searching for a better summer
Sumatra: Tangkahan
Nachdem wir unsere zehn Fingerabdruecke, sowie einen dicken Batzen indonesischer Rupiahs bei der Botschaft abgegeben und uns zudem noch ziemlich rausgeputzt hatten (lange Hose, keine Flip Flops oder sonstige Kopfbekleidung), meinte der Sachbearbeiter ganz beilaeufig, dass nun alles erledigt sei und wir doch morgen frueh wieder vorbei kommen sollen, um unsere Reisepaesse abzuholen. Haeh? Deswegen sind wir doch heute extra in die Hoellenstadt gekommen. Da er schnell merkt, dass uns das nicht wirklich in unsere weitere Planung passt und wir mehrmals nachfragen, ob denn keine Moeglichkeit bestuende, dies heute noch regeln zu koennen, kommt er ins Gruebeln und laesst sich irgendwann schliesslich erweichen. Wahrscheinlich auch deswegen, weil wir meinten, in vier Stunden am Flughafen sein zu muessen, um unseren Weiterflug in den Norden anzutreten. Gluecklich gestimmt, hiess es fuer uns wieder moeglichst schnell zurueck zum Busterminal Nord zu kommen, um den letzten Minibus nach Bukit Lawang zu erwischen. Leider hatten wir den wahrscheinlich langsamsten Motorradtaxifahrer Medans erwischt, der sich zu anfangs erstmal von nem anderen Motorrad anschieben lassen musste. Kurz vor knapp kamen wir dann wieder am Terminal an und wurden auch direkt in einen der zahlreichen 12-Sitzer verfrachtet, der mit gezaehlten 24 Mann ueberdurchschnittlich gut bestueckt war. Dementsprechend viel Platz hat man dann in den Bussen, von der Beinfreiheit mal abgesehen, die selbst Indonesiern mit einer Durchschnittsgroesse von 160 cm keine wirkliche Freiheit gewaehrt. Nerviger jedoch fand ich die Tatsache, das verlangte Fahrtgeld, dem Typen gegeben zu haben, der uns in den Bus verfrachtet hat, damit jedoch gar nichts zu tun hatte und uns so schoen verarscht hat. Gecheckt haben wir das Ganze dadurch, da er sich kompromisslos mit der Haelfte des von ihm geforderten Betrags einverstanden gegeben hat, was definitiv nie vorkommt. Mein Versuch ihm nachzulaufen musste ich schnell aufgeben, weil er laengst irgendwo verschwunden war. Davon angepisst und nun in der Lage zu verstehen, warum jeder diese Stadt hasst, steige ich in den Bus zurueck, der auch in diesem Moment losfaehrt. Beim raschen Vorbeifahren erkenne ich wieder den Typen, der zehn Meter weiter an einer Ecke steht und einen Buendel Geldscheine zaehlt. Fuck Medan!
Immerhin war unsere Fahrt nach Tangkahan mehr oder minder entspannend, da wir am Morgen noch zwei Hollaender kennengelernt haben, die sich aufgrund ihres Zeitdrucks entschlossen hatten, ein Jeep mit Fahrer fuer umgerechnet 40 Euro fuer die einfache Strecke zu mieten und bereit waren, diesen mit uns zu teilen. Das kleine Dorf ist mega entspannend und so haben wir uns unsere Zeit im Fluss vertrieben oder Warane, Affen und sonstiges von der Riesenterasse beobachtet und darauf gehofft, den Hornbillvogel (vom Chicitabananenemblem) aus der Naehe zu sehen. Heute morgen haben wir die Elefanten am Fluss geschrubbt, damit diese sich im Gegenzug fuer ein paar Bilder mit uns bereit erklaeren. Haben sie gluecklicherweise auch. Jetzt gerade sitze ich hier mit Blick aufs Ufer und warte auf die Affenbande, die eigentlich schon vor ner Stunde (16:00 Uhr) hier haette aufkreuzen muessen. Morgen gehts dann per "Motobiketaxi" in irgend ein Dorf, von wo aus angeblich ein Nachtbus nach Banda Aceh fahren soll. Hoffentlich stimmt das so und hoffentlich spielen die Strassen bzw. Feldwege mit, damit wir auch "in time" nach Banda Aceh kommen. Zeit ist hier naemlich wirklich relativ. Mehr von uns gibts dann wieder vom westlichsten Punkt der ca. 17.700 zu Indonesien gehoerenden Inseln. Selamat Jalan!
die morsche haengebruecke ins dorf
Aufbruch: | 01.09.2014 |
Dauer: | 12 Monate |
Heimkehr: | 10.09.2015 |
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