Unterwegs am "Banana pancake trail" - einmal durch Südostasien

Reisezeit: Januar - Mai 2015  |  von Nicole W

Laos : Vang Vieng - 16.03.2015-17.03.2015

Von Traumkulisse, Wasserspaß und vielen Höhlen

Diesmal ganz nach der Devise 'sie werden mich schon mitnehmen' einfach morgens an der Bushaltestelle aufgetaucht (hat ganz wunderbar geklappt übrigens), ging es asiatisch-pünktlich (30 Min Verspätung...) von der Hauptstadt weiter Norden in die Partyhochburg Vang Vieng. Dieses kleine verschlafene Nest hat sich in den letzten Jahren durch zahlreiche Alkohol- und Drogenexzesse und dem damit verbundenen sogenannten 'Tubing', dem Hinabfahren des dortigen Flusses mit alten Traktorreifen, einen zweifelhaften Ruf erarbeitet. Da die ausufernden Partyszene dort jedoch vor geraumer Zeit von der Regierung unterbunden wurde, indem viele der entlang des Flusses liegenden Bars zerstört und penible Drogenkontrollen durchgeführt wurden, hab auch ich mich nach langem Überlegen dazu durchgerungen hierher zu fahren.

Schon auf der Busfahrt änderte sich das gesamte Landschaftsbild innerhalb eines Kilometers um 180 Grad. Aus flacher Ebene und relativ trockenem Land wurde plötzlich eine Bergstraße mit dichtem Wald zu beiden Seiten...bzw zeitweise die Überreste davon oder bereits vor längerem angelegte Plantagen. Wenn man nur Nutzen aus allem ziehen kann, ist der Mensch ja schon glücklich...

Langsam aber sicher kamen im Dunst in der Ferne die für Vang Vieng typischen Karstberge zum Vorschein, und ein erstes Glücksgefühl stellte sich ein - wie schön das war! Vom Bus etwas außerhalb abgesetzt gab es diesmal sogar einen gratis Shuttleservice ins Zentrum und bald war ein Einzelzimmer mit eigenem Bad im Vang Vieng Guesthouse für 50.000 Kip gefunden. Im Nachhinein betrachtet wäre auch einer der Bungalows am Fluss schön gewesen, aber erstens hab ich es nicht gewusst und zweitens hab ich gelesen, dass es dort sehr laut sein soll - war es bei meinem Besuch jedoch nicht. Aber nachher ist man immer schlauer.

Der Sonne beim Verschwinden hinter der Traumkulisse aus Karstbergen zusehend, genossen ich meinen ersten Abend hier. Für den nächsten Tag wollte ich unbedingt eine Kajaktour machen und ein paar Höhlen ansehen und verbrachte so den restlichen Abend damit von Touragency zu Touragency zu marschieren und immer wieder nachzufragen ob denn jemand eine Tour gebucht hatte. Ein Mitarbeiter einer Agentur fragte mich nach dem zweiten Besuch schließlich, ob ich denn gerade etwas freie Zeit hätte -na, klar, ich war ja in Urlaub! Daraufhin begann er etwas schüchtern zu grinsen und meinte, er würde mich auf einen Fruchtshake im Restaurant nebenan einladen, wenn ich ihm dafür das Wifi-Passwort herausfinden würde - sein Internet war nämlich 'broken'. Da mein Liebster mir ja sowieso schon lange eine gewisse kriminelle Energie attestiert hatte, stimmte ich lachend zu und noch zwei Stunden später amüsierte ich mich über unsere Deal. Und nein, der Shake hatte nicht den fahlen Nebengeschmack der Kleinkriminalität, ich wurde sogar noch belohnt, denn 2 Stunden später konnte ich mich dort einer Gruppe anschließen, die etwas nach meinem Geschmack gebucht hatten

Die untergehende Sonne zaubert ein traumhaftes Licht auf die Karstberge

Die untergehende Sonne zaubert ein traumhaftes Licht auf die Karstberge

Was tut der leidgeplagte Backpacker, wenn er den ganzen Tag gebraucht hat um den Fluß hinabzutreiben? Friends schauen

Was tut der leidgeplagte Backpacker, wenn er den ganzen Tag gebraucht hat um den Fluß hinabzutreiben? Friends schauen

