searching for a better summer

Reisezeit: September 2014 - September 2015  |  von Alexander K

Ecuadorf: Vilcabamba

Nach einer relativ kurzen Nacht, hieß es für uns dieses Mal um 5:45 uhr aufzustehen, um rechtzeitig den Bus von Olon nach Montanita zu erwischen, von wo aus um 6:45 uhr dann der eigentliche Bus in`s drei Stunden entfernte Guayaquil, der zweitgrößten Stadt nach Quito, fahren sollte. An dem übertrieben großen Busterminal in Guayaquil angekommen, erfuhren wir erstmal das der nächste Bus in die von uns gewählte Richtung erst in vier Stunden fahren würde. Also hiess es mal wieder Zeit totschlagen, bis wir dann um kurz nach Eins die 9 stündige Fahrt nach Lojas antreten konnten. Leider war das immer noch nicht unser Endziel, da es von dort aus nochmal 1,5 Stunden ins Tal der ewigen Jugend nach Vilcabamba sind. Die Dauer der Fahrt sollte weniger das Problem sein, sondern vielmehr ob es um diese Zeit noch Busse geben würde.
Wie es der Zufall wollte, hatten wir jedoch nach unserer Ankunft in Lojas noch 5 Minuten Zeit um den richtigen Ticketschalter unter zig vielen anderen zu finden, die Tickets zu kaufen und schließlich auch noch den richtigen Bus einzusteigen.
Letztendlich sind wir gegen 23:30 uhr in Vilcabamba angekommen und haben uns auf gut Glück vor dem Hostel „Izkayhluma“ absetzen lassen, an die wir zwar vormittags schon eine Email zur Zimmerreservierung geschrieben hatten, jedoch später keine Gelegenheit mehr, die Emails abzurufen. So hatten wir also keine Ahnung ob die Email überhaupt gelesen wurde, bzw. ob es überhaupt freie Zimmer gäbe. Laut dem Internet und einem Taxifahrer in Lima am Flughafen, soll dieses Hostel, das von einem Deutschen geführt wird, ziemlich beliebt sein. Nicht zuletzt auch wegen der spektakulären Aussicht, die einem von der Terrasse aus geboten wird und all den anderen Annehmlichkeiten, die diese Unterkunft wohl bietet.

Nachdem wir irgendwann einen Eingang gefunden haben, der nicht verriegelt war, haben wir uns treppenaufwärts durch den riesigen dunklen Garten gemacht, in der Hoffnung noch auf Leute, bevorzugt Personal zu treffen. Dem war dann glücklicherweise auch so und der deutsche Eigentümer, der sich ordentlich einen angesoffen hat, versuchte uns lallend und schon recht schwer verständlich klar zu machen, dass das von uns gewünschte Zimmer nicht vorhanden sei, wir aber in ein teureres können. „Mognschauwidaaanwoowirchhinpackn nä...“. Hm, ist wahrscheinlich besser wenn wir das heute wirklich nicht mehr mit dir durchkauen müssen. Das wäre nämlich wahrscheinlich anstrengender als die kompletten Busfahrten, die wir heute abgesessen haben.
Am nächsten Morgen haben wir uns dann erstmal ein Bild von diesem riesigen Anwesen gemacht und mussten beim Frühstück erfahren, dass dieses (warum auch immer bei diesen Preisen) nicht im Preis der Übernachtung mit enthalten sei. So kamen wir auf knapp 50 Euro mit einer Nacht im Privatraum und zwei Frühstücken und die Aussicht auf einen Dormroom, also ein Schlafsaal, der uns während des Frühstücks vom Deutschen in Aussicht gestellt wird, trägt ihr übriges dazu bei, dass wir wieder mal unsere Rucksäcke packen müssen und in Richtung des 2 km entfernten Dorfs laufen, um was billigeres zu suchen. Manchmal wär`s schon nicht schlecht, einfach immer Kohle zu haben, aber dann hätte man wahrscheinlich ganz andere Probleme...
Naja, an sich ist das schon ein echt schönes Hostel mit großem Pool, Yoga- und Massageangeboten und einem unglaublichen Ausblick, aber definitiv nicht unsere Preisklasse und aufgrund dieser Preisklasse und des damit einhergehenden Luxus` auch definitiv nicht der Schlag von Leuten, mit denen wir bevorzugt abhängen würden. Was aber wirklich nervt, ist die Tatsache, dass wir uns das bayerische Essen und Weizenbier entgehen lassen müssen, von welchem jeder so schwärmt.

