Unterwegs am "Banana pancake trail" - einmal durch Südostasien
Laos : Luang Prabang - 18.03.2015 - 24.03.2015
Von einmaligen Ereignissen, verworfen Plänen und Rauchschwaden in der Luft...
Mit einem Ereignis so selten wie eine Sonnenfinsternis beginnt meine Reise nach Luang Prabang - ich werde knapp 30 Minuten zu früh, jaaa, richtig gelesen, zu FRÜH (!) von meinem Guesthouse abgeholt. Dass ich das miterleben darf, tröstet mich über so manche asiatische Unannehmlichkeit hinweg
Üblicherweise ist die Strecke zwischen Vang Vieng und Luang Prabang ein 7 bis 8 Stunden länger Höllenritt, über dutzende Schlaglöcher, über Passstraßen und sehr kurvenreich. Viele 'fürchten' diesen Streckenabschnitte, nicht jeder Magen ist dafür geeignet. Bei der Buchung schon meinte der Verkäufer jedoch, dass mich die Fahrt nur 3-4 Stunden kosten würde und murmelte etwa von 'new street'. Da ich bei der Abholung die Erste war, setzte ich mich gleich mal zum Fahrer nach vorne in den brandneuen Minivan, darauf spekulierend,etwas mehr Platz zu haben, falls es denn doch eher 7 Stunden werden würden. Im Nachhinein wäre das jedoch nicht nötig gewesen, der Minibus blieb nahezu leer, nur 4 Leute fuhren mit diesem Veranstalter. Übrigens nicht der Teuerste, sondern der Billigste den ich finden konnte...Auf einer traumhaften, scheinbar tatsächlich neuen Panoramastraße (von dem man allerdings nichts sah, weil Rauch/Nebel/Dunst von den zahlreichen Brandrodungen die Luft trübten...) ging es mit 2 kurzen Stopps dann auch wirklich in knapp 4 Stunden gemütlich ans Ziel. Einzig der Transport bis ins Stadtzentrum wurde nicht eingehalten, wir mussten uns vom Busbahnhof ein Tuk Tuk teilen. Dreist wie immer probierten die Fahrer ihr Glück, aber nein, 20.000 pro Person sind definitiv nicht angemessen für eine 7 Minuten Fahrt...Eher 20.000 für alle... Erst ausgelacht, fuhr uns nach 50 Meter Gehen dann schon der Erste hinterher und nach weiteren 20 Metern fuhren wir für je 5000 kip. So mag ich das
Ein paar Tage später erfuhr ich erst, dass ich hier wirklich Glück hatte! Eine Kleinfamilie mit Kind, die ich in Luang Prabang kennenlernte, zahlte extra etwas mehr, um ihrem Junior die strapaziöse alte Straße zu ersparen, und fuhren dann erst mit einem uralten Minivan mit kaputter Klimaanlage über die schlechte Straße. Angeblich Gutdünken des Fahrers.
Luang Prabang ist die alte Hauptstadt von Laos und üblicherweise bekannt für seine Lage inmitten der Bergen im Norden des Landes mit wunderbarer Aussicht. Bedauerlicherweise ist die Stadt und der ganze Norden im März im Smog versunken und man kann von der Schönheit der Natur nur schwer etwas erkennen. In der Stadt selbst gibt es Unmengen an Tempeln und jeder sieht verschieden aus, schon damit könnte man sich eine ganze Zeit beschäftigen! Die Zimmerpreise sind etwas höher hier, und da mein Bauch immer noch nicht fit war, suchte ich mir das billigste Zimmer mit eigenem Bad das mir unterkam (60.000kip, inklusive dauerhustender und -spuckender Familie im Erdgeschoss...) und ruhte mich erst mal aus.
Durch meine Bauchprobleme behindert, machte ich in der ganzen Zeit nur einen einzigen Ausflug zum Kung Si Wasserfall, einem traumhaften kleinen Paradies außerhalb der Stadt, an dem man auch gut den Tag verbringen könnte. Für 30.000kip geht es mit einem Sammeltaxi hin und retour, je nach Verhandlungsgeschick wartet der Fahrer zwischen 2 und 5 Stunden auf einen, während man die Idylle erkunden kann. Als wir um ca 14 Uhr Richtung Ausgang gingen waren wir allerdings heilfroh bereits um 9 gestartet zu sein, denn mittags kommen dutzende Tourgruppen und überfüllen die einzelnen Becken.
Sonst stand in Luang Prabang nichts am Programm, außer gelegentliche Spaziergänge über den Handwerksmarkt, der hier jeden Abend stattfindet, inklusive exzessiven Leichtgewichtssouvenirshopping, Austesten der laotischen Küche, soweit es der Magen zulässt, tratschen und Zeit verbringen mit einer Jungfamilie, die ich hier kennengelernt habe, ein Einsatz als Tierrettung und schließlich Pläne schmieden und wieder verwerfen. Den eigentliche Gedanken, für eine Trekkingtour Richtung Norden zu reisen, vermieste mir mein Bauch recht schnell und auch die Idee innerhalb von 2 Tagen mit dem Boot an die thailändische Grenze zu fahren, verwarf ich, da sich mein Zustand wieder einmal verschlechterte und die Vorstellung, die Tage mit Durchfall eine Bootstoilette mit 40 anderen zu teilen, nicht meine Traumvorstellung war...So kam es also zur Luxusvariante, nämlich dem Flug nach Chiang Mai in Thailand, um dort schleunigst ins nächste Krankenhaus zu kommen und vielleicht auch meine Reiselust wieder zu finden, die irgendwo zwischen Bauchkrämpfen und Übelkeit verloren gegangen ist... Ein unangenehmer Husten inklusive ordentlichen Halsschmerzen gesellte sich (durch den vielen Rauch in der Luft?) in den letzten Tagen noch dazu, und so zahlt sich ein Check der medizinischen Versorgung in Asien zumindest richtig aus Wie würde Lukas sagen? 'So hast du zumindest was für dein Reisetagebuch zum Berichten '
Mmmh - lecker...Hätte ich die in meinem Hostel auch gefangen, hätte ich mich gleich zum Verkaufen daneben stellen können....
Luang Prabang ist bekannt für seine vielen Würste, da wollte mein Magen dann aber schon nicht mehr ums auszuprobieren...
Aufbruch: | 29.01.2015 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 27.05.2015 |
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