Unterwegs am "Banana pancake trail" - einmal durch Südostasien
Philippinen: Apo Island - 14.04.2015
Von Spezialtransporten, Meeresgetier und Plänen, die sich selbstständig machen
Nach nur einer Nacht in Dumaguete machte ich mich früh am nächsten Morgen schon auf den Weg nach Apo Island, einer kleinen Insel vor Negros, die vor allem bei Tauchern und Tagesausflüglern beliebt ist. Keine reguläre Fähre verkehrt zwischen den beiden Inseln, aber mein Guesthouse bot Ausflüge dorthin an und zu meinem Glück nahmen sie mich mit und setzen mich auf der Insel ab. Statt nach Malatapay, einem Ort weiter westlich reisen zu müssen um von dort ein Boot aufzutreiben (üblich 50 Bus und 300 Boot), konnte ich bequem für 250 Peso direkt vom Guesthouse zum Strand gelangen. Das freut das Sparerherz
Das Begrüßungskomitee und einzige Foto einer Schildkröte, das ich habe
Mittels Kajak wurde ich also am Strand abgesetzt und zahlte erst mal die 100 Peso Marine Sanctuary Fee, also eine Gebühr um die Unterwasserwelt dort zu erhalten. Es gibt nur ein Dorf auf der Insel, insgesamt leben hier 204 Familien und etwas mehr als 1000 Menschen, die Unterkunftssuche gestaltete sich so einfach, da jeder jeden kennt und weiß, wo etwas frei ist. Bei Mary, einer liebenswürdigen älteren Dame mit 20 Schwalbenfamilien als Untermieter im Wohnzimmer fand ich so ein Schlafplätzchen für 500 Peso, das Günstigste auf der Insel. Wie am Rest der Insel auch gab es hier kein fließendes Wasser, Regenwasser wird in einer Tonne gesammelt und mit einer Schöpfkelle gleichzeitig als Dusche und Klospülung verwendet. Strom gibt es nur von 18:30 bis 21:30, Licht bei Mary mittels Solar am Gang zumindest die ganze Nacht. Eines der Resorts hat einen Generator und kann seine Gäste so mit mehr Strom versorgen, Duschen müssen aber auch sie mit Kübel dieses Resort hat gleichzeitig das einzige Restaurant auf der Insel, wo schlechtes Essen zu überteuerten Preisen angeboten wird. Leider ist die Auswahl sonst begrenzt und wenn man nicht vorher im Homestay bekannt gibt, dass man essen möchte, muss man das wohl oder übel in Kauf nehmen oder hoffen, dass im Dorf jemand kocht.
Die Zeit auf Apo verbrachte ich hauptsächlich mit Lesen, Tratschen und Schnorcheln. Aufgrund des hohen Futterangebots kommen hier riesige Schildkröten bis ganz ans Ufer und man muss schon blind sein, um beim Schnorcheln nicht der einen oder anderen über den weg zu schwimmen hundertmal besser als mit dem Walhaien war es die Schildkröten in ihrem Lebensraum beobachten zu können, die sich am Mensch überhaupt nicht stören und auch mal direkt auf einen zuschwimmen. Wirklich wunderschön
Neben Schildkröten in den verschiedensten Größen trifft man unter Wasser zahlreiche Nemo-Familien und andere Fische in den schillerndsten Farben, auch zwei wunderschön gefärbte Seeschlangen kreuzten meinen Weg. Blitzblaue Seesterne so groß wie mein Kopf lagen zu Dutzenden am Meeresgrund und immer wieder kam eine der großen Schildkröten herbei geschwommen. Mindestens 6 Tiere sah ich in einer Stunde.
Nach einer kurzen Nacht, um 6 ist hier wieder mal alles auf den Beinen, besuchte ich noch vor dem Frühstück den Leuchtturm, gleichzeitig der höchste Punkt der Insel. Wenn man die Bambushütten und das Meer im Hintergrund austauschen würde, hätte es auch ein österreichischer Berggipfel sein können, wo die Kühe in Ruhe grasen und der Wind einen abkühlt.
Nach dem Abstieg erfuhr ich, dass heute scheinbar nur ein Boot morgens ablegen würde und nicht wie von mir gedacht nachmittags, womit ich den Tag noch mit dem Schildkröten verbringen hätte können. Weil ich nicht noch eine Nacht hier verbringen wollte musste in 15 Minuten alles gepackt und das Zimmer bezahlt werden. Wieder zum Strand gehetzt durfte ich dort erst wieder 20 Minuten warten...warum mein Kopf sich nicht auf asiatische Zeitrechnung umstellt, kann ich mir auch nicht erklären
Am Boot war eine der Angestellten des teuren Resorts auf dem Weg zu ihrer Familie, weil sie 2 Tage frei hatte. Schon am Vortag hatte ich mit ihr mehrere kurze Gespräche und als sie erfuhr, dass ich alleine reise lud sie mich spontan ein, doch mit ihr den Tag zu verbringen, sie habe ein Moped und könne mir etwas von der Gegend zeigen. Schnell im Geiste das Risiko abwägend gab ich mir schließlich einen Ruck und sagte zu, wie oft hat man schon hierzu die Gelegenheit. Ich könne sogar bei ihr im Haus schlafen, perfekt.
So fuhren wir erst zum Haus ihrer Eltern wo geschätzt 7 bis 10 Kinder herum tollten und so viele Leute waren, dass ich sie gar nicht zählen konnte! Alle sprachen sie Englisch, oder verstanden es zumindest, und nahmen auch Rücksicht indem sie nur sehr wenig Cebuano miteinander sprachen, und wenn meist noch extra für mich übersetzten. Nach einem leckeren Mittagessen und nachdem ich genügend ausgequetscht wurde, fuhren gut 10 von uns zu einem Bad in die Berge. Dort gibt es mehrere Becken, in denen das durch die Wärme aus dem dortigen Vulkan aufgeheizte Wasser eingeleitet wird. Also Therme unter Palmen, sehr schräges Gefühl, bei so warmen Wasser erwarte ich eigentlich Schnee im Panorama Auch die Preise sind 'etwas' günstiger, für unter einen Euro kann man dort den ganzen Tag plantschen!
Nach einem gemeinsamen Abendessen gab es dann doch ein Problem mit meinem Schlafplatz, worauf ich wieder im Dormitory landete, wo ich schon zwei Tage davor geschlafen habe. Leider kann ich selbst nicht ganz nachvollziehen was das Problem war, da ich meine Gastgeberin selber nicht mehr gesehen habe, sie wollte jemand treffen und war nie mehr gesehen. Trotzdem bin ich froh den Tag gemeinsam mit ihr und ihrer Familie verbracht zu haben. Einige schöne Momenten bleiben mir so in Erinnerung
Aufbruch: | 29.01.2015 |
Dauer: | 4 Monate |
Heimkehr: | 27.05.2015 |
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