Wir haben dann recht schnell was am anderen Berghang bei „Hostal Las Teranzas“ gefunden, die ebenfalls mit nem Pool, jedoch keinen anderen Gästen aufwarten konnten, was ja nicht gerade für das Hostel spricht. Jedenfalls konnten wir hier n einigermaßen guten Deal mit Frühstück aushandeln. Am nächsten Morgen sollten wir jedoch erfahren, warum wir hier vll die einzigen sind. Extra pünktlich aufgestanden, um das Frühstück mitzukriegen, dass dort nur von 8 – 9 uhr angeboten wird, erfahren wir, dass es kein Frühstück geben würde. Das wäre nicht abgemacht gewesen, bla bla bla. Leider hatten wir das am Vortag etwa eine halbe Stunde durchgekaut und da wir keine große Lust drauf hatten uns weiterhin von den sowiese recht unfreundlichen Angestellten verarschen zu lassen, suchten wir uns für die dritte Nacht unsere mittlerweile dritte Unterkunft. Durch Zufall erfuhren wir auf dem Weg vom Campingplatz, wo es zufällig sogar noch ein Zelt für uns gab und da wir am nächsten Morgen sowieso weiter nach Peru wollten, sollte das auch klar gehen. Der Campingplatz erinnerte uns stark an den in Banos, obwohl dieser wesentlich kleiner aber irgendwie auch gemütlicher war. Hier gabs kleine Tipis zum Mieten, ne Feuerstelle und offene Küche und ein kontinuierlich angenehmes Rauschen durch den vorbei fließenden Bach.
Wir haben uns nach Einrichten unseres Zeltes direkt auf den Weg gemacht, um einen der vom deutschen Hostel empfohlenen Treks durch die nahe liegenden Berge zu machen. Da wir unsere Kondition leider immer überschätzen und alles andere unterschätzen, haben wir uns natürlich für die schwierigste und herausforderndste Route entschieden, die es gegen Ende leider übertrieben in sich hatte und wir absolut keinen Bock mehr hatte. Leider war Zurückgehen auch keine Option und so mussten wir das dann auch irgendwie zu Ende bringen. Die Aussichten bei diesem Trek waren jedoch unglaublich schön und auch sonst, gestaltete sich die ca. 6 stündige Tour als äußerst vielfältig. Abends sind wir dann irgendwann ausgehungert und schon halb verdurstet am Camp angekommen und außer Essen gehen, ging auch nicht mehr allzu viel. Abends im Dorf merkten wir erst einmal wie viele Amis es hier in Vilcabamba eigentlich gibt, die sich scheinbar n Grundstück gekauft haben, um hier ihren Lebensabend zu verbringen. Das hat mich stark an bestimmte Gegenden in Costa Rica oder Panama erinnert, wo man mehr Englisch als Spanisch hört. Irgendwann gings dann ins erhitzte Zelt, dass ca. ein Meter vom Feuer wegstand. Da wir dieses Mal schon um 4:45 uhr aufstehen mussten, um den ersten Bus um 5:30 uhr nach Lojas zu erwischen, hatten wir auch nicht mehr großartige Lust, mit den uns immer noch völlig fremden und wahrscheinlich wieder ausnahmslos Spanisch sprechenden anderen Leuten ins Gespräch zu kommen.

Ausblick vom ersten Hostel etwas außerhalb von Vilcabamba

Ausblick vom ersten Hostel etwas außerhalb von Vilcabamba

das zweite hostel für die zweite nacht

das zweite hostel für die zweite nacht

ziemlich am ende des treks, jedoch irgendwo abseits der eigentlichen route...

ziemlich am ende des treks, jedoch irgendwo abseits der eigentlichen route...

endlich zurück und direkt ma n neues gangmitglied gefunden

endlich zurück und direkt ma n neues gangmitglied gefunden

der campingplatz

der campingplatz

hinten das rote etwas ist unser zelt für die eine nacht

hinten das rote etwas ist unser zelt für die eine nacht

© Alexander K, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Vier Jahre nachdem wir nun von unserer ersten einjährigen Weltreise zurück sind, konnten wir dem Fernweh nicht mehr Stand halten und haben uns noch einmal dazu entschieden, für 12 Monate loszugehen. Dieses Mal steht folgende Route an: Istanbul - Kuala Lumpur - Sumatra - Nepal - Indien - Kuba - Ecuador - Peru - Bolivien - Argentinien - Urucuay - Brasilien
Details:
Aufbruch: 01.09.2014
Dauer: 12 Monate
Heimkehr: 10.09.2015
Reiseziele: Türkei
Indonesien
Nepal
Indien
Kuba
Ecuador
Peru
Bolivien
Brasilien
Der Autor
 
Alexander K berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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