Mein Bauch hatte sich über Nacht noch etwas weiter beruhigt und so freute ich mich auf den Caving-Hiking-Kajaking Tag, der anstand. Die letzten Zweifel wurden fortgewaschen als ich abgeholt wurde und auf 3 supernette Gruppeneilnehmer traf - perfekt! Nach der Besichtigung dreier Höhlen mit der Stirnlampe ging es zu einem großen 'Picknickplatz', wo unser Guide uns ein Barbecue zauberte, das mit gebratenem Reis und einem Sandwich zusammen schon wieder fast zu viel des Guten war. Danach ging es zu einem echt lustigen Teil, nämlich an Seilen entlanghangelnd auf Tubingreifen in eine Höhle hinein! Nachdem wir alle den ersten Schock des kalten Wasser überstanden hatten, war es richtig lustig und leider viel zu kurz. Dutzende Gruppen von Asiaten waren gleichzeitig mit uns dort und man glaubt nicht, wie kindisch 50jährige Koreaner sein können, wenn man sie nur ins Wasser lässt

'Trekking'

'Trekking'

Wie immer keine Beeinflussung hier in den Höhlen - mit der Stirnlampe geht es in die Tiefe

Wie immer keine Beeinflussung hier in den Höhlen - mit der Stirnlampe geht es in die Tiefe

Nur der Buddha darf nicht fehlen am Eingang

Nur der Buddha darf nicht fehlen am Eingang

Mittagspause mit frischem BBQ

Mittagspause mit frischem BBQ

Eingang zur Wasserhöhle,  hier zieht man sich im Tube an einem Seil durch, klingt nicht so lustig, ist es dafür aber doppelt

Eingang zur Wasserhöhle, hier zieht man sich im Tube an einem Seil durch, klingt nicht so lustig, ist es dafür aber doppelt

Höhlenforscher B-)

Höhlenforscher B-)

Nach dem Höhlenspaß ging es zum Trocknen erstmal zu Fuß zu und durch ein Mong Dorf, das zu meiner Beruhigung auch zu keiner Zirkusausstellung wurde, sondern einfach nur ein netter Spaziergang. Danach war es auch schon so weit, dass wir an den Startpunkt für die Kajaktour fahren konnten. Der Israeli aus meiner Gruppe entschloss sich kurzerhand auch fürs Kajaken, die anderen Mädels fuhren dagegen mit dem Auto zurück in die Stadt. Gut eineinhalb Stunden paddelten wir so, sehr gemächlich, auf dem Fluss dahin und kamen ins Kreuzfeuer so mancher koreanisch/japanisch/chinesischer Wasserschlacht (ich kann sie einfach nicht unterscheiden...)- gut, dass unsere Wertsachen sicher in den Oceanpacks verstaut waren. Ein Heidenspaß mit Traumkulisse! Jederzeit würde ich es nochmal so machen und eine der 'teureren' Touren buchen (diese übrigens war von VLT Travel)!

Wenn nicht der ganze Rauch von der Brandrodung wäre, wäre es nochmal so schön!

Wenn nicht der ganze Rauch von der Brandrodung wäre, wäre es nochmal so schön!

Auch hier verschwindet alles im Dunst...

Auch hier verschwindet alles im Dunst...

Der reißende Strom   sehr viel aufregender wurde es auch nicht, aber lustig

Der reißende Strom sehr viel aufregender wurde es auch nicht, aber lustig

Den Abend verbrachte ich dann noch mit Lina, einer der Gruppeneilnehmerinnen von tagsüber, eine junge Schweizerin bevor ich müde ins Bett fiel - was für ein gelungener Tag!
Da ich mich schlussendlich doch noch gegen das Tubing entschieden habe und sonst nicht mehr sooooo viel hier zu machen ist, hab ich auch gleich den Bus für den nächsten Tag nach Luang Prabang gebucht. Angeblich soll er die 7 Stunden Strecke in 4 Stunden bewältigen - ich bin gespannt!

Die Fressmeile,  mit allem was das Herz begehrt unter freiem Himmel

Die Fressmeile, mit allem was das Herz begehrt unter freiem Himmel

© Nicole W, 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Jede große Reise beginnt mit einem ersten Schritt, das wusste schon Laotse. In diesem Sinne wird eine jahrelange Wunschvorstellung nun endlich doch noch Realität. Job gekündigt, Studium fertig (naja, so gut wie ;-)) , Auto verkauft - jetzt kann es losgehen.
Details:
Aufbruch: 29.01.2015
Dauer: 4 Monate
Heimkehr: 27.05.2015
Reiseziele: Vietnam
Kambodscha
Laos
Thailand
Malaysia
Philippinen
Indonesien
Der Autor
 
Nicole W berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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