immer wieder kennengelernt haben.
Vielen Dank vor allem an all die Menschen, die uns zum zweiten Mal solch eine Reise ermöglicht haben bzw. uns in unserer Planung unterstützt haben. Sei es Arbeitgeber (besten Dank ans JWH Bernhard-Letterhaus und DFK Krankenhaus), Eltern, Geschwister und Freunde.
Kaum zu glauben, dass das manchmal nervige und zeitraubende Schreiben der ganzen Berichte nun vorbei ist und wie es der Zufall aber will, sitzen wir schon wieder in nem schrottigen und stinkigen Bus auf dem Weg von Marrakesch nach Essaouira an die Küste Marokkos, um unsere letzten uns verbleibenden arbeitsfreien Tage unter der nordafrikanischen Sonne zu genießen.
In diesem Sinne, aleikum salam!
Aufbruch: | 01.09.2014 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 10.09.2015 |
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